Telekom Baskets Bonn 96:101 in Bayreuth: Baskets defensiv schwach

BONN · Die Chance, auf den fünften Platz der Basketball-Bundesliga zu klettern, haben heute Abend die Telekom Baskets Bonn im Spiel bei medi Bayreuth verpasst. Beim 96:101 (11:21, 30:27, 31:30, 24:23) zeigten die Bonner vor allem in der Defensive Schwächen.

 Eugene Lawrence bleibt in Bonn.

Eugene Lawrence bleibt in Bonn.

Foto: Eibner-Pressefoto

Die Begegnung nahm einen kuriosen Anfang. Bis zum 10:9 trugen nur zwei Spieler zum Ergebnis bei. Auf Bayreuther Seite setzte sich der überragende Center Javon McCrea wiederholt gegen Dirk Mädrich durch und erzielte zehn Punkte. Bei den Bonnern war es Eugene Lawrence. Er zog dreimal entschlossen zum Korb und schloss per Korbleger ab. Zudem versenkte der Spielmacher einen Dreier.

Das Problem aus Sicht der Gäste: Die Bayreuther, bei denen der für den entlassenen Trevon Hughes neu verpflichtete Point Guard Jason Brickman ein starkes Debüt feierte, fanden als Mannschaft schneller zusammen, während bei den Baskets vieles Stückwerk blieb. Dazu kam, dass sie sich auch in der Verteidigung viele Schnitzer leisteten. War nicht McCrea der Nutznießer, schlugen die Gastgeber an der Dreierlinie zu - mitunter erschreckend frei. So traf Brickman zum 29:18 (13. Minute).

Auf Bonner Seite waren einige Spieler noch gar nicht richtig auf dem Feld. Ryan Brooks etwa oder Benas Veikalas traten kaum in Erscheinung, und wenn, dann trafen ihre Würfe nicht. Anders Bayreuth, das vom ehemaligen Bonner Trainer Michael Koch gut eingestellt und heiß war, nachdem zuletzt vier Niederlagen zu Buche gestanden hatten. Neben McCrea und Brickman setzte der Ex-Bonner Brandon Bowman Akzente - und dazu Je'Kel Foster. Auch den hatte Koch im Verlauf der Saison geholt und damit seinem Kader weitere Qualität hinzugefügt.

Immerhin kehrte kurzfristig etwas Stabilität ins Bonner Spiel ein. Zum Beispiel durch Tadas Klimavicius oder Mickey McConnell. Im Zusammenspiel verkürzte Klimavicius mit zwei Körben in Folge auf 22:29. Noch aber waren die Hausherren nicht zu stoppen. Als Ronnie Burrell, ein weiterer Ex-Bonner, zum 35:24 traf, lagen die Baskets erstmals zweistellig zurück. Auf McCrea fanden die Gäste nach wie vor wenige Antworten und im weiteren Spielverlauf auch auf Bowman zu selten. Beide waren mit 24 und 21 Punkten am Ende die Topscorer Bayreuths.

Doch Bonn steigerte sich. Vor allem Angelo Caloiaro drehte mächtig auf - in Angriff und Verteidigung. Und endlich kam auch Veikalas im Spiel an, war mit Caloiaro maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Team beim 37:42 wieder auf fünf Punkte herangekommen war.

Nach der Pause musste man aber das Schlimmste befürchten, als der Gastgeber auf 59:44 davonzog. Unter anderem verwandelte Foster zwei unglaubliche Dreier. Sowohl innen als auch außen Akzente zu setzen, machte die Stärke des Bonner Gegners an diesem Abend aus. "Wenn der Gegner so spielt, ist er nur schwer zu stoppen", stellte Baskets-Spieler Steve Wachalski fest. Aber das Team von Baskets-Coach Mathias Fischer kämpfte sich noch einmal ins Spiel zurück. Neben Caloiaro, der immer wieder Bälle klaute oder sich als Schütze anbot und vollstreckte, drehte nun Lawrence auf.

Als der Amerikaner seinen dritten Dreier in Folge verwandelte, hatte seine Mannschaft zum 70:70 ausgeglichen (29.). Allerdings war der Höhenflug dann vorbei. Rasch legte Bayreuth wieder zehn Punkte zwischen sich und die Bonner: 83:73. Näher als auf fünf Punkte sollten sie nicht mehr herankommen. "Bayreuth hat heute mehr in den Sieg investiert als wir", erklärte Wachalski. Trainer Fischer reagierte enttäuscht. "Es war von beiden Seiten ein fantastisches, offensives Spiel. Ich bin aber absolut unzufrieden mit unserer Defense, die 101 Punkte zugelassen hat, dabei 55 Prozent von der Drei-Punkte-Linie. Das tut weh. Wir sind auch Rebound-Duell unterlegen, insofern haben wir auch verdient verloren", sagte er.

Die Statistik

Bayreuth: Brembly 12 Punkte/2 Dreier, Palyza 16/3, McCrea 24, Bowman 21/1, Schmitz 3/1, Heyden 2, Foster 8/2, Burrell 4, Brickman 11/3.

Telekom Baskets: McConnell 7/1 (19:11 Spielminuten), Mädrich (6:29), Veikalas 16/2 (26:44), Brooks 10/2 (20:50), Mangold 3/1 (21:30), Caloiaro 26/1 (31:19), Lawrence 19/3 (26:26), Klimavicius 8 (25:48), Koch (4:16), Wachalski 7/1 (17:27).

Trefferquote: Bayreuth 57 Prozent (35/61), Bonn 55 Prozent (37/67). Dreierquote: Bayreuth 59 Prozent (12/22), Bonn 46 Prozent (11/24). Freiwurfquote: Bayreuth 83 Prozent (19/23), Bonn 85 Prozent (11/13). Rebounds: Bayreuth 32 - Beste: McCrea, Bowman je 8, Bonn 26 - Bester: Klimavicius 5. Assists: Bayreuth 20 - Bester: Brickman 10. Bonn 24 - Beste: McConnell, Lawrence, Klimavicius je 5. Ballverluste: Bayreuth 14, Bonn 13. Ballgewinne: Bayreuth 8, Bonn 10. Fouls: Bayreuth 20, Bonn 23.

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