Telekom Baskets gewinnen gegen Bayreuth Bonner nach der Pause nicht zu stoppen

Bonn · Die Baskets gewinnen gegen Bayreuth das Spiel mit 85:69 und auch den direkten Vergleich. In der Tabelle sind sie jetzt auf Rang elf.

 Der aggressiven Bonner Verteidigung – links Geno Lawrence, rechts Andrej Mangold – hatten Bastian Doreth und die Bayreuther in der zweiten Halbzeit wenig entgegenzusetzen. FOTOS: JÖRN WOLTER

Der aggressiven Bonner Verteidigung – links Geno Lawrence, rechts Andrej Mangold – hatten Bastian Doreth und die Bayreuther in der zweiten Halbzeit wenig entgegenzusetzen. FOTOS: JÖRN WOLTER

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die sportliche Durststrecke in der Basketball-Bundesliga hat für die Telekom Baskets Bonn ein Ende gefunden. Im Heimspiel gegen medi Bayreuth setzte sich die Mannschaft von Trainer Silvano Poropat hochverdient mit 85:69 (26:19, 15:23, 19:9, 25:18) durch. Da die Bonner nach der 64:77-Niederlage im Hinspiel auch den direkten Vergleich mit den nun punktgleichen Franken für sich entschieden, kletterten sie in der Tabelle auf Rang elf. Zuvor hatten die Baskets vier Spiele in Folge verloren.

„Ich gratuliere meiner Mannschaft. Nach den schwierigen Wochen hat sie gut reagiert. Unter meiner Führung haben wir bisher die Teams, gegen die wir gewinnen mussten, auch besiegen können“, sagte ein zufriedener Poropat, der am Samstag seinen 45. Geburtstag gefeiert hatte. Die Playoff-Kandidaten aus Frankfurt, München, Bamberg und Berlin hatten sich an den vorangegangenen Spieltagen als zu stark für Bonn herausgestellt.

Für zwei Protagonisten auf Bayreuther Seite war es gestern ein besonderes Spiel. Trainer Mike Koch war von 2005 bis 2013 bei den Baskets sportlich verantwortlich gewesen, sein Spieler Steve Wachalski hatte von 2013 bis 2015 im Magenta-Dress als Distanzschütze auf sich aufmerksam gemacht. Beide wurden von den 5210 Zuschauern im Telekom Dome herzlich begrüßt, konnten aber nur im Verlauf des zweiten Viertels darauf hoffen, vom Rhein die Punkte mitzunehmen. Wachalski jedenfalls kam kein einziges Mal aus der linken Ecke zu einem seiner gefürchteten Distanzwürfe. Mit ausschlaggebend war allerdings auch, dass Koch aufgrund von Verletzungen nur sieben Spieler einsetzen konnte.

Die Mannschaft Poropats hatte den besseren Start, verteidigte aufmerksam, ohne dabei überaus aggressiv zu agieren, und schloss ihre Angriffe konsequent ab. Vor allem durch Tadas Klimavicius, der von seinen Mitspielern immer wieder gesucht und gefunden wurde. Bis zur 10:2-Führung erzielte er sechs seiner insgesamt 20 Punkte. Mit dieser Ausbeute avancierte der Center zum Topscorer. Poropat: „Unser Pick and Roll hat gut funktioniert.“

Es sah phasenweise sehr schön aus, wie die Bonner ihre Angriffe inszenierten und dabei den Ball laufen ließen. So kam Jimmy McKinney nach einer Ballstaffette völlig frei zum Wurf und verwandelte einen Dreier zum 13:4. Klasse auch, wie Spielmacher Geno Lawence den Ball von rechts außen quer über die Zone nach Linksaußen passte und dort Andrej Mangold fand, der die Führung mit einem weiteren Dreier auf 21:8 schraubte. Lawrence kam am Ende auf 13 Assists, drei mehr als die gesamte Bayreuther Mannschaft.

Was sich die Hausherren vorwerfen lassen mussten: Sie nutzten ihre Freiwürfe nicht konsequent genug, um den Vorsprung auszubauen oder zu stabilisieren. Bayreuth kam gegen Ende des ersten Viertels besser ins Spiel, verteidigte aggressiver und spielte im Angriff entschlossener. Bis zum Ende des Durchgangs verkürzte der Gast, angetrieben von Spielmacher Jake Odom, auf 19:26 und ging im Verlauf des zweiten Viertels sogar mit 42:41 in Front.

„Im zweiten Viertel waren fünf meiner Spieler von der Intensität her nicht da, wo Bayreuth im zweiten Viertel gewesen ist“, kritisierte Poropat. In der zweiten Hälfte hätten dann alle zehn eingesetzten Profis wieder auf einem Level gespielt. Rotnei Clarke, Isaiah Philmore und Langston Hall setzten sich nach der Pause besonders in Szene. Überhaupt traten die Gastgeber, die ohne den gesperrten Sean Marschall aufliefen, wesentlich aggressiver und bissiger auf, übernahmen gleich nach dem Seitenwechsel die Initiative und setzten den Gegner stark unter Druck. Mit sechs Punkten in Folge brachte Klimavicius die Baskets mit 47:42 in Führung. Als dann Clarke heiß lief und nach dem 48:44-Zwischenstand acht Punkte in Folge – darunter zwei Dreier – zum 56:46 erzielte, war der Bayreuther Widerstand gebrochen.

„Am Ende ist uns die Kraft ausgegangen. Es war ein verdienter Sieg der Baskets, die mehr investiert haben“, sagte Koch. Beim Stande von 64:56 beseitigte die Dreierserie von Philmore und Hall (2) zum 73:56 alle Zweifel an einem klaren Erfolg der Bonner, auf die nun zwei Auswärtsspiele warten. Am Freitag treten sie in Würzburg an, am Sonntag steht die Partie beim Mitteldeutschen BC auf dem Programm.

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