Heimspiel gegen Bayreuth Baskets wollen an Eurocup-Leistung anknüpfen

BONN · Zuletzt drei Erfolge in Bundesliga und Eurocup, bei den Telekom Baskets Bonn geht es zweifelsfrei aufwärts. Vorläufiger Höhepunkt: Am Mittwoch holte der Basketball-Bundesligist international den ersten Saisonsieg. Spaniens Erstligist CAI Saragossa wurde nach einer starken Vorstellung mit 90:88 bezwungen. Bester Schütze mit 20 Punkten: Dirk Mädrich.

 Sein bisher bestes Spiel für Bonn zeigte Dirk Mädrich (l.) gegen Saragossa. Angelo Caloiaro sorgte für die Entscheidung.

Sein bisher bestes Spiel für Bonn zeigte Dirk Mädrich (l.) gegen Saragossa. Angelo Caloiaro sorgte für die Entscheidung.

Foto: Jörn Wolter

Aber nicht nur offensiv überzeugte der 31-Jährige, diesmal war Trainer Mathias Fischer mit der gesamten Leistung seines Centers zufrieden. "Wenn er so spielt, gibt er uns unter den Körben die Stabilität, die wir brauchen", sagte Fischer. "Er muss gar nicht 20 Punkte machen, das war schon viel mehr als ich von ihm erwarte. Aber er muss Präsenz zeigen, rebounden, ausboxen, gut verteidigen."

Das alles tat Mädrich gegen die Spanier und will am Sonntag (17 Uhr, Telekom Dome) im Heimspiel gegen medi Bayreuth nachlegen. "Bayreuth ist ein direkter Konkurrent um einen Play-off-Platz", betonte Mädrich die Bedeutung der Aufgabe und will seinen Teil zum Erfolg beitragen. "Es stimmt, ich war bisher nicht sonderlich zufrieden mit meinen Leistungen. Ich habe eine Eingewöhnungszeit gebraucht. Doch allmählich finde ich meine Rolle und meinen Rhythmus", erklärte der Bonner, der bei den Baskets für zwei Jahre unterschrieben hat.

Die zitierte Eingewöhnungszeit war notwendig, "weil ich in Vechta alle Freiheiten hatte". Vor allem liebte er es dort, nach einem gestellten Block eine freie Position an der Dreierlinie zu suchen, um dann seine Distanzstärke auszuspielen. "Pick and pop" sagen die Basketballer. Mädrich: "Unser Trainer will mich aber vor allem in Brettnähe sehen. Das heißt für ihn mehr "pick and roll". Also Block stellen, und zum Korb hin abrollen. Gegen Saragossa klappte beides gut.

Das alleine war es aber nicht, was den 2,11-Meter-Hünen bisher hemmte. "Wenn man neu in einer Mannschaft ist, will man alles richtig machen. Ich war nicht locker genug, habe mir unheimlich viele Gedanken gemacht und habe mir jetzt vorgenommen, es etwas entspannter anzugehen", sagte er. Seine Erfahrung soll ihm dabei helfen.

Helfen tut ihm auch der Trainer. Nachdem Mädrich den Großteil der Vorbereitung als Center gestartet war, musste er nach der verletzungsbedingten Pause von Tadas Klimavicius von der Bank kommen. Als es nicht so lief, wie Fischer es sich gewünscht hatte, stellte er Mädrich wieder in die Startformation. "Es war einen Versuch wert. Ich wollte ihm Sicherheit geben und ihm dabei helfen, Schritt für Schritt seinen Rhythmus zu finden", erklärte Fischer die Maßnahme.

Das Vertrauen habe gutgetan, bedankte sich sein Schützling. Um Klimavicius macht sich der Bonner Coach dabei keine Sorgen. Der ist es aus Kaunas-Zeiten gewohnt, von der Bank zu kommen. Fischer: "Ich bin glücklich, dass ich Spieler wie ihn oder auch Ryan Brooks von der Bank bringen kann."

Gegen die punktgleichen Bayreuther um den ehemaligen Bonner Trainer Michael Koch wollen die Baskets einen weiteren Schritt in Richtung oberes Tabellendrittel machen. Nicht nur Koch ist beim Gegner ein alter Bekannter, in dessen Profikader stehen zudem die Ex-Baskets-Spieler Ronnie Burrell und Brandon Bowman. "Bayreuth hat einige sehr erfahrene Spieler", weiß Fischer. Dreh- und Angelpunkt ist der korbgefährliche Spielmacher Trevon Hughes. Fischer: "Ihn müssen wir kontrollieren." Unter dem Korb hat Mike Koch mit Javon McCrea zwar keinen allzu großen, aber sehr athletischen Center.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort