92:71-Erfolg gegen Braunschweig Die Telekom Baskets haben einen Lauf

BONN · Klimavicius spielt beim 92:71-Sieg gegen Braunschweig überragend. Teilnahme am Pokal-Wettbewerb geschafft

 Glücklicher Litauer: Nach einem überragenden Spiel zelebrierte Tadas Klimavicius zusammen mit den Fans die Humba.

Glücklicher Litauer: Nach einem überragenden Spiel zelebrierte Tadas Klimavicius zusammen mit den Fans die Humba.

Foto: Jörn Wolter

Es macht derzeit viel Spaß, Fan der Telekom Baskets Bonn zu sein. Sie spielen attraktiv und erfolgreich. Beim 92:71 (18:19, 27:19, 19:14, 28:19) gegen die Löwen Braunschweig festigte der Basketball-Bundesligist nicht nur Platz sechs in der Tabelle, sondern erreichte eines der Ziele der laufenden Saison: die Teilnahme an der Qualifikation zum Top-Four-Turnier im Pokal.

Die Mannschaft von Trainer Mathias Fischer hat einen Lauf. Es war national der dritte Sieg in Folge. Unter dem Strich steht dabei ein Durchschnitt von mehr als 97 Punkten. "Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Die Spieler wissen, was ich von ihnen erwarte, und jeder versteht seine Rolle mehr und mehr", erklärte Fischer unter großem Beifall beim Fan-Talk im Foyer des Telekom Domes.

Die Zuschauer honorieren das. Der Basketball-Tempel auf dem Hardtberg war gestern mit 5930 Zuschauern fast ausverkauft. Sie brauchten zwar etwas Geduld, bis sich ihre Mannschaft auf die mit viel Elan beginnenden Braunschweiger eingestellt hatte, doch mit zunehmender Spieldauer nahm das Spiel der Baskets Fahrt auf.

Telekom Baskets Bonn - Löwen Braunschweig 92:71
37 Bilder

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Gefeiert wurde am Ende vor allem ein Mann: Tadas Klimavicius. Mit 2,04 Metern gehört der Litauer auf der Centerposition zwar nicht zu den Längsten seiner Zunft, ist aber trotzdem einer der ganz Großen. 28 Punkte, acht Rebounds und drei Blocks lautete die beeindruckende Bilanz des 32-Jährigen. "Wir haben es nicht geschafft, ihn zu verteidigen", beklagte Löwen-Coach Raoul Korner. "Eine tolle Leistung von Tadas, aber mich freut besonders, dass seine Mitspieler ihn gesucht und dann auch immer wieder gefunden haben", ergänzte Fischer.

"Ich bin natürlich froh über das perfekte Spiel von mir, aber ich bin von meinen Mitspielern auch perfekt eingesetzt worden", gab sich der Topscorer selbst bescheiden. Zusammenspiel ist derzeit das Erfolgsrezept der Bonner. Mit 22 Assists waren die Hausherren ähnlich kooperativ wie beim Erfolg gegen Bremerhaven, als 27 Vorlagen in der Statistik standen.

Bis zum 26:26 (13. Minute) spielten die Gäste auf Augenhöhe mit. Auch, weil ihr Gegner defensiv Anpassungsprobleme und noch nicht die nötige Intensität hatte. Das änderte sich. Ein 14:4-Lauf zum 40:30 sorgte für klare Verhältnisse. Und da die Baskets nach der 45:38-Führung zur Pause wesentlich aufgeweckter aus der Kabine kamen, zogen sie den Löwen recht schnell die letzten Zähne.

Dabei überzeugte unter den Körben nicht nur Klimavicius, sondern auch sein Centerkollege Dirk Mädrich. Auf der Spielmacherposition setzte Eugene Lawrence die meisten Akzente, aber auch Mickey McConnell wusste mit dem Dirigenten-Stab umzugehen.

Ähnlich gut wechselten sich die Mitspieler auf den weiteren Positionen ab. Wieder trugen sich elf von zwölf eingesetzten Spielern in die Kategorie Punkte ein. Das macht die Baskets derzeit schwer ausrechenbar. Dennoch muss man von dem einen oder anderen Profi mehr erwarten. Gegen Braunschweig traf das insbesondere auf Angelo Caloiaro zu, der nicht ins Spiel fand. Er hat seine Rolle offenbar noch nicht verstanden.

Was Coach Fischer besonders freute war, dass die Mannschaft auch verstärkt an ihrem Schwachpunkt Rebound arbeitet. Gestern entschied sie das Duell mit 39:30 für sich. Fischer ist aber noch nicht zufrieden und fordert: "Daran müssen wir im weiteren Saisonverlauf auch gegen die großen Mannschaften anknüpfen."

Letzte Aufgabe im neuen Jahr ist an Silvester (17 Uhr) das Spiel beim Aufsteiger in Crailsheim, ehe das neue Jahr für die Bonner am 4. Januar sportlich in Oldenburg beginnt.

Die Statistik

Telekom Baskets: McConnell 7 Punkte (16:54 Spielminuten), Mädrich 11 (15:05), Veikalas 9/1 Dreier (26:56), Brooks 8/2 (17:36), Mangold 4 (20:45), Caloiaro 3/1 (17:18), Lawrence 6 (24:46), Klimavicius 28/1 (24:55), Koch 3/1 (10:21), Wachalski 10/1 (19:25), Michel 3/1 (3:17), Blass (2:42).
Löwen Braunschweig: Lockett 18/1, Abromaitis 13/1, Joyce 12/2, Visser 8, Simon 2, McElroy, Allen 11, Gertz 3, Adler, Pluskota 4, Theis, Johnson.

Trefferquote: Bonn 50 Prozent (29/58); Braunschweig 42 Prozent (27/64).
Dreierquote: Bonn 41 Prozent (9/22); Braunschweig 33 Prozent (4/12).
Freiwurfquote: Bonn 81 Prozent (25/31); Braunschweig 87 Prozent (13/15).
Rebounds: Bonn 39 - Beste: Klimavicius, Mädrich je 8; Braunschweig 30 - Bester: Abromaitis 6;
Assists: Bonn 22 - Beste: Lawrence 9, McConnell 5; Braunschweig 14 - Bester: Lockett, Simon, McElroy je 3.
Ballverluste: Bonn 13, Braunschweig 13. Ballgewinne: Bonn 5, Braunschweig 5.
Fouls: Bonn 19, Braunschweig 25.

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