Telekom Baskets 90:75-Sieg gegen Bremerhaven - Koch-Team klettert auf Platz neun

BREMERHAVEN · Die Telekom Baskets haben die Leiter für die Tabelle gefunden. Mit einer couragierten Leistung siegten sie am Sonntag in Bremerhaven mit 90:75 (25:20, 17:19, 19:18, 29:18), gewannen den direkten Vergleich (Hinspiel 87:100) und kletterten in der Tabelle vom 13. auf den neunten Platz, von wo aus man die Play-off-Plätze wieder deutlich besser sehen kann.

Trainer Michael Koch hatte im Vorfeld stets betont, wie wichtig die Partie in Bremerhaven ist. Und seine Mannschaft hielt dem Druck stand. Von Beginn an waren die Bonner hellwach, auch wenn ein Teil der von Koch und Co-Trainer Carsten Pohl herausgegebenen Marschroute noch nicht so recht funktionierte: Die Freiwurfspezialisten aus dem Norden schafften es auch gegen die Baskets, sich regelmäßig an der Linie einzufinden - und hochprozentig zu treffen.

Das war es aber auch. Beinahe alle anderen Optionen nahmen die Baskets den Eisbären. "Im Prinzip ist uns alles gelungen", sagte Koch. "Wir wollten Burrell und Burtschi, die uns im Hinspiel weh getan haben, nicht ins Spiel kommen lassen, wollten die weniger guten Dreierschützen werfen lassen und dafür am Brett dichtmachen."

Die Hoheit unter den Brettern erlangten die Baskets auch dank eines endlich wieder einmal glänzend aufgelegten Chris Ensminger, der mit zehn Punkten und neun Rebounds nur knapp sein 73. Bundesliga Double-Double (zwei zweistellige Statistikwerte) verpasste. Ein anderer Rekord dürfte ihm aber kaum je wieder zu nehmen sein: Der 39-Jährige schnappte sich in Bremerhaven den 4000. Rebound seiner Karriere. "Das ist schon etwas ganz Besonderes", freute sich auch Koch für seinen Routinier.

In der Nahdistanz kamen die Hausherren kaum zum Zuge, ihre Dreier fanden nicht das Ziel. Nur die Freiwürfe fielen wie gewohnt. Das hielt sie bis zur Pause in Schlagdistanz (39:42). Der dritte Durchgang bot ein ähnliches Bild. Niemand konnte sich auf der Anzeigetafel absetzen, aber das Momentum hatte sich langsam aber sicher zu den Bonnern gesellt.

Burtschi verkürzte zu Beginn des Schlussdurchgangs zwar noch einmal auf 59:61 für die Gäste, doch dann bestimmten drei Dreier in Folge von Vaden und einer hinterher von Benas Veikalas die Richtung. Das spürte auch Eisbären-Coach Doug Spradley und versuchte den Lauf der Baskets mit Auszeiten zu stoppen. Vergebens.

Mit einem 14:0-Lauf witterten die Bonner dann sogar noch die Chance, den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Koch nahm eine Auszeit, machte sein Team noch einmal heiß auf den wichtigen "Zusatzsieg", der die gelungene Bremerhaven-Tour dann abrundete.

Man hätte jeden herausheben können an diesem Abend. David McCray und Andrej Mangold, die Burrell aus dem Spiel nahmen, Ensminger und Jamel McLean, die unter den Brettern aufräumten, Benas Veikalas und Robert Vaden, die mit ihren Dreiern den Eisbären den Zahn zogen oder Jared Jordan, der wieder gewohnt umsichtig Regie führte (11 Punkte und 11 Assists), oder, oder, oder... Und was sagte Koch? "So stelle ich mir das vor: Alle spielen so gut, dass man niemanden hervorheben kann."

Schon morgen treten die Baskets in der EuroChallenge in Minsk an (18.30 Uhr). Am kommenden Samstag (19 Uhr) geht es mit der BBL-Partie in Würzburg weiter.

Telekom Baskets: McCray (6), Ensminger (10, 9 Rebounds), Veikalas (12/2 Dreier), Mangold (0), Thülig (6/1), Jordan (11/1, 11 Assists), Weems (14), McLean (13), Vaden (18/6), Wohlfarth-Bottermann (0)
Eisbären Bremerhaven:
Burrell (12), Waleszkowski (15/1), Canty (dnp), Zwiener (8), Morrison (6), Malu (dnp), Jackson (17), Kruger (0), Harris (10), Burtschi (7/1), Raffington (0), Kante (dnp)

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