BBL Baskets sehen sich nicht chancenlos

Bonn · Trotz drei Niederlagen in Folge und der Außenseiterrolle treten die Telekom Baskets Bonn am Sonntag mit einer gehörigen Portion Optimismus zum Bundesligaspiel in Bamberg an.

 Nach seiner Zuschauerrolle in der Champions League ist Ra'Shad James (Mitte) wieder dabei.

Nach seiner Zuschauerrolle in der Champions League ist Ra'Shad James (Mitte) wieder dabei.

Foto: Jˆrn Wolter / wolterfoto.de

Nicht gerade erfolgreich haben die Telekom Baskets Bonn die letzten beiden Wochen bestritten. Drei Niederlagen in Folge steckte die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic in Bundesliga und Champions League ein, wobei insbesondere die 78:98-Schlappe vor eigenem Publikum gegen die EWE Baskets Oldenburg dem Coach und den Vereinsverantwortlichen die Sorgenfalten auf die Stirn trieb. Nach der langfristigen Verletzung von Center Charles Jackson und den kurzfristigen Verpflichtungen Olivier Hanlan und Stefan Bircevic ist der Basketball-Bundesligist vom Rhein in Schieflage geraten.

Vor dem schweren Spiel am Sonntag bei Brose Bamberg (18 Uhr, Brose Arena) hakt es an einigen Stellen. Von einer geschlossenen Einheit sind die Bonner jedenfalls weit entfernt. Krunic ging mit der Situation bis zum Spiel gegen Oldenburg noch relativ gelassen um, ließ aber beim Auftritt seines Teams am vergangenen Dienstag in der Champions League gegen Spitzenreiter Iberostar Teneriffa damit aufhorchen, Ra'Shad James zuschauen zu lassen. Das ist immerhin der für sicher nicht wenig Geld verpflichtete Profi, der eigentlich für die Bonner in allen Wettbewerben den Unterschied ausmachen soll.

Krunic wäre nicht Krunic, würde er entsprechende Nachfragen nicht diplomatisch umschiffen. Denn wenn der Bosnier eines tut, dann ist es, sich immer vor seine Spieler zu stellen. Als Quittung für die schwache Leistung gegen Oldenburg sei die Zuschauerrolle für James im Champions-League-Spiel jedenfalls nicht gedacht gewesen. „Es stimmt, er hat nicht gut gespielt. Aber das trifft für die ganze Mannschaft zu“, sagte Krunic. Vielmehr habe die Personalie einen taktischen Hintergrund. Krunic: „Ich wollte einen Guard draußen lassen, auch um Olivier Hanlan Spielpraxis zu geben. Und ich habe mich halt für Ra'shad James entschieden.“ Geschadet hat es den Baskets nicht. Beim 92:99 zeigten sie gegen die starken Spanier über weite Strecken eine starke Leistung.

Auf der will Krunic in Bamberg aufbauen. James wird wieder dabei sein, und zum Kalkül des Trainer gehört wohl auch, dass sich der US-Amerikaner an der Ehre gepackt fühlt und entsprechend motiviert aufs Feld gehen wird. Bei den auf allen Positionen zwei bis dreifach gut besetzten Bambergern kommt es für Krunic vor allem auf eines an: „Gegen diese offensiv so starke Mannschaft müssen wir in der Verteidigung über 40 Minuten auf einem hohen Level spielen. Dann haben wir eine Siegchance.“

Im Schnitt mehr als 90 Punkte pro Spiel erzielen die Bamberger, die sich von den finanziellen Turbulenzen des Clubs bisher nicht beeindrucken ließen. In der Champions League kehrten sie in dieser Woche mit einem 75:65-Sieg aus Fuenlabrada (Spanien) zurück.

Bei allem Respekt vor den guten Vorsätzen der Baskets: Ein Sieg in Bamberg wäre eine Überraschung.

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