Saporta Cup 95:87 - Baskets siegen auch in der "Blechscheune"

BONN · Die Telekom Baskets Bonn stehen als Gruppensieger im Achtelfinale des europäischen Saporta Cup-Wettbewerbs. Dank eines atemberaubenden Schlussspurts mit 33 Punkten in den letzten zehn Minuten behielten die Mannen von Trainer Bruno Soce auch beim heimstarken zypriotischen Vertreter Keravnos Nikosia mit 95:87 (20:23, 22:20, 20:25, 33:19) die Oberhand.

Durch den siebten Erfolg im laufenden Wettbewerb ist den Bonnern schon vor dem letzten Spiel am nächsten Dienstag gegen Paris der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen. Im Achtelfinale wartet nun der Vierte aus Gruppe D. Antwerpen, Banja Luka oder Pezinok heisst der nächste Gegner der Baskets.

"Eine bessere Blechscheune" nannte Radioreporter Volker Gross die metallverkleidete Heimspielstätte der Zyprioten vor der Partie. Kein Wunder, dass man da schnell von einem Hexenkessel spricht. Immerhin hatte Nikosia dort bislang mit Belgrad und Sevilla die im Vorfeld ausgelobten Gruppenfavoriten bezwungen.

Knapp 1500 Besucher sorgten dann auch für die entsprechende Stimmung. 3500 Kilometer fern der Heimat entwickelte sich ein zähes Spiel, welches die Bonner am Anfang laut Plan durch aggressives Spiel unter den Körben gewinnen wollten. Aber gegen Nikosias US-Center David Butler tat sich Soces lange Garde um MC Mazique, Ivo Josipovic und Sinisa Kelecevic zunehmend schwer. Als sich Baskets-Kapitän Paul Burke nach einem Zusammenprall auch noch das Sprunggelenk lädiert hatte (16.), schwante dem kleinen Häuflein mitgereister Bonner Anhänger Böses.

Bis zur Halbzeit konnten die Baskets die Partie aber offen gestalten (42:43), ehe zahlreiche Ballverluste nach der Halbzeit für den 62:68-Zwischenstand verantwortlich zeichneten. "Unter dem Korb kommen wir nicht durch, also dann eben von außen", haben sich die Bonner vielleicht gedacht. Zuerst platzte Soce angesichts eines 66:74-Rückstands (33.) der Kragen, wenig später dann aber bei seinen Distanzschützen endgültig der Knoten. Binnen drei Minuten hatten je zwei Dreier von Hurl Beechum und Marc Miller, sowie ein seltener Distanztreffer von Branko Klepac das Punktedefizit in ein ebensolches Polster verwandelt (83:76, 36.).

Als Miller dann wenig später erneut von der Drei-Punkte-Linie erfolgreich war und obendrein gefoult wurde, notierten die Spielschreiber gar einen 25:9-Zwischenspurt für die Baskets. Jetzt musste man nur noch die Ruhe bewahren und Team-Kapitän Paul Burke machte seinem Ruf als Mann ohne Nervenwieder einmal alle Ehre.

Sechs Freiwurftreffer brachten den Bonner Triumpf unter Dach und Fach. "Ich bin sehr glücklich, dass wir den ersten Platz aus eigener Kraft erreicht haben. Am Anfang waren die Zyprioten energischer als wir, im letzten Viertel waren wir dann aber sehr heiss", bekannte Soce nach der Partie.

Telekom Baskets: Josipovic 10, Kelecevic 15, Beechum 19/5, Mazique 15, Burke 9/1, Miller 17/3, Klepac 7/1, Pratesi 3/1.

Keravnos Nikosia: Butler 23, Anastasiades 17, Barrett 23/3, Florent 14/1, Christou, Fowlkes 6, Karagiannis 2, Trisokka 2.

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