ULEB-Cup 92:79 gegen Pepinster - Telekom Baskets geben sich nicht auf

BONN · Mit aller Entschlossenheit greifen die Telekom Baskets Bonn nach dem letzten Strohhalm, der ihnen auf europäischem Parkett noch bleibt. Mit einem furiosen Schlussspurt sicherte sich der Basketball-Bundesligist am Dienstagabend im ULEB-Cup gegen den belgischen Vizemeister BC Royal Verviers-Pepinster den 92:79 (27:25, 18:12, 21:25, 26:17)-Erfolg.

 Pfeilschnell fand Aleksandar Capin (Mitte) immer wieder einen Weg zum Korb. Er war mit 20 Punkten zweitbester Bonner Schütze.

Pfeilschnell fand Aleksandar Capin (Mitte) immer wieder einen Weg zum Korb. Er war mit 20 Punkten zweitbester Bonner Schütze.

Foto: Ittermann

Zudem gewann er auch den direkten Vergleich gegen die Gäste, der zum Abschluss der Vorrunde in der Gruppe D bei Punktgleichheit über die Platzierung entscheiden könnte. Im Hinspiel waren die Baskets beim 61:70 mit neun Punkten Unterschied unterlegen.

Doch die Bonner haben auf dem Weg zu den angestrebten drei Siegen in Folge, die überhaupt erst noch ein Erreichen des Achtelfinals möglich machen können, noch zwei schwere Spiele vor sich. Am kommenden Dienstag wartet mit dem Auswärtsspiel bei Joventut Badalona die größte Hürde. Eine Woche später kommt Virtus Bologna in die Hardtberghalle.

Die meisten der 3100 Fans in der Hardtberghalle, etwa 300 begeisterungsfähige Anhänger hatte Pepinster mitgebracht, werden nach der überzeugenden Vorstellung am Dienstag an ihre Mannschaft glauben.

Auch in schwierigen Phasen behielten die Baskets immer die Ruhe und die Kontrolle. So beim 12:18-Rückstand (7. Minute), als sie gegen die massierte Deckung der Belgier kaum zum Zuge kamen und auch schlecht trafen. 30 Prozent Trefferquote zu diesem Zeitpunkt sagen alles.

Das Royal-Team schaffte es vor allem, die Bonner unter dem Korb zu neutralisieren, wobei Aleksandar Nadjfeji vor der Pause ein Totalausfall war - null Punkte. Dafür trafen seine Mitspieler aus der Distanz umso besser. Die Dreier des überragenden Rimantas Kaukenas zum 15:18 (8.) und 18:20 (9.) rüttelten seine Mannschaft regelrecht wach.

Jetzt legten die Bonner in ihrer bisher schon recht soliden Abwehr noch einmal einen Gang zu und agierten auch vorne mit mehr Tempo. Selbst der Ersatzmann des zweiten besonders starken Baskets-Spielers an diesem Abend, Spielmacher Aleksandar Capin, trumpfte auf. Loukas Lazoukits nutzte nur wenige Sekunden vor Ende des Viertels seinen Freiraum für einen selbstbewussten Dreier zur 27:25-Führung.

Pepinster seinereits versuchte es immer wieder über Center Darius Hall, der die Bonner schon im Hinspiel zur Verzweiflung gebracht hatte. Zwar markierte der Amerikaner am Ende wieder 26 Punkte, doch hatte er auch einige Fehlversuche auf seiner Seite, vor allem an der Freiwurflinie.

Spielentscheidend sollte sein, dass Hall von zu wenigen seiner Mitspieler im Team von Trainer Niksa Bavcevi entscheidend unterstützt wurde. Nur der Ex-Bonner Aleksandar Zecevic war noch ein echter Aktivposten.

Da die Bonner aber neben Kaukenas und Capin gerade nach der Pause auch einen stärker werdenden Nadjfeji und einen selbstbewussten Oluoma Nnamaka hatten, überstanden die Baskets nicht nur eine zweite Schwächephase, die den Gegner nach einer zwischenzeitlichen 65:56-Führung (28.) noch einmal auf 69:66 (33.) herankommen ließ, sondern nahmen in der Schlussphase das Heft wieder in die Hand.

Dreier von Capin - 72:60; Dreier von Nnamaka - 75:68. Mit Blick auf den direkten Vergleich versuchten die Belgier noch einmal alles. Doch Hall traf an der Freiwurflinie nur einmal zum 81:73.

Dann ging alles ganz schnell. Angetrieben von Nadjfeji und besonders Kaukenas zogen die Baskets davon. Vorentscheidend war der Dreier des litauischen Nationalspielers zur 88:75-Führung 1:18 Minuten vor dem Ende. Erstaunlich, dass Bavcevi beim 79:90 gegen seine Mannschaft beim letzten Angriffsversuch der Baskets die Zeit ohne Foul runterlaufen ließ.

"Das hätte ohnehin keinen Sinn gehabt. Capin und Kaukenas waren an der Freiwurflinie so sicher, sie hätten die Bälle verwandelt", erklärte er.

Die nächste schwere Aufgabe wartet auf das Team von Telekom-Coach Predrag Krunic bereits am Freitag. Um 20.15 Uhr (Wilhelm-Dopatka-Halle) treten sie zum Auftakt der Bundesliga-Rückrunde bei den Bayer Giants Leverkusen an.

Statistik

Telekom Baskets:Carter 8/1 Dreier, Lazoukits 3/1, Nadjfeji 13/1, Nnamaka 11/1, Jackson 4, Capin 20/3, Kaukenas 25/3, Klepac 6, Mutavdzic 2.
BC Royal Pepinster:Shipp 2, van Dorpe 4, Hervelle 8/1, Sergeant 14/1, Hall 26/1, Milacic 8/1, Zecevic 17/1.

Trefferquote: Bonn 50 Prozent, Pepinster 53 Prozent. Dreierquote: Bonn 45 Prozent (10/22), Pepinster 25 Prozent (3/12). Freiwurfquote: Bonn 84 Prozent (16/19), Pepinster 62 Prozent (24/39). Rebounds: Bonn 33 - Bester: Carter 8, Pepinster 30 - Bester: Hervelle 9.

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