Saporta-Cup 83:84 gegen Valencia - Baskets verlieren und liegen sich in den Armen

BONN · Ein Spiel verloren und doch alles gewonnen. Für die Telekom Baskets Bonn bedeutete die knappe 83:84-(23:19, 22:29, 16:20, 22:16)-Niederlage gegen den jugoslawischen Spitzenclub Zeleznik Belgrad am Dienstagabend dennoch den Einzug ins Viertelfinale des Saporta-Cups.

 Eher unauffällig spielte Terrence Rencher (links). Bonns Spielmacher erzielte 16 Punkte und gab sechs Assists.

Eher unauffällig spielte Terrence Rencher (links). Bonns Spielmacher erzielte 16 Punkte und gab sechs Assists.

Foto: Friese

In der Addition beider Partien lagen die Bonner dank des 91:88-Auswärtssieges vor Wochenfrist am Ende mit zwei Zählern vorn. Im Viertelfinale erwartet die Mannschaft von Headcoach Predrag Krunic jetzt der spanische Vertreter Pamesa Valencia.

Gespielt wird laut Plan am 19. März zuerst in Bonn, am 26. März reisen die Baskets dann zum Rückspiel auf die iberische Halbinsel. Irgendwie war allen Beteiligten von Anfang an klar, dass die Partie vor gut 3 200 Besuchern in der Hardtberghalle erst am Ende entschieden werden würde. Und so war es dann auch. Lange waren die Bonner einem Rückstand hinterhergelaufen.

Der Drei-Punkte-Vorsprung aus dem Hinspiel war schnell dahin geschmolzen. Auf bis zu elf Zähler hatten die Gäste ihre Führung im dritten Viertel (26.) ausgebaut. Allerdings auf Kosten einer hohen Foulbelastung, wie sich am Ende zeigte. Die Baskets bliesen nämlich im letzten Viertel zur Aufholjagd. Allen voran Aleksandar Nadjfeji, dessen Dunk zum 69:74 seine Mannschaftskameraden aufweckte.

Jetzt packten die Baskets auch in der Verteidigung richtig zu. Mike Mardesich und Terrence Rencher brachten ihr Team in den letzten zwei Minuten auf zwei Punkte heran und die eigene Mannschaft ein gewaltiges Stück näher ans Viertelfinale. Die Halle stand Kopf, als Nadjfeji wenig später zum 80:80 ausglich (38.). Mit der Unterstützung der Zuschauer im Rücken konnte jetzt kaum noch etwas schief gehen, zumal die Belgrader Nervenflattern bekamen.

Ein Schrittfehler des sonst so sicheren Dusan Kecman, und 90 Sekunden vor Schluss sorgte erneut Mardesich für den Ausgleich zum 82:82. Die Partie wogte hin und her. Zwei Freiwürfe des überragenden Goran Nikolic brachten Belgrad zu Beginn der letzten Spielminute wieder mit 84:82 in Führung. Die Bonner in Ballbesitz, dann ein Pfiff der Unparteiischen: technisches Foul gegen die Belgrader Bank, die sich trotz mehrmaliger Aufforderung durch die Referees partout nicht hinsetzen wollte. Eine sehr harte Entscheidung in dieser Situation. Burke bleibt eiskalt

Glück aber für die Baskets: Freiwurf und Ballbesitz sagt die Regel in diesen Fällen. Bonns Kapitän Paul Burke ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte eiskalt zum 83:84. Vier Sekunden vor Ende sollte das Telekom-Team den Ball nicht mehr hergeben. Nachher lagen sich alle Bonner in den Armen und feierten die kaum mehr für möglich gehaltene Wende. Lange Zeit hatten die Gäste vom Balkan das Geschehen in der Halle dominiert. Nikolic, der bereits im Hinspiel zu den Besten gehörte, überzeugte mit 22 Punkten auch diesmal.

Zusammen mit Mladen Sekularac (19 Punkte) und Kecman (21) stellten die drei Belgrader die Bonner Verteidigung immer wieder vor Probleme. Bei den Baskets war Paul Burke fiebergeschwächt ins Spiel gegangen, überhaupt wirkte die Mannschaft über weite Strecken so, als hemmte sie das Wissen um den knappen Vorsprung nachhaltig. "Wir haben viel zu lange ohne Emotionen gespielt. Ich habe versucht am Ende mehr Kampfgeist ins Spiel zu bringen", sagte Burke.

Umso glücklicher waren die Verantwortlichen nach der Schlusssirene. "Das war ein ganz enges Spiel. Und dann das technische Foul, wir haben sicher ein wenig Glück gehabt", stöhnte Sportmanager Arvid Kramer. Und Co-Trainer Carsten Schul meinte nur: "Wir haben uns das Viertelfinale redlich verdient."

Statistik

Bonn: Rencher 16 Punkte, Nadjfeji 22, Beechum 11, Burke 4/1 Dreier, Mardesich 8, Zecevic 15/1, Klepac 7.
Belgrad: Popovic 4, Zoroski 6, Sekularac 19/2, Bratic, Kecman 21/3, Nikolic 22, Marjanovic, Askrabic 12/1, Stevanovic.
Trefferquote: Bonn 48 Prozent, Belgrad 54 Prozent.
Rebounds: Bonn 25 - Bester: Mardesich 8; Belgrad 31 - Bester Nikolic 7.

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