Eurocup-Niederlage in Nanterre Desolate Baskets verlieren deutlich mit 78:101

Nanterre · Es herrscht Gesprächsbedarf bei den Telekom Baskets Bonn. Der Basketball-Bundesligist blamierte sich am Dienstagabend im Eurocup bei JSF Nanterre bis auf die Knochen und blieb bei der 78:101-Niederlage (21:16, 16:27, 18:30, 23:28) alles schuldig.

 Mit 16 Punkten war Dirk Mädrich (links) beim Spiel in Nanterre bester Bonner Schütze.

Mit 16 Punkten war Dirk Mädrich (links) beim Spiel in Nanterre bester Bonner Schütze.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Nach einem guten ersten Viertel brach die Mannschaft von Trainer Mathias Fischer nach und nach auseinander und ließ sich fast willenlos vom Gegner vorführen. Es war die dritte Niederlage im fünften Spiel der Gruppe A, womit der Einzug in die nächste Runde für die Baskets erst einmal in weite Ferne gerückt ist.

Dabei erwischten die Bonner einen guten Start. Mit einer aggressiven Verteidigung bereiteten sie ihrem Gegner große Probleme, und im Angriff lief es rund. Insbesondere Dirk Mädrich setzte die Akzente. Der Center markierte bis zur 8:2-Führung alle Punkte, darunter waren zwei Distanzwürfe.

Die Baskets mussten sich aber vorwerfen lassen, aus ihrer anfänglichen Dominanz zu wenig Kapital zu schlagen. Hektisch wurden in den folgenden Minuten viele Bälle verloren. Die Franzosen nutzten dies, um auf 6:8 zu verkürzen. Eugene Lawrence aus der Mitteldistanz sowie Tadas Klimavicius und Michal Chylinski mit fünf Freiwürfen in Folge schraubten den Spielstand auf 15:11.

Baskets fallen nach erstem Viertel auseinander

Nach dem Dreier von Jeremy Nzeulie zum 15:14 gingen die Gäste wieder deutlich konzentrierter zu Werke. Nanterres Vorwärtsdrang hielten sie im Zaum, um auf der Gegenseite durch vier Punkte von Klimavicius, zwei Freiwürfen von Rotnei Clarke und einen schönen Dunking von Gerald Beverly auf 23:16 davonzuziehen. Was dann in den Köpfen der Bonner Spieler vorgegangen ist, wird nicht nur ihrem Coach ein Rätsel sein. Von Jetzt auf Gleich, als wenn man einen Schalter umgelegt hätte, machten sie fast alles falsch. Nanterre bestrafte eine immer nachlässiger werdende Verteidigung der Baskets gnadenlos. Mit einem 14:0-Lauf kippten die Gastgeber die Partie: 28:23.

Bis zur Pause konnte man noch Hoffnung auf Besserung haben. Denn nach dem 28:34 brachten Clarke mit Korb und Bonuswurf sowie Lawrence ihr Team bis auf einen Punkt heran: 33:34. Beim Gang in die Kabine war der Rückstand zwar wieder auf sechs Punkte angewachsen, ließ den Baskets aber alle Chancen, mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit das Spiel noch zu gewinnen.

Nanterre überrollte die Bonner vernichtend

Allerdings trat genau das Gegenteil ein. Nanterre, bis dahin nicht gerade als Angriffsmannschaft in Erscheinung getreten, überrollte den Gegner in der Folge vernichtend. Mit einem 13:0-Lauf schraubte der französische Erstligist seinen Vorsprung auf 54:37. Die Verteidigung der Bonner löste sich geradezu auf. "Wir sind überall zu spät", redete Fischer seiner Mannschaft in einer Auszeit ins Gewissen. Seine Worte verpufften. Was seine Mannschaft bis zur Schlusssirene bot war desolat, blamabel, einfach peinlich.

Nanterre nahm die Baskets nach allen Regeln der Basketball-Kunst auseinander. Spielmacher TJ Campbell versenkte einen Dreier nach dem anderen im Bonner Korb, ohne dabei nur ansatzweise gestört zu werden. Hugo Invernizzi, schon vor der Pause aus der Distanz sehr erfolgreich, tat es Campbell gleich. Auch in Korbnähe war Nanterre dominant, holte unter anderem 32 Rebounds, die Bonner derer nur 23.

Am Samstag geht es für die Baskets in der Bundesliga bei medi Bayreuth weiter.

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