Telekom Baskets Bonn 93:81 gegen Minsk - Die Bankspieler machen den Unterschied

BONN · Die Telekom Baskets haben ihre Chancen auf ein Weiterkommen in die nächste Runde der EuroChallenge mit einer starken Leistung gegen den BC Minsk 2006 erheblich gesteigert.

 Zu viele Hasen ... In dieser Szene wird Baskets-Aufbauspieler Andrej Mangold von der Minsker Abwehr gedoppelt.

Zu viele Hasen ... In dieser Szene wird Baskets-Aufbauspieler Andrej Mangold von der Minsker Abwehr gedoppelt.

Foto: Norbert Ittermann

Nach der 71:79-Niederlage im Hinspiel schlug das Team von Trainer Michael Koch die Weißrussen Mittwochabend mit 93:81 (20:18, 29:19, 25:25, 19:19) und holte sich so auch den Sieg im direkten Vergleich. "Wir freuen uns, dass wir gewonnen haben. Wir haben als Team gut gespielt und den Sieg verdient", sagte Baskets-Youngster Fabian Thülig, der nicht zufällig bei der Pressekonferenz erschien. Das Bonner Eigengewächs hatte soeben sein bestes Spiel im Baskets-Trikot hinter sich gebracht.

Nach den jüngsten Erfahrungen stellte sich den 3970 Zuschauern im Telekom Dome die bange Frage: Wie werden die Baskets das letzte Viertel überstehen? Zu Saisonbeginn hatten die Bonner gerade in der "Crunchtime" oft einen Gang höher schalten können und so beispielsweise München in der Verlängerung und Oldenburg nach einem Krimi besiegt. Zuletzt hatten sich dann allerdings die Gegner in der Schlussphase allzu oft auf die Überholspur begeben und waren an der Mannschaft von Trainer Michael Koch vorbeigezogen.

An der dünnen Personaldecke hatte sich nichts geändert. Benas Veikalas Oberschenkelmuskel ließ immer noch keinen Einsatz zu. An seiner Stelle stand wieder Thülig in der Starting Five. Wach in der Defensive, frech und selbstbewusst im Vorwärtsgang erzwangen sie beim 14:9 (4) durch Thülig die erste Auszeit bei den Gästen.

Mit einer 20:18-Führung ging es in die erste Viertelpause, Spielmacher Jared Jordan erhöhte per Dreier zu Beginn des zweiten Viertels auf 23:13, der stark verbesserte Zvonko Buljan baute den Vorsprung auf zehn Punkte aus, ehe es eine Szene mit Seltenheitswert zu sehen gab: Chris Ensminger zog nach einer ansehnlichen Körpertäuschung zum Korb und markierte das 30:20 (13.). Es war zu diesem Zeitpunkt keine Frage: Der Sieg im direkten Vergleich, also mit neun Punkten Differenz, war möglich.

Auch, weil die Bank dieses Mal großen Anteil an der zeitweise begeisternden Vorstellung der Bonners hatte. Buljan war kaum wieder zu erkennen und sollte eine blitzsaubere 100-prozentige Trefferquote verzeichnen. Thülig spielte sein bisher bestes Spiel im Baskets-Trikot. Er verteidigte verlässlich wie immer, blockte und ging auch in der Offensive selbstbewusster zu Werke. Mit einer überzeugenden 74:62-Führung ging es in das zuletzt oft so durchwachsene letzte Viertel.

Andrej Mangold eröffnete per Dreier die Jagd auf das Ticket für die nächste EuroChallenge-Runde. Er war es, der den Star in der weißrussischen Mannschaft, Aliaksandr Kuadrautsau in die Waden biss und ihn im letzten Durchgang gar nicht mehr zur Entfaltung kommen ließ. Und unter dem Korb erlaubten Buljan und Kollegen den Weißrussen nicht mehr, am Vorsprung zu knabbern.

Koch war mit der Vorstellung seines Teams sehr zufrieden: "Das war nach den letzten harten Partien ein ganz wichtiges Spiel für uns. Wir haben auch in der zweiten Hälfte aggressiven Basketball gespielt, der immer strukturiert geblieben ist." Entgegen seiner Gewohnheit hob er Mittwochabend Spieler hervor: "Was die Bankspieler heute geleistet haben, war enorm wichtig. Andrej Mangold, Fabian Thülig und Zvonko Buljan muss ich ein Extra-Lob für diesen Sieg zollen."

Statistik

Telekom Baskets Bonn: Simonas Serapinas 10 Punkte/2 Dreier, Chris Ensminger 13, Zvonlo Buljan 18/1, Andrej Mangold 7/1, Fabian Thülig 14/3, Jared Jordan 20/2, Daniel Hain dnp, Tony Gaffney 11, Florian Koch dnp, Jonas Wohlfarth-Bottermann.
BC Minsk 2006: Kojenets 2, Hawkins 5, Lashkevich 17/1, Charko 9/3, Hardin 8, Vergun 3/1 Knox 11, Eldridge 3, Kudrautsau 23/2.
Trefferquote: Bonn 55%, Minsk 55%; Dreierquote: Bonn 45%, Minsk 47%; Freiwurfquote: Bonn 82%, Minsk 60%; Rebounds: Bonn 29 (bester Jordan 6), Minsk: 30; Assists: Bonn 24 (bester Jordan 7), Minsk 16; Ballverluste: Bonn 18, Minsk 22.

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