Drittes Viertelfinalspiel gegen Ulm Der Sieger hat einen Matchball

BONN · Mit viel Selbstvertrauen, aber auch großem Respekt vor dem Gegner gehen die Telekom Baskets Bonn in das dritte Spiel der Viertelfinalserie um die deutsche Basketballmeisterschaft am Freitag (18.30 Uhr, Telekom Dome) gegen ratiopharm Ulm.

Mit einer spielerisch und mental starken Vorstellung glichen die Bonner am Samstag mit einem 93:88-Sieg in Ulm zum 1:1 aus, nachdem sie das erste Spiel vor sieben Tagen im Telekom Dome mit 73:75 verloren hatten. Nun wollen sie den zurückgewonnenen Heimvorteil nutzen und sich für die nächste Begegnung am Sonntag in Ulm (17 Uhr, ratiopharm Arena) einen Matchball erspielen.

"Ich gehe davon aus, dass es auf dem Feld noch intensiver zugeht als in Ulm und es ein ganz enges Spiel wird", sagte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. Zum Auftakt in Bonn hätten beide Mannschaften im Vergleich eher "Höflichkeiten ausgetauscht". Das zweite Spiel sei dann aber der Bedeutung der Playoffs gerecht geworden. Wichterich: "Da hatten wir am Ende die Aktionen auf unserer Seite, die Ulm entscheidend unter Druck gesetzt haben."

Baskets-Spieler Andrej Mangold trauert dem Fehlstart noch ein wenig hinterher. "Von der Intensität und von der Körpersprache her waren wir noch nicht im Playoff-Modus", sagte er. Die Mannschaft sei dann mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch in Ulm aufgetreten. Mangold: "Uns war bewusst, was für eine Chance wir in Spiel eins liegen gelassen hatten. Unser Auftritt in Ulm war die richtige Reaktion darauf."

[kein Linktext vorhanden]Jetzt komme es darauf an, daran anzuknüpfen. "Beide Seiten werden sich für Freitag sicherlich etwas Neues ausdenken. Es wird darauf ankommen, dafür im Spielverlauf schnellstens Lösungen zu finden", erklärte Mangold. Das Grundrezept in der Offensive müsse sein wie in Spiel zwei: Den Ball viel zu bewegen und weniger zu dribbeln. "Das heißt natürlich auch, dass wir Spieler uns viel bewegen müssen. Jeder muss für den anderen laufen", sagte der 27-Jährige. Vor allem bei Ablauf der 24-Sekunden-Uhr dürfe es nicht nur der Spieler mit Ball sein, der aktiv sei, "sondern dann müssen die anderen Blöcke stellen, in die Zone schneiden und sich anbieten".

Baskets-Coach Mathias Fischer war sehr zufrieden damit, "wie wir in Ulm das Spiel an uns gerissen und dann dominiert haben. Vor allem haben wir es nach der Ulmer Aufholjagd auch hochkonzentriert zu Ende gebracht, sind unsere Systeme sehr gut durchgelaufen und hatten keine Ballverluste". Er wünscht sich allerdings in der Verteidigung noch eine Steigerung. Fischer: "29 Gegenpunkte im ersten Viertel waren zu viel. Das sollte nicht noch einmal passieren. Ich würde mir wünschen, dass wir die Ulmer diesmal unter 80 Punkten halten."

Eine ganz starke Leistung attestierte Fischer seinem Spielmacher Eugene Lawrence. "Geno hat die Mannschaft geführt, gute Entscheidungen getroffen und stark verteidigt. Aber auch bei den anderen Spielern war die Körpersprache eine ganz andere als im ersten Spiel. Wir müssen aber wieder so auftreten, wenn wir unseren Heimvorteil diesmal verteidigen wollen", erklärte er.

Wenig harmonisch geht es abseits des Feldes zwischen den Clubs zu, und das nicht nur wegen zurückgezogener Tickets für Bonner Fans (der GA berichtete). Verantwortliche der Ulmer hatten sich in Bonn unter anderem darüber beschwert, dass die Baskets ihnen teilweise bereits benutzte Bälle zur Verfügung stellten, wo doch die BBL eigens für die Playoffs Bälle mit neuem Sponsoren-Logo hatte liefern lassen. "Es war erlaubt, die alten Bälle zu nutzen. Den Spielern sind eingespielte Bälle ohnehin lieber", sagte Baskets-Pressesprecher Jörg Bähren. Von den Ulmer Profis habe sich auch keiner beschwert. Inzwischen dürfen nur die neuen Bälle benutzt werden.

Beschweren mussten sich wiederum die Bonner vor dem zweiten Spiel in Ulm, weil die Trainingsbälle "platt" waren und sich die Baskets erst eine Ballpumpe besorgen mussten, um sie aufzupumpen. "Das ist eigentlich nicht dramatisch, aber wenn man als Gastmannschaft nur eine Stunde fürs Training zur Verfügung hat, fehlen am Ende fünf oder zehn Minuten. Das ist dann verschwendete Zeit", sagte Mangold.

Die Serie im Überblick

Spiel 1: Telekom Baskets Bonn – ratiopharm ulm 73:75
Spiel 2: ratiopharm ulm – Telekom Baskets Bonn 88:93

PLAYOFF-VIERTELFINALE

Dienstag

Frankfurt - München 93:69 (37:32)

Beste Werfer: Armand (18), Cobbs (18), Robertson (16) für Frankfurt - Bryant (16), Dedovic (14), Jagla (12) für München - Zuschauer: 4710.

Playoff-Stand: 1:1

L'wigsburg - Bamberg n.V. 84:89 (74:74)

Beste Werfer: Little (21), Huff (17), Kennedy (14) für Ludwigsburg - Theis (17), Wanamaker (16), Strelnieks (13), Robinson (13) für Bamberg - Zuschauer: 4500.

Playoff-Stand: 0:2

Mittwoch

Oldenburg - Berlin 20.30 Uhr

Playoff-Stand: 0:1

Donnerstag

Bayern - Frankfurt 17.00 Uhr

Bamberg - Ludwigsburg 20.00 Uhr

Freitag

Telekom Baskets - Ulm 18.30 Uhr

Playoff-Stand: 1:1

Berlin - Oldenburg 19.30 Uhr

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