EuroChallenge Baskets siegten gegen Szolnoki Olaj mit 89:75
BONN · Mit einer starken Leistung besiegte die Mannschaft von Trainer Michael Koch Szolnoki Olaj aus Ungarn mit 89:75 (19:16, 29:14, 19:20, 22:25) und eroberte die Tabellenführung in Gruppe J.
Neben der Tatsache, dass die Bonner nicht nur in der Offense, sondern dieses Mal auch in der Defense überzeugten, war die zweite gute Nachricht vor dem Klassiker am Samstag gegen Alba Berlin: Tony Gaffney ist wieder da. Der Power Forward, der nach seinem Weihnachtsurlaub eine Durststrecke durchgemacht hatte, knüpfte nahtlos an seinen spektakulären Auftritt vom Allstar Day am Wochenende an. 26 Punkte, sechs Rebounds und vier Blocks standen für den Bonner Publikumsliebling zu Buche - und das bei nur 28 Minuten Spielzeit.
Es hatte zwar bis zur fünften Minute gedauert, ehe Benas Veikalas nach einem Assist von Jared Jordan die ersten Punkte zum 2:2 im Korb der Gäste unterbrachte, aber basierend auf einer starken Verteidigung zeigten die Baskets, bei denen Chris Ensminger nach überstandener Virus-Infektion wieder mitwirkte, den Ungarn und 5100 Zuschauern früh, was sie sich vorgenommen hatten. Daniel Hain war Obie Trotter so schnell lästig, dass der zentrale Mann der Gäste bei einem genervten Befreiungsversuch abseits des Balles früh sein erstes Foul kassierte. Hain stand ihm weiter auf den Füßen.
"Daniel Hain hat nicht allzu viel Spielzeit bisher, haben Sie ihn gebracht, damit er Trotter verrückt macht?", fragte ein ungarischer Journalist Koch nach der Partie. "Ja", antwortete Koch, "das war der Plan, und er hat gut funktioniert." Auch der ungarischer Trainer Peter Por sah hier den Bonner Schlüssel zum Erfolg: "Sie haben Trotter und Horvath 40 Minuten lang aus dem Spiel genommen. Aber im Grunde wurde die Partie innerhalb von zwei Minuten im zweiten Viertel entschieden."
In der 15. und 16. Minute zogen die Baskets von 29:20 auf 39:22 davon. Und sie spielten mit Szolnoki Olaj zeitweise Katz und Maus. Geradezu panisch versuchten die Ungarn das Enteilen der Bonner zu verhindern, doch ihre Würfe trafen nicht das Ziel und auf der Gegenseite fielen die Körbe - einer schöner als der andere. Jared Jordan leitete Talor Battles 29:20 mit einer ansehnlichen Körpertäuschung ein, zum 31:22 legte er Gaffney einen Alley-oop auf, das 44:24 (18.) stopfte Gaffney nach einem Schnellangriff in den Korb. Gaffney blockte hinten, traf vorn und wurde mit 17 Punkten in die Pause verabschiedet. Jordan, den die Gäste nie in den Griff bekamen hatte bereits acht Assists auf dem Konto, als es in die Kabine ging.
Der einzige, der den ungarischen Meister und Pokalsieger im Rennen hielt, war der Bulgare Hristo Nikolov, der mit neun Punkten in Folge zum 40:58 traf. Insgesamt sollten es 25 Zähler werden. "Wenn wir eine Defense spielen wie heute", sagte Koch, "kann man auch einen wirklich starken Nikolov verkraften." Im Grunde war Nikolov auch isoliert, weil die Baskets seine Kollegen weitestgehend kaltgestellt hatten.
Im zweiten Durchgang konnte Koch es sich leisten, die Spielzeit breit zu verteilen und seine Spieler mit Blick auf das Spiel am Samstag gegen Alba Berlin (20 Uhr, Telekom Dome) ein wenig zu schonen. Am Mittwoch tritt dann Okapi Aalstar in der EuroChallenge auf dem Hardtberg an (19.30 Uhr).
Telekom Baskets: Simonas Serapinas 6 Punkte, Chris Ensminger 6, Benas Veikalas 13/1 Dreier, Zvonko Buljan 16/2, Andrej Mangold, Fabian Thülig 2, Jared Jordan 4, Daniel Hain, Tony Gaffney 26/3, Talor Battle 16/2, Jonas Wohlfarth-Bottermann.
Szolnoki Olaj: Horvath4, Grebenar 13, Soos 3/1, Fodor 9/1, Nikolov 25/2, Trotter 4, Mills 9, Bader 8.
Trefferquote: Bonn 52,1% (37/71), Szolnok 45,9% (28/61); Dreierquote: Bonn 34,8 % (8/23), Szolnok 23,5% (4/17); Freiwurfquote: Bonn 77,8% (7/9), Szolnok 78,9 % (15/19); Rebounds: Bonn 41 (bester Buljan 7), Szolnok 30; Assists: Bonn 25 (bester Jordan 10), Szolnok 7; Ballverluste: Bonn 11, Szolnok 13; Ballgewinne: Bonn 4, Szolnok 1; Fouls: Bonn 19, Szolnok 18.
