Legenden der Baskets Eine Wunde, die nicht verheilt

BONN · 2008/2009: EJ Rowland, Alex King und Fabian Thülig stehen als Baskets-Legenden zur Wahl.

 Legenden der Saison 2008/2009: EJ Rowland

Legenden der Saison 2008/2009: EJ Rowland

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die Saison 2008/2009 hat eine tiefe Wunde ins Herz der Telekom Baskets Bonn geschlagen - eine Wunde, die vermutlich nie ganz ausheilen wird. Im entscheidenden Spiel um die deutsche Meisterschaft führten die Bonner bei den EWE Baskets Oldenburg 23 Sekunden vor der Schlusssirene mit drei Punkten und hatten durch EJ Rowland die Chance, den Vorsprung an der Freiwurflinie auf fünf Punkte auszubauen. Das wäre wohl die Entscheidung gewesen und nach vier Vizemeisterschaften der erste lang ersehnte Titel für die Baskets.

Doch es kam anders. Rowland versagten die Nerven. Er setzte beide Freiwürfe daneben - und das Unheil nahm seinen Lauf. In den besagten 23 Sekunden lief alles schief, was schieflaufen konnte. Oldenburgs Jason Gardner versenkte den Ball im Korb und bekam durch das dumme Foul von Winsome Frazier noch einen Bonuswurf beschert - Ausgleich. Dann spielte Johannes Strasser einen weiten Pass aus der eigenen Hälfte in die Hände von Je'Kel Foster, der nach Foul einen Freiwurf zum 71:70 verwertete. Und auch in den verbleibenden vier Sekunden Spielzeit leisteten sich die Baskets einen Ballverlust. Foster spritzte in einen Einwurf von EJ Rowland - die Entscheidung gegen Bonn war gefallen.

Rowland wurde zur tragischen Figur, hatte er doch ein Riesenspiel abgeliefert und auch eine starke Saison gespielt. Trainer Michael Koch hatte den Amerikaner als Spielmacher aus Quakenbrück geholt und einen guten Fang gemacht. Kraftpaket Rowland bot eine gute Mischung aus Vorbereiter und Vollstrecker. Sein Zug zum Korb war gefürchtet, weil er, einmal in Fahrt gekommen, kaum zu halten war. Dazu war er ein starker Verteidiger, hatte einen soliden Dreipunktewurf und ein gutes Auge für die Mitspieler. Nicht von ungefähr startete der heute 32-Jährige nach einer Saison in Bonn in Europa durch und spielte seitdem bei starken Clubs in Italien, Spanien, Litauen und der Türkei.

In der Bundesliga durchgestartet ist mittlerweile Alex King. Der Deutsche spielte drei Jahre für die Baskets und wurde von Jahr zu Jahr besser. Aufgrund seiner Athletik und Schnelligkeit konnte der Flügelspieler auch als Power Forward aushelfen. Mittlerweile ist er beim Meisterschaftskandidaten Alba Berlin eine feste Größe.

Fabian Thülig ist als Baskets-Eigengewächs dienstältester Spieler in der Geschichte des Clubs. Er gehörte von 2006 bis 2013 zur Bundesligamannschaft. Auch er verbesserte sich von Saison zu Saison, zog dann aber das Studium dem Profi-Dasein vor und spielt jetzt beim Kooperationspartner in Rhöndorf.

Wahl der Legenden

Die Telekom Baskets und ihr Hauptsponsor Deutsche Telekom haben zur Wahl der Legenden aus 20 Jahren Clubgeschichte aufgerufen.

Der GA stellt in loser Folge die drei Kandidaten für jede Spielzeit vor. Auf der Baskets-Homepage können die Fans ihre Legende anklicken. Der Sieger jeder Saison wird auf einem 12,50 m x 4 m großen Transparent an einem Gebäude in Bonn platziert. Höhepunkt der Aktion wird am 3. Mai ein Match der Legenden sein.

Abstimmung über die Baskets-Legenden: ga.de/baskets

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