Wolfgang Wiedlich im Interview Der Baskets-Präsident über Saisonziele und Fehleinkäufe

BONN · Nach wie vor zuversichtlich ist Wolfgang Wiedlich, der Präsident der Telekom Baskets Bonn, dass die Mannschaft die Play-off-Runde der Basketball-Bundesliga erreicht. Nach der am Samstag offiziell verkündeten Trennung von Patrick Ewing jr. wolle man so schnell wie möglich einen Ersatz finden.

Herr Wiedlich, was hat denn nicht gepasst bei Patrick Ewing jr. Die Statistiken waren doch recht ordentlich?
Wolfgang Wiedlich: Ich werde mich dazu nicht äußern. Nur so viel: Es gibt Dinge, die kein Scouting zeigt. Wir schauen jetzt in die Zukunft und danach, was uns im Rahmen unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten hilft, noch die Play-offs zu erreichen. So aussichtslos ist die Tabellensituation nicht.

Wie schnell ist mit einem Ersatz für Ewing zu rechnen?
Wiedlich: Offiziell endet die Transferfrist Ende Februar. Aber wir wollen natürlich so schnell wie möglich fündig werden.

Ist bei der Suche der gleiche Spielertyp im Fokus?
Wiedlich: Nach Verstärkungen auf den Außenpositionen werden wir sicher nicht suchen, sondern für den Bereich, wo es weht tut.

Und wo Ewing nicht hingegangen ist?
Wiedlich: Das haben Sie gesagt.

Was gibt der Spielermarkt denn her?
Wiedlich: Ich bin da nicht so pessimistisch. Wir hatten ja vor der Saison außer Ewing noch einige andere Kandidaten ausgewählt. Wir werden sehen.

Hat Trainer Michael Koch vor der Saison Ewing alleine ausgewählt?
Wiedlich: In jedem Verein sucht immer der Headcoach die Spieler aus beziehungsweise hat das Vorschlagsrecht und dann auch das letzte Wort. Das ist keine Bonner Besonderheit.

Es war aber nicht sein erster Fehlgriff.
Wiedlich: Wenn ich mir ansehe, was in anderen Mannschaften passiert, weiß ich nicht, ob das statistisch auffällig ist. Ich glaube eher nicht. Die Baskets haben in dieser Hinsicht ohnehin eine sehr konservativ geprägte Geschichte. Vielleicht wirkt es deshalb bei uns auffällig. Im Liga-Vergleich sind wir überhaupt nicht auffällig. Eher trifft das Gegenteil zu.

Hat sich der Trainer für die Zukunft disqualifiziert?
Wiedlich: Nein.

Es gehört also zum Geschäft, dass man solche Erfahrungen machen muss.
Wiedlich: Ich denke ja. Jeder ist auf der Suche nach Spielern, die ins Preis-Leistungs-Verhältnis passen und aus denen man von der Leistung her noch etwas herauskitzeln kann. Das geht manchmal gut, das geht manchmal schief.

Wie hat Ihnen der Auftritt Ihres Teams in Bamberg gefallen?
Wiedlich: Gut. Ich glaube, dass es die Play-offs noch packen kann. Die Spieler müssen die Defensivarbeit als Kollektiv-Aufgabe begreifen. Wenn da ein Rädchen nicht mitläuft, hat man immer eine offene Flanke. Die Zahl der Körbe, die wir kassieren, belegt das.

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