Telekom Baskets Bonn Baskets gehen unter
BONN · 79:104-Niederlage im Eurocup bei den Brose Baskets Bamberg: Viel vorgenommen hatten sich die Telekom Baskets Bonn für das Eurocupspiel bei den Brose Baskets Bamberg. Am Ende erlebten sie gestern in der Brose Arena einen ganz bitteren Abend.
Der favorisierte sechsfache Meister demontierte die Bonner nach allen Regeln der Basketballkunst und gewann auch in der Höhe verdient mit 104:79 (23:15, 32:24, 26:21, 23:19).
Die Bonner Zuversicht war nach dem überzeugenden 99:77-Sieg in der Bundesliga gegen die Artland Dragons nachvollziehbar. Da hatten sie den Gegner in der Defensive entnervt und in der Offensive den Ball gut laufen lassen. Gestern Abend lief der Ball vornehmlich nur durch die Bamberger Reihen. Auch die Bonner liefen - aber meist hinterher. Ihre nicht erfolgreichen Würfe und Ballverluste münzten die Franken postwendend in Punkte um und spielten ihren Gegner dabei schwindelig. Das ging oft viel zu schnell für die Baskets im Magenta-Dress.
Wäre nicht der zu Beginn gut aufgelegte Eugene Lawrence gewesen, hätten die Gäste schon im ersten Viertel zweistellig zurückliegen können. Bis um 9:11 erzielte er alle Bonner Punkte. Fast schon spielerisch fand Bamberg, angeführt vom überragenden Spielmacher Bradley Wannamaker (16 Punkte, 10 Assists), sowohl am Brett als auch außen den freien Mann. Bonn kassierte Alley-oops und offene Dreier in Serie. Beim 26:46 lagen die Rheinländer schon 20 Punkte hinten.
Erst nach der Pause bewegte sich das Team von Trainer Mathias Fischer eine Zeit lang auf Augenhöhe, zeigte mehr Biss und mehr Entschlossenheit. Nach einem Dreier und einem Dunking von Angelo Caloiaro stand es 55:67. (25.) - ein Strohfeuer.
Bis auf Lawrence setzte kaum jemand Akzente - mit Abstrichen Benas Veikalas und nach der Pause Caloiaro, als er zehn seiner 13 Punkte erzielte. Ein ganz schwaches Spiel zeigte Center Tadas Klimavicius. Bezeichnend, dass Anthony Vroblicki aus der Reservemannschaft gut zwölf Minuten auf dem Feld stand und immerhin sechs Punkte erzielte. Klimavicius kam nur auf zwei Zähler, Dirk Mädrich auf fünf. Die gesamte Bonner Centerriege sammelte nur drei Abpraller. Kein Wunder, dass die Gastgeber das Reboundduell mit 31:21 klar für sich entschieden.
Nach dem besagten Zwischenhoch musste das Fischer-Team den Gegner zum Ende des dritten Viertels wieder ziehen lassen.
"Zuletzt hatten wir zwei Schritte vor, heute haben wir zwei Schritte zurückgemacht", sagte Baskets-Coach Mathias Fischer: "Ich weiß nicht, was sich die Mannschaft dabei gedacht hat. Wir waren nicht bereit, waren im Umschalten von Angriff auf Verteidigung zu langsam und nicht aggressiv genug. Wir haben einfach viel zu viele Fehler gemacht." Offensiv 79 Punkte seien zwar okay, aber hauptsächlich durch Einzelleistungen zustande gekommen. Am Samstag in Göttingen müsse man sich besser präsentieren.