Kommentar Eine neue Qualität bei den Baskets

BONN · Die Bedenken waren groß und auch durchaus berechtigt, als Tony Gaffney die Telekom Baskets Bonn im September verließ, um seinem Traum von der NBA nachzujagen. In der heißen Phase der Vorbereitung auf die Saison verloren die Bonner einen ihrer Schlüsselspieler.

Es war zu befürchten, dass dies nicht ohne negative Auswirkungen auf die Mannschaft und den Saisonstart bleiben würde, zumal mit Ersatz Donatas Zavackas ein neuer Spieler mit völlig anderer Spielanlage integriert werden musste.

Gut fünf Wochen später könnte die Lage entspannter nicht sein. Der routinierte Zavackas hat sich hervorragend eingefügt, und den Baskets gelang ein Bilderbuch-Start in die Saison. Mit fünf Siegen aus sechs Spielen stehen sie auf Platz zwei der Tabelle. So könnte es weitergehen.

Geht es aber nicht, zumindest nicht mit Zavackas. Denn morgen kehrt Tony Gaffney nach Bonn zurück, und der Litauer muss dem Amerikaner weichen. So will es die Vereinbarung, die der Club mit ihm geschlossen hat. Die Fans sind hin und hergerissen, würden am liebsten beide Spieler behalten. Doch dann hätten die Baskets einen Ausländer zu viel an Bord, mehr als sechs dürfen in der Bundesliga nicht spielen. Und nur Vereine wie Bayern München können es sich leisten, einen Ausländer in Reserve zu halten.

Die Chancen stehen gut, dass der personelle Wechsel von Zavackas zu Gaffney genauso geräuschlos vonstatten geht wie der im September in umgekehrter Richtung. Er bietet auch eine große Chance. Gaffney kann dem Team eine neue Qualität verleihen. Groß, sprungstark, schnell, spektakulär - gerade unter den Körben könnten die Baskets profitieren. Die Routine, die Coolness und die Distanzstärke von Zavackas wird man aber auf jeden Fall vermissen.

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