Telekom Baskets Bonn 85:72 gegen Okapi Aalstar - Szenenapplaus für Weems

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben ihr Spiel am Mittwochabend gegen Okapi Aalstar aus Belgien mit 85:72 (39:40) gewonnen und ihre Chancen auf den Sprung ins Viertelfinale der EuroChallenge verbessert.

Keiner wusste genau zu sagen, von wo aus Kyle Weems Anlauf genommen hatte. War er nicht sogar aus der eigenen Hälfte gekommen? Gefühlt war es so. Jedenfalls flog der Flügelspieler der Telekom Baskets Bonn zum Abschluss geradezu durch die Zone, mit der Hüfte mitten auf die breite Brust des verdutzten Center-Hünen Christopher Young, und versenkte das Leder mit einhändigem Dunking im Korb.

Die 3800 Fans im Telekom Dome rasten vor Begeisterung. Es war der Höhepunkt des 85:72 (25:20, 14:20, 31:21, 15:11)-Erfolgs im EuroChallenge-Spiel gegen Okapi Aalstar, der die Bonner einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale brachte. Dass Weems seinem Gegner zudem noch ein Foul anhängte und auch den fälligen Bonuswurf sicher verwandelte, war das i-Tüpfelchen - nicht nur auf die Aktion, sondern auf die Leistung des Amerikaners im Allgemeinen.

Der 23-Jährige war der alles überragende Spieler auf dem Feld, erzielte 34 Punkte bei einer Trefferquote von mehr als 80 Prozent. Nicht von ungefähr spendeten die Fans ihm stehend Ovationen, als ihn Trainer Michael Koch kurz vor Schluss der Begegnung auswechselte. Es war ein Spiel, dass schon ein wenig in Karnevals-Atmosphäre tauchte.

Die Cheerleader der Bonner, das Baskets Dance Team, waren närrisch drauf, und auch in der Halbzeitpause ging es mit den Friesdorfer Kleffbotze karnevalistisch zu. Das sportlich Gebotene bewegte sich dagegen aus Bonner Sicht auf der Vergnügungsskala ein wenig träge, machte zwischendurch ein paar Sprünge nach oben, um dann aber wieder nachzulassen.

Die Baskets brauchten eine gewisse Zeit, um sich mit dem Korb anzufreunden und entsprechend präzise zu werfen. Darüber hinaus gingen sie in der Verteidigung nicht besonders aggressiv zu Werke, so dass die Aalstars zunächst das Kommando übernahmen. Sie standen mit dem Korb wesentlich schneller auf Du und Du und versenkten dort einen Dreier nach dem anderen. Resultat: 6:14 nach fünf Minuten.

[kein Linktext vorhanden]Ein 13:0-Lauf zum 19:14 beseitigte die Lethargie im Spiel der Hausherren, die nach und nach das richtige Maß fanden, dann aber nicht konsequent genug nachsetzten. Vor allem gegen die Zonendeckung der Belgier ging man viel zu schlafmützig vor, so dass Bonn zur Pause mit 39:40 hinten lag.

Telekom Baskets Bonn - Okapi Aalstar
12 Bilder

Telekom Baskets Bonn - Okapi Aalstar

12 Bilder

Beim 51:56-Rückstand in der zweiten Halbzeit bekam so mancher schon ein ungutes Gefühl, doch das wurde von den Baskets sofort vertrieben. Sie bewegten den Ball nun viel schneller, verwandelten ihre Würfe meist sicher, legten in der Abwehr deutlich an Bissigkeit zu und kauften Okapi in der Folge den Schneid ab.

Nach einem Dreier von Weems lagen die Gastgeber wieder in Führung (60:58) und gaben diese nicht mehr ab. Leider zog sich Okapi-Spieler Thomas Dreesen eine schwere Fußverletzung zu und wurde aus der Halle getragen. Für die Bonner war es am Ende ein vergnüglicher Abend, der eine schöne Ouvertüre für das Karnevalsspiel am Samstag (19.30 Uhr, Telekom Dome) in der Bundesliga gegen ratiopharm Ulm war.

Die Statistik

Telekom Baskets: McCray 5 Punkte/1 Dreier, Ensminger 7, Veikalas 2, Mangold 3/1, Thülig 5/1, Jordan 4, Weems 34/3, McLean 4, Vaden 15/3, Wohlfarth-Bottermann 6.
Okapi Aalstar: Steinbach 13/3, Tofi 18, Baeyens, Van Langenhove 3/1, Dreesen 16/5, Thompson 16/4, Maes, Young 6.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort