Telekom Baskets Bonn Baskets zahlen Lehrgeld

BONN · Die guten Vorsätze waren da, der Wille sie umzusetzen auch - aber nur eine Halbzeit. Die Telekom Baskets Bonn erlitten im Rennen um Platz vier in der Basketball-Bundesliga einen Rückschlag.

 Keinen guten Tag erwischte Eugene Lawrence (links gegen Berlins Ex-Bonner Jamel McLean).

Keinen guten Tag erwischte Eugene Lawrence (links gegen Berlins Ex-Bonner Jamel McLean).

Foto: dpa

Beim Tabellenzweiten Alba Berlin verloren sie am Samstag mit 78:90 (18:26, 30:18, 11:25, 19:21). Da ratiopharm Ulm gestern mit 86:78 in Braunschweig gewann, haben die Bonner als Fünfte nun vier Pluspunkte Rückstand bei einem Spiel weniger auf den Platz, der ihnen in den Playoffs im Viertelfinale Heimrecht im ersten Spiel bescheren würde.

"Es bricht einem den Hals, wenn der Gegner für seine Punkte nicht arbeiten muss", erklärte Baskets-Coach Mathias Fischer. Seine Spieler hätten es den "Albatrossen" vor 11 954 Zuschauern in der O2-World nach der Pause viel zu einfach gemacht. Zur Halbzeit hatten die Gäste noch mit 48:44 geführt. Das verdankten sie einer wahren Energieleistung im zweiten Viertel, nachdem die Berliner zunächst 11:12 in Rückstand geraten waren, dann mit einem 9:0-Lauf zum 20:12 die Führung übernommen und den Acht-Punkte-Vorsprung gehalten hatten.

Dann aber machten die Bonner vieles richtig. In der Defensive bekamen sie den Gegner unter Kontrolle, in der Offensive spielten sie ihre Systeme konsequent durch und trafen auch hochprozentig - allen voran Benas Veikalas. Der Bonner Topscorer (18 Punkte) versenkte zwei Dreier in Folge, dazu trafen Mickey McConnell und Tadas Klimavicius: nur noch 28:30 nach 22 Minuten. Ein Dreier und ein Freiwurf von McConnell sorgten kurze Zeit später für den 32:32-Gleichstand.

Ihre stärkste Phase hatten die Baskets, als Berlin zwar auf 39:35 davonzog, die Bonner aber mit einem 11:2-Lauf bis zur 46:41-Führung antworteten. Zwei Freiwürfe, ein Korbleger und ein Dreier von Angelo Caloiaro, ein weiterer Distanztreffer von Veikalas und ein Korbleger von Eugene Lawrence hatten für die Punkte gesorgt. Mit vier Zählern Vorsprung zur Pause konnten die Bonner selbstbewusst die zweite Halbzeit angehen.

[kein Linktext vorhanden]Womit sie offenbar nicht gerechnet hatten war, dass die Euroleague-erprobten Berliner jederzeit zwei Gänge hochschalten können - vor allem in der Verteidigung. Albas Coach Sasa Obradovic muss in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben. Jedenfalls setzten die Gastgeber ihren Gegner nach und nach dermaßen unter Druck, dass die Baskets kaum mehr imstande waren, einen vernünftigen Spielzug aufs Parkett zu bringen.

Alba Berlin - Telekom Baskets Bonn 90:78
15 Bilder

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Die Pressverteidigung Albas provozierte eine Reihe von Ballverlusten, die über Fastbreaks postwendend in Punkte umgemünzt wurden. Einen rabenschwarzen Tag hatte dabei Bonns Spielmacher Geno Lawrence erwischt, der gleich fünf Mal den Ball verlor. Fischer: "Wir haben uns vom Druck des Gegners nicht mehr befreien können und viele unnötige Fehler gemacht."

Es stand 55:51 für Bonn, als die Hausherren das Geschehen mit einem 14:0-Lauf zur eigenen 65:55-Führung an sich rissen und die Kontrolle nicht mehr aus der Hand gaben. Vor allem erarbeitete sich Berlin dank großer Überlegenheit im Rebound viele zweite und dritte Wurfchancen. Da die Baskets zudem an der Freiwurflinie schwächelten, markierte Alba vier Minuten vor dem Ende beim 85:69 seine höchste Führung.

"Wir müssen die Lehren aus dem Spiel ziehen, es dann aber abhaken und nach vorne schauen", sagte Fischer. Bereits am Donnerstag muss seine Mannschaft bei den Löwen in Braunschweig antreten. Am Ostermontag sind dann die EWE Baskets Oldenburg im Telekom Dome zu Gast.

Die Statistik

Alba Berlin: Giffey 11 Punkte/1 Dreier, King, Akpinar 4, Tabu 5/1, Vargas 9/1, Banic 15, Redding 9 /1, Wohlfarth-Bottermann, Renfroe 8/2, McLean 11, Radosevic 18.

Telekom Baskets: McConnell 10/1 (20:55 Spielminuten), Mädrich 9 (19:34), Veikalas 18/3 (26:48), Brooks 6 (19:17), Mangold 7/1 (22:22), Caloiaro 8/1 (28:36), Lawrence 5/1 (21:30), Klimavicius 6 (20:26), Koch 3/1 (9:08), Wachalski 6 (11:24).

Trefferquote: Berlin 52 Prozent (33/64), Bonn 45 Prozent (26/58). Dreierquote: Berlin 30 Prozent (6/20), Bonn 40 Prozent (8/20). Freiwurfquote: Berlin 82 Prozent (18/22), Bonn 67 Prozent (18/27). Rebounds: Berlin 37 - Bester: Radosvevic 7, Bonn 26 - Bester: Veikalas 5. Assists: Berlin 20 - Beste: Redding, Tabu je 5, Bonn 16 - Bester: McConnell 4. Ballverluste: Berlin 13, Bonn 11. Ballgewinne: Berlin 3, Bonn 8. Fouls: Berlin 26, Bonn 21.

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