Telekom Baskets Baskets hoffen auf Altersvorteil gegen Science City Jena

BONN · Nach vierwöchiger Heimspielpause empfangen die Telekom Baskets am Sonntag Science City Jena. Auch wenn es die Punkte nicht zurückgibt, die Hinspiel-Niederlage wollen die Bonner wiedergutmachen.

„Wiedergutmachung“ kommt im Vokabular der Sportsprache irgendwo zwischen Wadenkrampf und Wembley-Tor. Sie gehört dazu, kann aber im eigentlichen sportlichen Sinne gar nicht stattfinden. Denn eine Niederlage bleibt eine Niederlage, Punkte, die weg sind, sind es für den Rest der Saison. Aber die Wiedergutmachung ist eine emotionale Angelegenheit. Manchmal gibt es mehr wieder geradezubiegen als nur ein Ergebnis.

Und so macht das Wort wieder die Runde am Telekom Dome; denn am Sonntag (17.30 Uhr) kommt Science City Jena auf den Hardtberg – wie das Hinspiel ausging, dürfte nach der Einleitung keine Überraschung sein. Die Baskets unterlagen den erfahrenen Thüringern 69:73. Eine Niederlage, die in einem Atemzug mit den Pleiten gegen Bremerhaven und den MBC genannt wird – denn diese drei dürften nicht vorgesehen gewesen sein. Wer als Saisonziel die Playoffs und ein bisschen mehr ausgibt, macht sich Gedanken, wo die nötigen Punkte zu holen sind. Und da müssen diese drei Gegner als „schlagbar“ vermerkt werden.

Gegen Bremerhaven haben die Baskets bereits die von den Norddeutschen in der Hinrunde ramponierte Karosserie aufpolieren können, nun kommt also der nächste Kratzer im Lack zum Rückspiel. Auch, wenn seine Spieler die verlorenen Punkte noch nerven, hält es Baskets-Trainer Predrag Krunic wie immer und hält sich nicht mit der Vergangenheit auf: „Wir gucken nur nach vorn. Das ist unsere Idee von erfolgreichem Basketball. Fehler werden besprochen – und dann abgehakt.“

Besagte drei Niederlagen kassierten die Baskets inmitten stressiger Wochen zwischen BBL und Champions League, jetzt ist das Programm deutlich entspannter. Im Telekom Dome spielten die Baskets zuletzt vor vier Wochen, auswärts seitdem nur am vergangenen Freitag in Bremerhaven (89:73). „Die Zeit haben wir gut genutzt“, sagt Krunic über den neuerlichen Luxus. „Viel Regeneration, viel Fitness. Wir gehen frisch ins Spiel.“ Sogar einen freien Tag gab es zwischendurch. Nicht, weil es dringend notwendig war, sondern weil man es sich leisten konnte.

Durchschnittlich 24,8 Jahre alt

Frisch ins Spiel. Das könnte ein Vorteil sein. Denn Jena kommt mit einem Kader, dessen Altersschnitt bei 28,1 Jahren liegt. Die Bonner im Vergleich: 24,8 Jahre. Derrick Allen, Julius Jenkins und Immanuel McElroy sind stattliche 37 Jahre alt, der Ex-Bonner Martynas Mazeika 33. Aber sich darauf zu verlassen, dass den Gästen irgendwann der Sprit ausgeht, hält Krunic für zu optimistisch, er rät dringend davon ab, die alten Hasen zu unterschätzen: „Erfahrung heißt ja auch, dass du gelernt hast, deine Kraft einzuteilen. Sie müde zu spielen, ist keine Option.“ Dennoch gibt er auch zu: „Mit mehr Kraft hat man eine größere Chance auf den Sieg.“

Seine Defense-Deluxe, Yorman Polas Bartolo, pflichtet dem Trainer bei und sieht für sich persönlich die anspruchsvollste Aufgabe der Saison. Die Frage nach dem schwierigsten Gegner beantwortete er unlängst nach nur kurzem Überlegen: „Julius Jenkins. Der kann alles und gibt nie auf. Da muss ich bis zum Schluss hochkonzentriert bleiben.“ Während Polas Bartolo andere Gegner schon mal bereits vor der Halbzeit entnervt, wartet der filigrane Jenkins geduldig auf seine Chance – und sei sie noch so klein. Hinter Baskets-Spielmacher Josh Mayo (66 Dreier/Trefferquote 47%) und dem Göttinger Brion Rush (60/41%) hat Jenkins die drittmeisten Distanzwürfe (58/41%) im Korb untergebracht. Allerdings hielt ihn der ehrgeizige Deutsch-Kubaner im Hinspiel bei nur sieben Punkten.

Krunic ist optimistisch, seine Mannschaft hat das untermauert: „Wir haben gut trainiert“, sagt der Baskets-Trainer. „Wir müssen die starke Jenaer Offensive kontrollieren und in selber im Angriff die richtigen Entscheidungen treffen.“ Dann sollte die Wiedergutmachung gelingen.

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