Telekom Baskets 84:96 in München - Risikoreiches Spiel der Bonner nicht belohnt

MÜNCHEN/BONN · Mit viel Kampf, viel Tempo, aber auch mit viel Risiko wollten die Telekom Baskets Bonn in der Basketball-Bundesliga für eine Überraschung sorgen und beim Spitzenreiter Bayern München die Punkte entführen. Das hat nicht funktioniert.

Nach der 84:96-Niederlage mussten die Bonner den verdienten Sieg des Star-Ensembles von Trainer Svetislav Pesic neidlos anerkennen. Damit rutschten die Bonner auf den sieben Tabellenplatz ab, punktgleich mit Ulm und Ludwigsburg.

Baskets-Coach Mathias Fischer war trotz der Niederlage mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden. "Wir haben den Münchnern ordentlich zugesetzt. Aber sie haben ihre Klasse gezeigt und vor allem aus der Distanz hochprozentig getroffen", analysierte Fischer. Die Bayern erwiesen sich als gnadenlos effizient. Sie verwandelten fast 60 Prozent ihrer Würfe, die Bonner, die auch deutlich öfter ihr Glück versuchten, nur 42 Prozent.

In einigen Phasen des Spiels sah es so aus, als könnte die Taktik der Gäste aufgehen. Sie erwischten einen guten Start und gingen mit 8:4 in Führung, wobei der Fastbreak von Tony Gaffney zum 5:2 nach vorangegangenem Ballgewinn Paradebeispiel für das Sieg-Rezept war.

Schade für die Bonner, dass sie sich gerade in der Anfangsphase für ihre gute Verteidigung und ihre schnelle Spielweise nicht stärker belohnten. Einige freie Würfe fanden nicht ihr Ziel. Dass München sehr früh fünf Mannschaftsfouls auf dem Konto hatte, unterstrich, wie sehr die Baskets versuchten, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken.

[kein Linktext vorhanden]Die Hausherren etablierten von Beginn an eine hohe Trefferquote. Nach ihrer 8:4-Führung gerieten die Baskets durch einen 8:0-Lauf des Gegners mit 8:12 in Rückstand. Wie es gehen kann, wenn man seine Chancen besser nutzt, zeigten die beiden Dreier von David McCray und Ryan Brooks, die Bonn nach 12:19 zum Viertelende wieder auf 18:19 heranbrachten. Und als wenig später McCray wieder aus der Distanz traf, stand es 21:21.

Aber gerade in solchen Situationen zeigte Bayern seine Stärke - mit einer aggressiven Verteidigung, die gerade Spielmacher Jared Jordan stark unter Druck setzte, und mit seiner geballten individuellen Qualität. Fischer: "Die große Rotation der Münchner ist für sie natürlich ein großer Vorteil." Seine Mannschaft musste zum 24:38 abreißen lassen. Sie zeichnete jedoch aus, dass sie nie aufgab.

Während man unter den 6700 Zuschauern im Audi Dome Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Fußball-Sportdirektor Matthias Sammer entspannt plaudern sah, bliesen die Baskets zur Aufholjagd. Insbesondere die Hereinnahme von Steve Wachalski zahlte sich aus, der noch vor der Pause drei Dreier verwandelte. Und nach dem Seitenwechsel setzte der Gast nach. Benas Veikalas, der ansonsten blass blieb, schloss mit einem Dreier den 8:0-Lauf seines Teams zur ersten Führung ab: 49:48 (23.).

"Wir hatten im dritten Viertel ein Momentum, aber die Bayern haben es immer wieder geschafft wichtige Punkte zu erzielen", erklärte Fischer. Erwähnt sei nur der Dreier von Robin Benzing zum 68:60. Obwohl der Nationalspieler von der aggressiven Bonner Defense weit hinter die Dreierlinie abgedrängt worden und in Zeitnot war, verwandelte er den Distanzwurf eiskalt. Überragender Taktgeber auf Münchner Seite war Malcolm Delaney, der mit einem Double-double von 14 Punkten und elf Assists glänzte. Im letzten Viertel waren die Bayern nicht mehr aufzuhalten.

FC Bayern - Telekom Baskets 96:84 (19:18, 29:23, 20:19, 28:24)

Bayern: Benzing (14), Djedovic (6), Delaney (14), Savovic (11), Bryant (5), Hamann, Schaffartzik (12), Thompson (12), Staiger (3), Zipser, Idbihi (8), Taylor (11).
Baskets: McCray (8), Looby (3), Brooks (16), Veikalas (7), Jordan (9), Gaffney (13), Mangold (6), Koch, Wachalski (9), McLean (13).
Zuschauer: 6700 (ausverkauft)

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