Telekom Baskets Bonn Am Sonntag gegen Bremerhaven

BONN · Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den Telekom Baskets Bonn und Bremerhaven hatte es in sich. "Bauer Jared I.", hatte ein Baskets-Fan auf sein Kostüm geschrieben. Kostüm? Jared? Genau. Manch einer dürfte es schon längst vergessen haben, doch mit dem damaligen Karnevalsspiel am 1. März im Telekom Dome begann in Bonn eine neue Spielmacher-Zeitrechnung.

 Sieben Punkte, sechs Vorlagen und ein wichtiger Dreier: Eugene Lawrence bei seinem ersten Spiel im März gegen Bremerhaven.

Sieben Punkte, sechs Vorlagen und ein wichtiger Dreier: Eugene Lawrence bei seinem ersten Spiel im März gegen Bremerhaven.

Foto: Jörn Wolter

Es war das erste Spiel nach dem Wechsel von Jared Jordan zu den Brose Baskets Bamberg - von nicht so wohlgesonnenen Fans auch Bamberger Bauern genannt. Gleichzeitig war es das erste Spiel von Eugene Lawrence in Magenta, und es gab mit 80:79 einen wichtigen Sieg für die damals geschundene Fanseele. "Eugene Lawrence, Alaaf", hieß es nach der Schlusssirene im feiernden Dome.

Knapp neun Monate später kommt es am Sonntag (17 Uhr) zur Neuauflage - ohne Karneval, ohne "Bauer Jared"-Kostüme, aber immer noch mit Eugene Lawrence und erneut mit einer gehörigen Portion Anspannung. "Die Bremerhavener haben ein sehr wurfstarkes Team, sie treffen hochprozentig, nehmen schnelle Würfe - das müssen wir stoppen und kontrollieren", sagt Trainer Mathias Fischer. Der Thrillersieg nach doppelter Verlängerung beim Mitteldeutschen BC sollte veredelt werden, wenn die Baskets ihr naheliegendstes Saisonziel erreichen wollen: die Qualifikation für den BBL-Pokal.

"Wenn wir in den Pokalwettbewerb und die Playoffs kommen wollen, müssen wir Teams, die unter uns stehen, schlagen", macht Fischer klar. Die Gäste aus dem Norden sind zwar mit Playoff-Ambitionen in die Saison gestartet, stehen aber mit sieben Niederlagen aus zwölf Spielen aktuell nur auf einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz. Gerade in auswärtigen Hallen bringen die Eisbären bislang wenig zustande - nur ein Sieg (in Hagen) steht für sie zu Buche.

Damit am Sonntag kein zweiter folgt, müssen die Baskets allen voran auf das US-Dreigestirn aus Spielmacher Lorenzo Williams, Shooting Guard Tyrus McGee und Flügelspieler Moses Ehambe achtgeben. Diese drei erzielen im Schnitt mehr als die Hälfte aller Eisbären-Punkte (40,1 von 77,5), von der Bank liefert Ex-Nationalspieler Sven Schultze neben gehöriger Erfahrung wichtige Zähler.

Den statistisch größten Vorteil haben die Gäste jedoch im Rebound, wo sie zu den vier stärksten Teams der Liga gehören, während die Baskets sich die wenigsten Abpraller aller 18 Bundesligisten sichern. Ein Fakt, der Fischer jedoch kalt lässt. "Reggio Emilia, unser Eurocup-Gegner am Mittwoch, galt auch als ungeheuer reboundstark, und da haben wir das Duell sogar gewonnen. Genauso wollen wir es am Sonntag wieder machen", erklärt der 43-jährige Basketball-Lehrer.

Den Aufbau wird dann einmal mehr Jordan-Nachfolger Eugene Lawrence organisieren - mit gewohnter Ruhe und Übersicht - und der ein oder anderen Überraschung. So wie damals im Karnevalsspiel, als der damalige Neuzugang 60 Sekunden vor Schluss gleich einen ganz wichtigen Dreier traf. "Eugene hat sich seither toll entwickelt, er ist unser Spielgestalter und mit seiner Physis ein ganz wichtiger Spieler für uns geworden", lobt Fischer seine Nummer zehn.

"Merry Baskets" statt "Baskets Alaaf", im Weihnachtsspiel soll es erneut ein Freudenfest gegen Bremerhaven geben.

Tickets gibt es noch an der Abendkasse und im Online-Ticketshop unter www.baskets.de/ticketshop.

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