Saporta-Cup Baskets überrollen den slowakischen Meister

Pezinok · Für eine Überraschung sorgten die Telekom Baskets Bonn im Saporta-Cup. Die Schützlinge von Trainer Bruno Soce setzten sich beim Tabellenzweiten der Gruppe E, Slovakofarma Pezinok (Slowakei), ganz souverän mit 76:69 (46:37) durch und haben damit ihre Ausgangsposition für das Erreichen des vierten Platzes, der noch zum Einzug in die nächste Runde berechtigt, erheblich verbessert.

Es war eine beeindruckende Vorstellung, die die Baskets vor 1500 Zuschauern in Pezinok ablieferten. Nur drei Tage nach der bitteren 71:73-Niederlage im Spitzenspiel gegen die Frankfurt Skyliners stellte sich der Basketball-Bundesligist aus Bonn alles andere als verunsichert vor. Von Beginn an diktierte er das Geschehen und zeigtebis zum Ende eine geschlossene Mannschaftsleistung. Erkennbar auch daran, dass mit Ivo Josipovic (14), Derrick Phelps (14), Hurl Beechum (19), Drazan Tomic (10) und Detlef Musch (13) gleich fünf Bonner zweistellig punkteten.

"Wir wollen hier schnellen Basketball spielen", hatte Baskets-Sportmanager Arvid Kramer vor dem Anpfiff gesagt, und die Mannschaft setzte das um. Aggressiv und entschlossen setzte sie den slowakischen Meister von Beginn an unter Druck und führte nach fünf Minuten mit 13:9.

Doch Pezinok hielt zunächst dagegen, glich zwei Minuten später zum 15:15 aus. Nicht ohne die Hilfe der Schiedsrichter, wie Bruno Soce offenbar glaubte, und machte seiner Verärgerung lautstark Luft. Ein Zeichen, dass der Coach besonders motiviert in dieses wichtige Spiel gegangen war. Die Quittung war zwar ein Technisches Foul, der Lohn aber die erhoffte Reaktion seiner Spieler, die jetzt das Heft erst recht in die Hand nahmen, einen Vorsprung herausspielten und ihn konsequent ausbauten. Überragend dabei Spielmacher Derrick Phelps, der vor der Pause 14 Punkte erzielte.

Wer jetzt glaubte, die favorisierten Slowaken würden in der zweiten Hälfte aufdrehen, sah sich getäuscht. Ein Drei-Punkte-Spiel von Musch, zwei Dreier von Beechum sowie drei Körbe von Josipovic, Tomic und Oliver Braun schraubten den Vorsprung nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff auf 62:47. Auch beim 67:52 in der 29. Minute lagen die Bonner noch mit 15 Punkten in Front.

Erst jetzt hatte man den Eindruck, dass sich Pezinok ernsthaft gegen die Niederlage aufbäumte. Durch zwei schnelle Dreier und weitere zwei Punkte verkürzte US-Boy Lewis auf zehn Punkte Rückstand. Die Baskets ließen sich aber nicht mehr beeindrucken. Neben Beechum zeichnete sich immer wieder Josipovic als Korbschütze aus, und in der Abwehr wurde bis zum Umfallen gerackert.

Einziger Wermutstropfen an diesem Abend war, dass die Baskets ihre Dominanz nicht bis zum Ende durchhalten konnten. Denn bei einem Sieg mit zwölf Punkten Unterschied hätten sie nach der 84:95-Niederlage aus dem Hinspiel den direkten Vergleich gegen die Gastgeber gewonnen, der bei Punktgleichheit die bessere Platzierung bedeuten würde.

So ist der Blick der Bonner heute auf das Spiel des FC Porto gegen Partizan Belgrad gerichtet. Verliert Porto, wären die Bonner bereits Vierter und könnten dann mit einem Sieg am nächsten Dienstag zu Hause gegen St. Pölten aus eigener Kraft den Sprung in die nächste Runde schaffen. Gewinnt aber Porto, sind sie weiterhin auf Schützenhilfe angewiesen. Von Platz drei bis fünf, der das Ausscheiden bedeuten würde, ist noch alles drin.

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