EuroChallenge Baskets verlieren gegen Cholet mit 68:71

BONN · Fehlstart für die Telekom Baskets Bonn in die zweite Runde der EuroChallenge: Vor 3581 Zuschauern im Telekom Dome verloren sie Mittwochabend gegen Cholet Baskets mit 68:71 (20:17, 14:9, 20:23, 14:22). Im zweiten Spiel der Gruppe I besiegte Lüttich Basket die Eiffel Towers Hertogenbosch mit 81:68.

 Verzweiflungswurf von Winsome Frazier. Der Amerikaner blieb gegen Cholet weit unter seinen Möglichkeiten.

Verzweiflungswurf von Winsome Frazier. Der Amerikaner blieb gegen Cholet weit unter seinen Möglichkeiten.

Foto: Norbert Ittermann

In der Gruppe J waren die EWE Baskets Oldenburg, am Samstag der kommende Auswärtsgegner der Bonner in der Basketball-Bundesliga, bei der 73:86-Heimniederlage gegen den BC Kiew chancenlos. Wie man sich täuschen kann. In der ersten Halbzeit vermittelten die Gäste aus Frankreich noch den Eindruck, vornehmlich durch Athletik und Schnelligkeit im allgemeinen sowie den muskulösen Claude Marquis im speziellen glänzen zu können. Der Center war in Korbnähe zunächst weder von Ken Johnson noch von Tim Clifford zu stoppen.

Marquis, der wegen des Verdachts, an einem Mordversuch beteiligt gewesen zu sein, zwei Monate im Gefängnis saß und dann vor Gericht freigesprochen wurde, war vor der Pause für die meisten der nur 23 Punkte Cholets verantwortlich.

Sobald die Franzosen aus der Mitteldistanz oder gar Distanz ihr Glück versuchten, gingen die Bälle regelmäßig daneben. Als sich die Baskets nach dem 14:17-Zwischenstand auf das schnelle Spiel ihres Gegners in Richtung Korb eingestellt hatten und nicht mehr so viele Lücken in der Abwehr offenbarten, schienen sie einem sicheren Sieg entgegenzustreben. Allerdings mussten sie da schon gewarnt sein.

Denn ihrerseits konnten sich die Bonner unter dem gegnerischen Korb kaum durchsetzen und profitierten insbesondere von einer beeindruckenden Treffsicherheit aus der Distanz. Ob Moussa Diagne, Brandon Bowman, Alex King, Artur Koldoziejski oder Johannes Strasser, ihre Dreierversuche fanden fast traumwandlerisch sicher ihr Ziel.

Nicht nur Baskets-Trainer Mike Koch wusste, dass man sich darauf auf Dauer nicht verlassen konnte. Seine Truppe, die nach den strapaziösen letzten Wochen nicht den frischesten Eindruck machte und zunehmend leichte Fehler produzierte, setzte ihr Dreierfestival zwar kurz nach der Pause durch EJ Rowland und Bowman zur 42:36-Führung fort, hatte dann aber ihr Pulver fast verschossen.

Angeführt vom jetzt überragenden Kevin Braswell kam die Mannschaft Cholets immer besser ins Spiel und zeigte, warum sie in der ersten Runde die Gruppe C überlegen gewonnen hatte. Bis zum 54:47 kurz vor Ende des dritten Viertels hielt Bonn noch einmal dagegen, ehe es mit der Trefferquote rapide bergab ging.

Jetzt war eigentlich Präsenz unter dem Korb gefragt, doch gegen das französische Bollwerk gab es kein Durchkommen. Cholet übernahm das Kommando. Braswell streute ein paar schöne Dreier ein, während Marquis für die Punkte in Brettnähe verantwortlich blieb. Zudem tauchte der pfeilschnelle Vincent Grier immer wieder in Korbnähe auf und kam da auf eine Trefferquote von 80 Prozent.

Frappierend die Überlegenheit der Gäste im Rebound (44:27), die ihnen immer wieder zweite Chancen ermöglichte - ein weiteres Indiz dafür, dass die Baskets nicht richtig bei der Sache waren. Nach Braswells Dreier zum 58:61 war es vor allem Rowland zu verdanken, dass sein Team bis zum 66:66 noch alle Chancen hatte. Doch am Ende ging den Gastgebern die Luft aus. Während Johnson und Diagne mit einem Dreier scheiterten, warfen Grier und Rodrigue Beaubois den Sieg für Cholet heraus.

Stimmen zum Spiel

Mike Koch (Trainer der Telekom Baskets): "Die Spieler Cholets waren uns in der Athletik ebenbürtig. Sie waren aggressiver am Brett, wir hatten Angst, zum Korb zu ziehen. In der Halbzeit haben wir angesprochen, dass Cholet in der zweiten Halbzeit besser treffen wird. Wenn man dann mehr als 40 Punkte zulässt und so viele Rebounds abgibt, hat man keine Chance, ein Spiel zu gewinnen."

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