easyCredit BBL Baskets müssen in den Playoffs nach Bamberg

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn rutschen nach der 72:83-Niederlage gegen starke Münchner Bayern auf Platz fünf ab. Der Playoffgegner der Telekom Baskets Bonn heißt damit Brose Bamberg.

In einem Rennen um die besten Plätze, so spannend wie kaum einmal zuvor in der BBL, profitierten die Bamberger am letzten Spieltag von der 72:83 (22:26, 14:23, 24:14, 12:20)-Niederlage der Bonner gegen den Hauptrundensieger Bayern München und einer knappen Entscheidung mit Videobeweis beim 76:74-Erfolg bei den MBC-Wölfen, zogen so an Bonn vorbei auf den vierten Tabellenplatz und sicherten sich das Heimrecht. „Wir haben gut gekämpft“, resümierte Baskets-Trainer Predrag Krunic, „aber die Bayern haben gezeigt, warum sie auf dem ersten Platz stehen. Um gegen sie zu gewinnen, musst du perfekt spielen, wenn du gewinnen willst – und das haben wir nicht getan.“

Die Partie im mit 6000 Zuschauern ausverkauften Telekom Dome begann zerfahren. Auf beiden Seiten zierte sich der Ball zunächst, in den Korb zu fallen, das Ergebnis hielt sich ausgeglichen. Bald aber zeigten sich deutliche Münchner Vorteile am Korb, die sie im Stile eines Hauptrundenersten nutzten. Bonn suchte sein Heil von draußen – zu selten mit Erfolg. Am Brett liefen die Baskets sich ein ums andere Mal eine blutige Nase, kassierten für jeden ihrer Fehler zusätzlich die durchs Netz fallende Quittung und scheuten den Weg dahin, wo es weh tut, dann zunehmend. Das konnte Krunic nicht gefallen.

36:49 stand es zur Halbzeit, elf Bonner Rebounds standen 21 der Gäste gegenüber. Das musste sich ändern. Sonst war das aufgrund der Zwischenstände der Bayreuther und Oldenburger Konkurrenz durchaus mögliche Heimrecht futsch. „Unsere Defensive steht noch nicht so, wie wir sie haben wollen“, erklärte Konstantin Klein zur Pause sachlich in das TV-Mikro. Krunics Analyse dürfte inhaltlich ähnlich ausgesehen, sich aber in der Lautstärke von der des Aufbauspielers unterschieden haben. Das war zu wenig. Und es steckte die Halle noch nicht an.

Die Ergebnisse in den anderen Hallen drohten mit einem Playoff-Matchup gegen Bamberg und ohne Heimrecht.

Doch die zweite Hälfte begann mit dem Bonner Problem der ersten: Devin Booker gelangen zu einfache Punkte (36:51, 21.). Doch dann gelang es den Baskets nach und nach besser, auch ihre Pläne umzusetzen. Auch das Ungleichgeweicht bei den Rebounds war nun nicht mehr so deutlich wie zuvor.Als Mayo den Rückstand per Dreier unter die zehn Punkte drückte (51:60, 27.) war auch endlich die Halle da. Nach einer guten Defensivsequenz der Bonner, fiel ein Dreierversuch von Zubcic nicht, dennoch hatten die Baskets jetzt Zugriff auf die Partie und endlich auch Einfluss auf die Bayern und ihr Spiel. Nachdem Polas Barto aus der Distanz auf minus fünf verkürzte (56:61, 29.), sah sich Bayern-Trainer Dejan Radonjic gezwungen, eine Auszeit zu nehmen.

Den Bayern gelang nicht mehr alles, auch bei den Angriffen der Gäste sprang der Ball nun ab und an wieder aus dem Korb. Konstantin Klein hatte in diesem Viertel das letzte Wort und verkürzte auf 60:63. Bei einem anschließend erzwungenen Münchner Fehler feuerte der Deutsch-Kubaner wild rudernd die Halle an – und sein Wunsch war den Zuschauern Befehl.

Allerdings fingen sich auch die Gäste wieder. Es lief immer noch auf eine Playoff-Paarung gegen Bamberg mit Heimrecht für den fränkischen Vierten der Blitztabelle hinaus. Als der sonst so sichere Freiwerfer Zubcic nach einem Foul beim Distanzwurf keinen seiner drei Bonuswürfe in den Korb brachte (39.) und es beim 69:78 blieb, war diese Partie entschieden. Das Bonner Drama setzte sich nun beim Mitteldeutschen BC fort, der Bamberg das Leben schwer gemacht hatte und Bonn noch helfen konnte, Platz vier zu behalten.

Die Baskets blieben im Mittelkreis stehen und hörten wie die Zuschauer wie Hallensprecher Stephan Unkelbach live berichtete, was er aus Weißenfels hörte. Da bekam Weißenfels in den letzten Sekunden den Ausgleich zum 75:75 per Videobeweis aberkannt. Lamont Jones hatte mit den Zehenspitzen auf der Linie gestanden – so die Entscheidung der Schiedsrichter. Nach der Wiederholung in diversen Einstellungen fand Jones immer noch, dass es ein korrekter Dreier gewesen war. Doch es blieb dabei: Der Sieg ging an Bamberg und damit Platz vier und Heimrecht sowie der Playoffgegner Bonn.

Bonn: Rob Curry 3 Punkte/1 Dreier, Tomislav Zubcic 14/4, Konstantin Klein 2, Nemanja Djurisic 6/1, Julian Gamble 7, TJ DiLeo 3/1, Martin Breunig 4, Yorman Polas Bartolo 15/2, Josh Mayo 18/3, Malcolm Hill.

München: Hobbs 3/1, King 3/1, Cunningham 14/1, Lucic 9/1, Djedovic 11/1, Redding 9/1, Jovic 6, Barthel 5, Gavel 1, Booker 12, Zirbes 10.

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