Rückschlag im Playoff-Kampf Telekom Baskets patzen in Braunschweig und drohen Platz fünf zu verspielen

Bonn · Nach der knappen Pleite im Hinspiel sollte für die Telekom Baskets am Sonntagabend bei den Löwen in Braunschweig Wiedergutmachung auf dem Programm stehen. Dieser Versuch scheiterte.

 Den Spielern der Telekom Baskets Bonn war die Enttäuschung anzusehen.

Den Spielern der Telekom Baskets Bonn war die Enttäuschung anzusehen.

Foto: Susanne Hübner

Und Verteidigung – an sich und vor allem die des fünften Tabellenplatzes in der Basketball-Bundesliga. Alba Berlin hatte am Vorabend in Bamberg den Kürzeren gezogen. Infolgedessen sollte mit einem Sieg ein kleiner Vorsprung geschaffen werden.

Das ging gehörig schief. Die Baskets unterlagen bei einer Braunschweiger Mannschaft, die nach dem faktischen Klassenerhalt befreit aufspielte, mit 92:84 (27:23, 22:22, 19:18, 24:21). Bonn schien über weite Phasen des Spiels gehemmt, konnte nie die Konzentration und Intensität aufbringen, die nötig gewesen wäre, um die Hausherren ernsthaft in Gefahr zu bringen. „Sie haben einfach wichtige Schüsse von außen getroffen und uns damit immer wieder aus dem Konzept gebracht“, analysierte Bonns Aufbauspieler TJ DiLeo.

Für die Baskets wieder mit dabei war Josh Mayo. Der Spielmacher war nach einem Trauerfall in der Familie für einige Tage zurück in die USA gereist und hatte das Auswärtsspiel in München verpasst. In Braunschweig stand er wieder im Kader. Für Ryan Thompson reichte es dagegen nicht. Nach seiner Beckenprellung ist der Bonner Starspieler weiter angeschlagen. Für ihn spielte Jamarr Sanders.

Das Spiel begann kurios. Braunschweig punktete ausschließlich von außen. Fünf Dreier fanden zu Beginn ihr Ziel. Bonn dagegen brachte den Ball in der Regel nach innen, wo Julian Gamble meist erfolgreich abschloss. In Sachen Defensive hielten sich dagegen beide nicht wirklich an die Vorgaben ihrer Trainer.

Viertel zwei begann für Bonn mit sechs Punkten von Filip Barovic – davon zwei krachende Dunkings. Insgesamt war es in dieser Phase allerdings eine sehr zerfahrene Partie. Beide Teams gaben die Bälle reihenweise beim Gegner ab. Defensiv war weiter zu wenig Druck auf dem Kessel. So konnten beide Mannschaften weiter punkten. Zum Ende der ersten Halbzeit drohte Braunschweig, sich erstmals abzusetzen. Florian Koch sorgte aber per Dreier mit der Schlusssirene dafür, dass der Bonner Rückstand im erträglichen Rahmen blieb (45:49).

Zum Pausentee verabreichte Bonns Coach Predrag Krunic einen gehörigen Einlauf. Und es schien, als hätten seine Mannen ihn verstanden. Ojars Silins mit Steal und einfachen Punkten und zweimal Ken Horton sorgten dafür, dass die Baskets wieder in Führung gehen konnten (51:49). Offenbar war die gestiegene Intensität aber nur ein Strohfeuer, denn kurz danach gestattete Bonn den Gastgebern einen 9:0-Lauf. In dessen Verlauf kassierte Silins zuerst sein viertes Foul, um dann den Ball wütend wegzuwerfen. Die zwei verbliebenen Schiedsrichter, Max Kindervater musste zur Halbzeit verletzt ausscheiden, gaben ihm das technische Foul und schickten ihn vom Parkett.

Die Bonner Konzentration schien jetzt endgültig weg. Braunschweig nutzte das, um seinen Vorsprung sogar in den zweistelligen Bereich zu schrauben (68:58). Schadensbegrenzung gab es zum Viertelende durch Sanders und Horton per Dreier.

Es sollte aber die letzte ihrer Art gewesen sein. Früh waren die Baskets im Schlussabschnitt mit vier Fouls belegt. Das sorgte dafür, dass Braunschweig bei jedem weiteren Pfiff der Schiedsrichter automatisch an die Freiwurflinie durfte. Und anders als bei den Baskets fanden bei den Gastgebern die meisten Versuche den Weg in den Korb.

Braunschweigs Vorsprung wuchs. Auch dank einer überragenden Dreierquote von am Ende 60 Prozent dominierten sie die Baskets in dieser Phase. Vor allem aus der Ecke ließen die Bonner immer wieder freie Distanzwürfe zu. Die Löwen bedankten sich und marschierten davon.

Für die Baskets war es ein herber Rückschlag im Kampf um eine gute Playoff-Platzierung. Statt des erhofften Polsters bleibt es beim Gleichstand mit Alba Berlin. „Wir müssen die nächsten drei Spiele gewinnen, um Platz fünf irgendwie zu halten“, sagte DiLeo. Die erste Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Sonntag. Dann empfangen die Baskets Göttingen.

Den Live-Ticker zum Nachlesen ist hier zu finden.

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