BBL-Playoff-Viertelfinale gegen Bamberg Baskets verlieren Spiel zwei mit 71:87

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben das zweite Spiel der Best-of-Five-Serie gegen Brose Bamberg deutlich mit 71:87 verloren. Den Liveticker zum Nachlesen gibt es hier.

Der haushohe Favorit hat die Verhältnisse wieder geradegerückt: Nach dem Bonner Überraschungssieg der Telekom Baskets Bonn zum Auftakt der Viertelfinalserie bei Brose Bamberg (93:92) holte sich der deutsche Basketballmeister sein Heimrecht am Mittwoch mit einem nie gefährdeten 87:71-Sieg (25:19, 30:16, 17:14, 15:22) zurück. Zusätzlich bitter: Der zentrale Bonner Spieler Josh Mayo musste zum Ende des dritten Viertels mit einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel vom Feld und konnte nicht mehr mitwirken. Hinter seinem Einsatz in Spiel drei in Bamberg (Sonntag, 15 Uhr) steht ein Fragezeichen.

Playoffs sind auch die Zeit kleiner Psychospielchen. Nach der Niederlage im Auftaktspiel sahen die Bamberger sich zumindest veranlasst, alle Spiele zum Aufwärmen zu schicken, damit Krunic und sein Team erst kurz vor Spielbeginn erfuhren, wer spielt und wer aussetzt. Dann war klar: Für die griechische Basketball-Legende Nikolaos Zisis, die der Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri in Spiel eins deutlich gefehlt hatte, blieb Jerel McNeal draußen – der beste Bamberger Verteidiger. Dennoch war von Beginn an offensichtlich, was unter der Woche Thema gewesen war im Lager der Franken: Josh Mayo.

Kleine Psychospielchen

Die Bamberger hatten sich vorgenommen, die Kreise des Bonner Dreh- und Angelpunktes deutlich einzugrenzen. Der kleine Bonner Point Guard hatte den Favoriten am Samstag vor eine nahezu unlösbare Aufgabe gestellt und sein Team so zum Sensationssieg und der 1:0-Führung in der Serie geführt.

Aber schon der Einstieg in die Partie verlief eher nach Gusto des Gästeteams mit der italienischen Fraktion. Ein Dreier von Nikolo Melli wies den Weg – Trinchieri nickte zufrieden, während der erste Bonner Angriff mit einem Ballverlust endete. Zisis erhöhte auf 7:0, ehe Ken Horton per Tip-in die ersten Bonner Punkte gelangen (2.). Dass die Hausherren nach einem 3:12-Rückstand auf 9:12 verkürzen konnten, gab den 5610 meist Bonner Zuschauern Hoffnung auf die Wende.

Bamberg erhöhte aber bis auf 25:19. Dann rannte Ojars Silins mit dem Rebound nach vorn, um noch vor der Viertelpause zu verkürzen, aber sein Dreier verfehlte das Ziel. Dennoch ging es mit Applaus in die Viertelpause.

Filip Barovic verkürzte per Freiwurf auf 20:25, doch dann drohten die Bamberger davonzuziehen. Bei 20:30 nahm Krunic eine dringend notwendige Auszeit, doch der nächste Ballbesitz gestaltete sich als Fehlerfestival, das Lucca Staiger im Gegenzug mit dem Dreier zum 36:22 für die Gäste quittierte (14.). Ryan Thompson hielt mit Zählbarem dagegen und zog erfolgreich zum Korb. Da auf der Gegenseite die Dreier nach Belieben fielen, vergrößerte sich der Rückstand kontinuierlich und betrug zur Halbzeit stattliche 20 Punkte (35:55). Im Bamberger Fanlager bejubelte man bereits das Team auf dem Weg in die Kabine.

Einstieg in die zweite Hälfte besser

Der Einstieg in die zweite Spielhälfte gelang den Baskets besser. Gleich im ersten Angriff der Gäste ließen sie mit effektiver Defense keine Punkte zu, und Ryan Thompson blieb ein ständiger Unruheherd in der Bamberger Zone. Das sah nicht aus wie ein Team, das sich bei inzwischen 20 Punkten Rückstand (37:57, 22.) schon aufgegeben hatte. Im Gegenteil. Als Julian Gamble den Ball zum 45:63 mit Gewalt in den Korb stopfte, spielte die Halle Defense, und tatsächlich gelang es, die Angriffsuhr runterzuverteidigen.

Dann wurde Mayo unter tosendem Applaus ausgewechselt – zum ersten Mal überhaupt in dieser Serie, doch schnell ebbte der Applaus ab; der Bonner Kapitän war offensichtlich verletzt und musste in die Kabine. Während der Spielmacher behandelt wurde, wuchs auf dem Parkett der Rückstand (47:70, 29.). Im letzten Viertel verteilte Krunic die Spielzeit. Angesichts des deutlichen Rückstands schonte er sein Stammpersonal.

DiLeo musste für Mayo übernehmen, was er voll überzeugend machte und mit einem gewaltigen Dunk nach Zug zum Korb krönte. Wäre dies hier ein Comic, so wäre die Aktion mit einem gewaltigen BÄM! versehen.

Sogar die Bonner Bank sprang auf und feierte die Aktion. Das Team wurde nach der Partie mit tosendem Applaus verabschiedet. Lange noch standen die Zuschauer und applaudierten, während Mayo auf der Ehrenrunde etwas unrund hinter seinen Kollegen herhumpelte. Spiel zwei war abgehakt, der Blick richtete sich schon wieder nach vorn.

Den Liveticker zum Nachlesen gibt es hier.

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