Telekom Baskets 87:100 - Bonn verliert gegen Eisbären Bremerhaven

BONN · Die Siegesserie der Telekom Baskets Bonn ist gerissen. Nach vier Erfolgen, wechselweise in der Basketball-Bundesliga und in der EuroChallenge, verloren sie am Samstagabend das Bundesliga-Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven mit 87:100 (22:24, 22:23, 22:24, 21:29) und bleiben damit weiter außerhalb der Play-off-Ränge.

Die Bremerhavener hatten im Saisonverlauf schon mit einigen hohen Siegen auf sich aufmerksam gemacht, darunter ein 114:82-Erfolg gegen Gießen. Und sie bestätigten ihr Offensiv-Potenzial auch vor den 5320 Zuschauern im Telekom Dome. Die Baskets-Abwehr, die nicht mit der höchsten Aggressivität zu Werke ging, hatte einige Probleme mit den ballsicheren und positionstreuen Gästen.

Entweder fanden sie unter dem Korb Center Scott Morrison (17 Punkte) oder spielten einen Justin Stommes (drei Dreier) oder Jacob Burtschi (4 Dreier) an der Dreierlinie frei. Zu oft waren die Bonner dann einfach zu spät dran. Dazu kam eine gewisse Schlafmützigkeit im Rebound, die den Norddeutschen viele zweite Chancen eröffnete. Das ließ sich auch an der Zahl der Wurfversuche ablesen. Bis zur Pause hatten die Eisbären 36 Mal auf den Korb geworfen, die Baskets 28 Mal.

Immerhin hielten die Hausherren das Spiel offen, weil sie in der Offensive dagegenhielten, auch wenn sie dabei noch einiges liegen ließen. Nach holprigem Beginn und einem 4:10-Rückstand drehten Kyle Weems per Korbleger, Benas Veikalas mit zwei Dreiern, Robert Vaden ebenfalls aus der Distanz und Chris Ensminger mit einem Korb plus Bonuswurf den Spieß zum 18:12 um. Doch Bremerhaven knickte nicht ein. Vor allem die angesprochenen Dreierschützen brachten ihr Team zurück. Bis zur Pause liefen die Bonner stets einem Rückstand von zwei bis vier Punkten hinterher.

Zwar schien es so, als sollte Bonn gleich nach der Pause das Heft in die Hand nehmen können – Vaden per Dreier, ein Korb von Veikalas und vier Punkte von Weems drehten den 44:47-Halbzeitrückstand zur 54:51-Führung um, doch das Team von Baskets-Coach Mike Koch machte in der Folge zu viele kleine Fehler, während Bremerhaven seine ball- und passsichere Vorstellung fortführte und dann in Stanley Burell den spielentscheidenden Schützen hatte.

[kein Linktext vorhanden]In Hälfte eins hatte der Spielmacher nur sechs Punkte auf seinem Konto, am Ende waren es 22. Der Amerikaner traf aus allen Lagen. Beim 75:85 hatte Bonn schon zehn Punkte Rückstand. Jetzt erst kam die Aggressivität in die Baskets-Aktionen, die es schon früher gebraucht hätte. Doch es passte zum Spiel an diesem Abend, dass dies nicht mehr helfen sollte. Hatten die Bonner auf 81:87 verkürzt und sich hinten den Ball erkämpft, vergab Patrick Ewing jr. unter dem Korb die große Chance, weiter heranzukommen.

Telekom Baskets Bonn - Eisbären Bremerhaven
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Als dann auch noch Jared Jordan heftig reklamierte, beim Wurf gefoult worden zu sein, entschieden die Schiedsrichter auf Technisches Foul. Freiwürfe plus Ballbesitz – die Eisbären nutzten dies, um gut eine Minute vor dem Ende vorentscheidend auf 93:82 davonzuziehen.

Baskets-Coach Mike Koch war tief enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft. „Wir waren heute von Beginn an nicht bereit. Wenn man dem Gegner 100 Punkte erlaubt, wie soll man dann gewinnen“, ärgerte er sich und blickte voraus: „Vor uns liegen harte Wochen.“

Info: Dienstag geht es für die Baskets in der Eurochallenge weiter. Dann ist um 19.30 Uhr BC Armia Tiflis im Telekom Dome zu Gast.

Bonn - Bremerhaven 87:100 (22:24, 22:23, 22:24, 21:29)

Telekom Baskets Bonn: McCray (2), Ensminger (15), Veikalas (13/3 Dreier), Ewing jr. (12), Mangold (3/1), Thülig (dnp), Jordan (12), Weems (17/1, Vaden (13/3), Wohlfarth-Bottermann (0)
Eisbären Bremerhaven: Burrell (22/2), Waleszkowski (6), Canty (0), Zwiener (10), El Domiaty (dnp), Morrison (13), Jackson (17), Burtschi (21/4, 13 Rebounds), Raffington (dnp), Stommes (11/3)

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