Saporta-Cup 92:78 - Baskets siegen glanzlos gegen Trainskirchen

BONN · Die ersten Zuschauer gingen bereits am Anfang des letzten Viertels - zu schwach war der Gegner, zu unspektakulär, teilweise unsouverän die Darbietung der eigenen Mannschaft. Die Telekom Baskets Bonn brauchten am Dienstagabend in ihrem dritten Gruppenspiel im europäischen Saporta-Cup nur das Nötigste zu tun, um den Tabellenfünften der österreichischen Liga, Arkadia Traiskirchen Lions, mit 92:78 (33:20, 16:22, 26:15, 17:21) zu besiegen.

 Als Center spielte Sam Graham noch letzte Saison beim MTuS.

Als Center spielte Sam Graham noch letzte Saison beim MTuS.

Foto: Friese

Baskets-Coach Predrag Krunic mag seine Truppe vorher gewarnt haben, dass es für sie kein Spaziergang werden würde, aber irgendwie wurde es dann doch einer. Zwar nicht ohne Anstrengung, auch beim Spazierengehen geht man zwischendurch ''mal ein wenig schneller, aber letztlich von der ersten bis zu letzten Minute ungefährdet entledigte sich der Basketball-Bundesligist seiner Pflichtaufgabe.

Trotz des Sieges werden die Bonner nicht so ganz glücklich mit ihrer Leistung sein. "Wir hätten heute viel höher gewinnen müssen. Es hat sich gezeigt, dass es bei uns noch längst nicht klick gemacht hat", steht die Meinung von Team-Kapitän Paul Burke stellvertretend. Recht hat er. Nicht nur, dass man gegen die Niederösterreicher, in der nur vier Spieler ihren Lebensunterhalt voll mit Basketball finanzieren, wesentlich mehr Punkte hätte machen müssen, man hätte sich auch wesentlich weniger einfangen dürfen.

Aber vielleicht tut man den Baskets mit dieser Kritik Unrecht. Nach den harten letzten Wochen war es vielleicht nur natürlich, dass sie die Zügel etwas schleifen ließen, weil sie sich ziemlich sicher sein konnten, dass die Traiskirchener einfach zu harmlos waren.

Aus der Mannschaft ragten lediglich Spielmacher Zdravko Radulovic und unter dem Korb der Amerikaner Julian Dunkley heraus, der mit 21 Punkten und 14 Rebounds Bester seines Teams war. Mit 19 Zählern hielt Stefan Weissenböck, einer von vier Österreichern im Team, die Landesfahne hoch, allerdings nahmen es die Bonner mit ihm gerade in der zweiten Halbzeit in der Abwehr zu lasch.

Kleine Zwischenspurts reichten den Bonnern, um dem Gegner die Grenzen aufzuzeigen. Im ersten Viertel waren es vier Dreier in Folge (Paul Burke, Aleksandar Nadjfeji, zwei Mal Hurl Beechum), die den 23:11-Zwischenstand (7.Minute) besorgten, nach der Pause sorgte Burke mit weiteren drei Treffern aus der Distanz zum 63:47 (24.) schon früh für klare Verhältnisse.

Dazwischen und gegen Ende des Spiels herrschte viel Leerlauf. Auffallend dabei das schleppende Spiel über die Center. Dabei mühte sich Mike Mardesich redlich, wirkte bisweilen aber übermotiviert und hektisch. Marc Suhr wirkte da souveräner. Zwar konnte man nicht mit all seinen Aktionen einverstanden sein, doch der 2,15-Meter-Hüne, zeigte einmal mehr, dass er mehr als nur ein Lückenbüßer ist. Als der ehemalige Trierer vor der Pause seinen Gegenspieler Milos Paravinja regelgerecht in Richtung Bande katapultierte und abschloss, ging ein Raunen durch das Publikum. Ein Zeichen auch für die körperliche Unterlegenheit der "Löwen".

Aufgrund der diversen Stolperer im Spielfluss waren die Fans dankbar für die teilweise spektakulären Dreier. Dabei schien sich Beechum im Nachhinein für seine Nominierung für die drei EM-Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft (21. bis 28.November) bedanken zu wollen. Sechs Mal traf der "Gunman" von jenseits der 6,25-Meter-Linie bei einer 50-prozentigen Trefferquote. Die nächste Aufgabe wartet auf die Baskets am Sonntag in der Bundesliga in Braunschweig.

Statistik

Bonn: Buchmiller, Rencher 7, Nadjfeji 23 Punkte/1 Dreier, Beechum 20/6, Suhr 11, Klette 5, Burke 20/4, Huber-Saffer, Mardesich, Zecevic 6/1.
Traiskirchen: Coso 2, Geisler 2, Weissenböck 19/3, Paravinja 12, Maticky 4, Dunkley 21/2, Brkic 5/1, Lutz, Fritz 3/1, Radulovic 10/2.

Trefferquote: Bonn 50 Prozent, Traiskirchen 45 Prozent. Rebounds: Bonn 35 - Bester: Suhr 8, Traiskirchen 36 - Bester: Dunkley 14.

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