Marco Baldi im Interview "Bisher haben wir immer abgelehnt"

BERLIN · Einen Schlüsselspieler mitten in der Saison von einem Liga-Konkurrenten wegzukaufen, ist für Marco Baldi "unüblich", überrascht ihn aber nicht. Der Vize-Präsident von Alba Berlin im Interview zum plötzlichen Wechsel von Jared Jordan von den Telekom Baskets zu den Brose Baskets Bamberg.

Herr Baldi, wie bewerten Sie den Fall Jordan?
Marco Baldi: Ich habe schon vor zwei Jahren vorausgesagt, dass sich die Gepflogenheiten ändern werden. Das ist inzwischen eingetroffen. Einen Spieler während der Saison anzusprechen, war bisher eher unüblich. Man kann das gut oder schlecht finden, es ist auf jeden Fall legitim. Dagegen muss man sich wappnen. Die Vertragsgestaltung wird in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen.

Hätten Sie Jordan ziehen lassen?
Baldi: Die Bonner Interpretation ist, dass der Spieler so wuschig gemacht wurde, dass es auf die Motivation geht. Das muss man natürlich nicht so sehen. Wir hatten solche Fälle bei uns schon öfter, meistens ging es um Wechsel ins Ausland. Bisher haben wir immer abgelehnt, und trotzdem haben sich die Spieler gut entwickelt.

Also hätten Sie die Baskets anders beraten?
Baldi: Ich würde nicht aus Prinzip sagen, dass man einem Wechsel wie im Falle Jordan nie zustimmen darf. In Bonn sind Leute in der Verantwortung, die ihr Handwerk verstehen. Von daher werden sie das sehr sorgfältig abgewogen haben und wissen was sie tun. Wenn man aber das Gebaren kritisiert, darf man meiner Meinung nach nicht mitspielen.

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