ULEB-Cup 84:86 - Bonner Kampfgeist wird in Neapel nicht belohnt

BONN · Die Telekom Baskets stecken bei Pompea Neapel ohne Altron Jackson und Branko Milisavljevic die erste ULEB-Cup-Niederlage ein - 84:86 - Mike Penberthy nicht zu stoppen

 Stärkster Bonner war gegen Neapel Kristaps Janicenoks. Mit 28 Punkten war er der mit Abstand beste Werfer im Baskets-Team.

Stärkster Bonner war gegen Neapel Kristaps Janicenoks. Mit 28 Punkten war er der mit Abstand beste Werfer im Baskets-Team.

Foto: Ittermann

Jetzt hat es die Telekom Baskets Bonn auch im ULEB-Cup erwischt. Nach den beiden Auftaktsiegen in der Gruppe G des nach der Euroleague zweithöchsten europäischen Wettbewerbs sind die Bonner durch die 84:86 (21:24, 23:25, 20:17, 20:20)-Niederlage am Dienstag bei Pompea Neapel auch international ihre weiße Weste los, verkauften sich dabei aber angesichts großer Personalprobleme mehr als teuer.

Denn die Voraussetzungen für das Spiel bei den Neapolitanern waren alles andere als günstig. Dass Altron Jackson - zuletzt einer der besten Punktelieferanten und Rebounder - fehlen würde, wusste man. Krunic war vor der Partie noch optimistisch, diesen Verlust irgendwie kompensieren zu können.

Doch dann die Hiobsbotschaft: Branko Milisavljevic, der Dreh- und Angelpunkt im Bonner Spielaufbau, konnte wegen einer Grippe die Reise nach Neapel nicht antreten.

Gerade seiner Position kam in Süditalien entscheidende Bedeutung zu, steht im Aufgebot der Gäste doch der bisher alles überragende Spielmacher Mike Penberthy (19,5 Punkte pro Spiel), ehemaliger NBA-Champion mit den Los Angeles Lakers.

Und es waren noch nicht einmal 15 Minuten gespielt, da bewahrheiteten sich die schlimmsten Bonner Befürchtungen. Bis zum Stande von 32:26 für Neapel war Penberthy richtig heiß gelaufen: 20 seiner insgesamt 39 Punkte hatte der Amerikaner da schon erzielt, unter anderem durch vier Dreier.

Neben den Problemen in der Verteidigung vor allem gegen Penberthy fanden die Baskets auch im Angriff ohne ihren etatmäßigen Point Guard zunächst nicht ihren Rhythmus. Doch das sollte sich ändern. Milisavljevic-Ersatz Balasz Simon kam nach dem zwischenzeitlichen 26:34-Rückstand besser ins Spiel. Aber auch von der Bank kamen Impulse.

Und das von einem Spieler, der bisher in der Reservemannschaft der Bonner für Furore gesorgt hatte: Radovan Markovic. Zwei Dreier des 22-Jährigen und ein weiterer durch Simon - die Baskets waren plötzlich wieder auf 44:45 herangekommen (19.). Auch den 44:49-Rückstand steckten die Gäste weg. Unter anderem nach Dreiern von Kristaps Janicenoks und Simon blieben sie beim 52:53 dran.

Allerdings vergaben sie zu viele leichte Körbe und gerieten zudem in Foulprobleme. So musste Oluoma Nnamaka, Bonns bester Abwehrspieler, nach 22. Minuten mit vier Vergehen erst einmal auf die Bank. Doch die Aufholjagd gab den Krunic-Schützlingen Selbstvertrauen. In der Abwehr standen sie jetzt besser und im Angriff nutzten sie ihre Möglichkeiten.

Allen voran Janicenoks, der sein Team per Dreier und Zweier erstmals mit 57:53 (26.) in Führung brachte. Beim 64:59 (28.) betrug der Vorsprung sogar fünf Punkte. Neapel musste etwas unternehmen - und tat es auch.

Mit einem 7:0-Lauf drehten die Gastgeber den Spieß vor dem letzten Viertel um: 64:66 gegen die Baskets, die sich im Angriff jetzt sehr schwer taten, wobei vor allem Aleksandar Nadjfeji unglücklich agierte und bei einigen Situationen vergebens auf Foulpfiffe hoffte. 64:70 hieß es schon, als Center Aleksandar Djuric die ersten Bonner Punkte in diesem letzten Viertel zum 66:70 markierte. Verlängerung verpasst

Die Bonner hatten offenbar zuviel Kraft gelassen. Das Team von Pompea-Trainer Attilio Caja drehte weiter auf, vor allem durch Penberthy, dessen Dreier die Führung seines Teams auf 75:66 schraubte (35.). Beim 80:72 schien alles auf einen klaren Sieg Neapels zu deuten, zumal Nnamaka mit dem fünften Foul vom Feld musste.

Doch die Baskets gaben noch einmal alles und kamen bis auf 85:84 heran. Zehn Sekunden vor Schluss traf Pompea nur einen Freiwurf. Die Chance für die Bonner, mit dem letzten Angriff zumindest noch in die Verlängerung zu kommen, vergaben Nadjfeji und Janicenoks.

Statistik

Pompea Neapel:Gatto 9 Punkte/2 Dreier, Spinelli 9/1, Albano 9/1, Penberthy 39/7, Rocca 7, Fevola, Morena, Garrett 5/1, Andersen 4, Dalipagic 4.
Telekom Baskets Bonn: Simon 15/2, Miletic, Nadjfeji 13/1, Nnamaka 6, Janicenoks 28/4, Huber-Saffer, Djuric 11, Markovic 8/2, Klepac 3, Mihailovic.

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