Telekom Baskets 85:78 - Bonn schlägt Holon - Jordan erneut überragend

BONN · Zweiter Sieg im zweiten Spiel der EuroChallenge, vierter Erfolg in Serie - doch die Fans der Telekom Baskets Bonn werden nach dem 85:78 (25:17, 23:16, 23:27, 14:18) ihrer Mannschaft am Mittwochabend im Heimspiel gegen Hapoel Holon Sorgenfalten auf der Stirn haben.

"Wie sollen wir diesen Mann nach der Saison in Bonn halten?", werden sie sich angesichts der wieder einmal phänomenalen Leistung von Jared Jordan fragen. Der Bonner Spielmacher war mit 20 Punkten und zwölf Assists der überragende Mann auf dem Feld.

Doch es brauchte die tatkräftige Mithilfe seiner Teamkollegen, denn nachdem es zunächst so ausgesehen hatte, als ob das Team von Trainer Michael Koch leichtes Spiel haben würde, wurde es am Ende noch einmal eng. "Wir sind gut ins Spiel gestartet und dann zu nachlässig geworden. Wir hatten Glück, dass wir den Schalter noch einmal umlegen konnten", sagte Koch. Shooting Guard Benas Veikalas ergänzte: "Wir waren uns wohl zu sicher."

Es brauchte etwas, bis die Baskets vor 5200 Zuschauern im Telekom Dome auf Betriebstemperatur kamen. Vielleicht waren sie etwas verdutzt ob der 50 mitgreisten Fans der Gäste, die ihr Team schon vor dem Anpfiff frenetisch unterstützten und ihre Bemühungen vom Sprungball weg noch intensivierten. Ohne Pause füllten ihr Gesang und ihr rhythmisches Klatschen und Trommeln den Telekom Dome.

Die Bonner begannen in der Abwehr zwar konzentriert, fühlten sich am gegnerischen Brett aber zunächst nicht so wohl. Bis zum 8:10-Rückstand (5. Minute) gab es eine Reihe von halbgaren Versuchen, in den Korb zu treffen. Der Dreier von Kyle Weems zum 11:10 löste dann die Blockade - und das so richtig.

Wie befreit nahmen die Baskets ihren Gegner in der Folge nach allen Regeln der Basketball-Kunst auseinander. Robert Vaden ließ einen weiteren Dreier folgen, dann traf Jordan, ehe Weems mit einem Korb plus Bonuswurf den 11:0-Lauf abschloss und die Hausherren mit 19:10 in Führung brachte.

Bonns stärkste Phase in Halbzeit eins kam nach dem 27:20 im zweiten Viertel. Angeführt von Jordan überrollten die Baskets ihren Gegner. Beim 42:23 verbuchten sie ihre höchste Führung. Klasse, wie Jordan per Dreier abschloss und dann zweimal hintereinander Jonas Wohlfarth-Bottermann am Korb bediente. Der junge Bonner Center bestätigte seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen. Die Baskets waren bis dahin in der Abwehr gut auf Holon eingestellt, vor allem auf Jerome Dyson im Aufbau und Franklin Hassell unter dem Korb.

[kein Linktext vorhanden]Dann aber ließen sie eine Weile zu viel zu, behielten aber noch die Kontrolle. Nach dem 48:33-Pausenstand legten Vaden und Weems per Dreier nach: 54:35. Doch die Israelis wachten auf und zeigten, warum sie als stärkster Gegner in der Gruppe H gelten. Sie wurden in der Abwehr aggressiver und in der Offensive entschlossener. Neben Dyson und Hassell trumpften nun David Smith und Lawrence Hill auf. Prompt verkürzte Holon auf 61:51 (27.). In dieser Phase sorgte vor allem Weems mit Dreiern für die Antworten.

EuroChallenge: Baskets Bonn - Hapoel Holon
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Aber die Gäste waren im Spiel und nahmen bis drei Minuten vor dem Ende das Heft in die Hand. Punkt um Punkt knabberten sie vom Vorsprung der Hausherren ab und verkürzten auf 75:71 (35.). Doch die Bonner behielten die Nerven. Benas Veikalas erhöhte mit einem schwierigen Dreier auf 78:71, dann legten Patrick Ewing jr. zum 80:71, David McCray nach herrlicher Vorarbeit von Ewing zum 82:71 und Chris Ensminger entscheidend zum 84:71 nach. "Wir wollen die drei Heimspiele in der Vorrunde gewinnen. Der erste Schritt ist getan", erklärte Koch. Am Samstag (19.30 Uhr) geht es im Telekom Dome mit dem Heimspiel gegen Bremerhaven weiter.

Weitere Ergebnisse, Eurocup: Ljuberzy/Russland - Artland Dragons n.V. 84:79 (38:34, 72:72), BK Bandirma/Türkei - Baskets Würzburg 101:82 (54:50), ratiopharm Ulm - KK Cibona Zagreb 83:68 (50:34).

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