Niederlage gegen Brose Bamberg Bei den Telekom Baskets wäre mehr möglich gewesen

Bonn · Zu viele Bonner Ballverluste und schwache Trefferquote führen zur 65:83-Niederlage der Telekom Baskets gegen Brose Bamberg. Doch so verpassen die Bonner ihre Sensation.

Es war ein bayrisches Wochenende mit viel Konjunktiv für die Telekom Baskets Bonn. Hätten sie Punkte mit nach Hause bringen können, wenn Neuzugang Tomislav Zubcic spielberechtigt gewesen wäre? Hätten sie größere Erfolgsaussichten gehabt, wenn Nemanja Djurisic sich nach seinem Nasenbeinbruch nicht mit einer Maske und dazu noch muskulären Problemen im Nacken hätte rumschlagen müssen?

Es gab keine Punkte. Weder am Freitag beim Spitzenreiter FC Bayern München (50:78) noch am Sonntagabend beim deutschen Meister Brose Bamberg. Dort musste sich die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic mit 65:83 (14:16, 12:18, 16:19, 23:30) geschlagen geben, und der Konjunktiv bekam neue Aspekte: Was wäre möglich gewesen, wenn die Bonner besser auf den Ball aufgepasst und getroffen hätten? Sicherlich mehr - vielleicht sogar ein Teilerfolg auf dem Bayern-Trip. Denn gegen in dieser Partie nicht unverwundbare Bamberger verkleinerten die Baskets ihre Chancen durch zu viele Ballverluste - insgesamt 21 - und eine überschaubare Trefferquote selbst. Allerdings präsentierte sich die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic besser als noch in der bayrischen Landeshauptstadt.

Neuzugang Zubcic, dem sein letzter Verein Media Park Trabzonspor (Türkei) die Freigabe verweigert hatte, obwohl man die Gehaltszahlungen eingestellt und ihm nahegelegt hatte, sich einen neuen Verein zu suchen, konnte wie schon in München nur zusehen. So musste der angeschlagene Djurisic wie schon am Freitag als einziger echter Power Forward durchbeißen.

Bonner zeigen gute Verteidigung

Die Baskets machten zunächst Bamberg hinten und sich selbst vorn das Leben schwer, sodass die Anzeigetafel zunächst wenig Arbeit hatte. Einzig zum Zählen der Bonner Ballverluste benötigte man recht zügig die Finger der zweiten Hand. Dass der Rückstand zunächst nur drei Punkte betrug (7:10, 7.) sprach für die Bonner Verteidigung.

Kaum hatte das zweite Viertel begonnen, schenkten die Baskets zum neunten Mal den Ball her - eine Fehlerquelle, die sich im Basketball gerne rächt. Aber die Verteidigung agierte weiter stabil. Es blieb eng, und irgendwann entwickelte sich das Gefühl, dass Bamberg an diesem Tag schlagbar sein könnte. Hill unterstrich das mit einem Beinahe-Dreier zum Anschluss (24:25). Bamberg-Coach Andre Trinchieri wurde unruhig und nahm seine erste Auszeit. Mit Erfolg: Wer sich zu sicher fühlt, wird von Bamberg bestraft. Es folgte ein 9:0-Lauf des amtierenden Meisters, auf den nur noch Julian Gamble mit dem Bonner 26:34 kurz vor der Halbzeit antworten konnte.

Ergebnis schwächt Chance für eine Pokalqualifikation

Nach dem Seitenwechsel waren es dann die Gäste die ihrerseits mit einem Lauf antworteten. Bei nur zwei Bamberger Punkten von der Freiwurflinie erarbeiteten sich die Baskets angeführt vom starken Spielmacher Josh Mayo tatsächlich die Führung (37:36, 26.). Doch derart wachgerüttelt zogen die Hausherren dann die Zügel an und den Baskets davon. "Ende des dritten Viertels hat Bamberg einen Lauf hingelegt, den unsere weniger physische Defense und ineffektive Offense erlaubt haben. Schade, denn wir waren drei Viertel lang präsent und haben unsere Chance dann hergeschenkt", sagte TJ DiLeo, der ein gutes Spiel machte, nach der Partie. Auch wenn die Bamberger auf nimmer Wiedersehen entschwanden, gab es etwas Positives aus Bonner Sicht: Konstantin Klein fand im Schlussdurchgang seinen Distanzwurf wieder.

Siege wären in diesen beiden Spielen Überraschungen gewesen, dennoch schmerzen die Niederlagen beim Blick auf die Tabelle: Die Baskets fallen auf Platz sieben und im Rennen um die Pokalqualifikation zurück. Umso wichtiger wird das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die EWE Baskets Oldenburg. Doch zuerst geht es am Mittwoch in der Champions League weiter mit der Partie beim italienischen Vertreter Sidigas Avellino (20.30 Uhr).

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