Telekom Baskets Bonn 80:68 gegen Benfica - Oluoma Nnamaka sorgt für die Initialzündung

BONN · Telekom Baskets Bonn wahren durch ein 80:68 gegen Benfica Lissabon ihre Chancen im ULEB-Cup. Vor 2800 Zuschauern in der Hardtberghalle kann sich das Krunic-Team erst im dritten Viertel absetzen.

 Größenvorteile: Martin Mihajlovic (Mitte, hier im Duell mit Jarret Stephens und Tyray Pearson) bedankte sich für seine Einsatzzeit mit zwölf Punkten.

Größenvorteile: Martin Mihajlovic (Mitte, hier im Duell mit Jarret Stephens und Tyray Pearson) bedankte sich für seine Einsatzzeit mit zwölf Punkten.

Foto: Ittermann

Manchmal benötigen verunsicherte Mannschaften eben einfach so etwas wie eine Initialzündung. Etwas Spektakuläres fürs Selbstvertrauen. Bei den Telekom Baskets Bonn hieß der dafür zuständige Mann am Dienstag Oluoma Nnamaka. Mit seinen zwei krachenden Dunkings innerhalb weniger Sekunden riss der schwedische Nationalspieler den Großteil der 2800 Zuschauer in der Hardtberghalle erstmals von den Sitzen und bescherte seinem Team im dritten Viertel einen komfortablen Vorsprung von elf Punkten.

Am Ende stand für den Basketball-Bundesligisten der 80:68 (15:17, 19:15, 22:14, 24:22)-Heimsieg gegen den portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon zu Buche. Damit wahrte das Team von Trainer Predrag Krunic im ULEB-Cup seine Chance auf Platz zwei, der ein direktes Weiterkommen im zweithöchsten europäischen Wettbewerb garantiert.

Dass die Negativserie von zuletzt vier Niederlagen im Bundesliga-Geschäft Spuren beim Krunic-Team hinterlassen hat, war den Baskets in der ersten Halbzeit deutlich anzumerken. Ballverlust reihte sich an Ballverlust - zur Halbzeit erschienen bereits acht Bonner Turnovers auf dem Scouting-Bogen -, in der Verteidigung wurde nicht konsequent zugegriffen, dazu misslangen auch einfache Würfe.

Der biedere Gruppenletzte aus Lissabon konnte die dürftige Bonner Vorstellung dann zunächst auch ausnutzen und verwandelte einen 6:11-Rückstand mit einem 9:0-Lauf in einen 15:11-Vorsprung (7.). Krunic reagierte, holte seinen früh mit zwei Fouls belasteten Spielmacher Branko Milisavljevic vom Feld und ließ Balazs Simon auf der Schlüsselposition bis zur Halbzeit durchspielen. Dazu hatte der Baskets-Coach Kristaps Janicenoks überraschend nicht für die Starting Five nominiert. Der 21-Jährige kam erst kurz vor der Viertelpause zu seinem ersten Einsatz, avancierte später mit 19 Punkten dennoch zum Bonner Topscorer.

Simon schaffte es in der ersten Halbzeit allerdings auch nicht, für mehr Ruhe zu sorgen, bis zur Pause reichte es für die Baskets trotz deutlicher Rebound-Überlegenheit gerade einmal zu einer knappen 34:32-Führung. Eine verbesserte Defensivleistung im dritten Viertel stellte die harmlosen Gäste aus Portugal dann zunehmend vor Probleme, zumal Lissabons US-Amerikaner Tyray Pearson jetzt deutliche Schwächen zeigte, innerhalb kürzester Zeit vier von fünf Freiwürfen vergab und sichtlich resignierte.

Beim knappen Bonner Hinspielsieg in Portugals Hauptstadt hatte es schon einer überragenden Vorstellung von Aleksandar Nadjfeji bedurft, um Pearson zumindest halbwegs in Schach zu halten. Das Fehlen des verletzten serbischen Power Forwards war den Baskets am Dienstag wie auch in den vorangegangenen Bundesliga-Partien erneut deutlich anzumerken.

Nnamakas Vorstellung für die Galerie mit seinen zwei spektakulären Dunkings in Serie stellte dann die Weichen früh in Richtung Bonner Erfolgserlebnis. Im letzten Viertel spulten die Baskets ihr Pensum zwar unspektakulär, aber solide herunter.

Der vierte Sieg im ULEB-Cup sollte trotz lediglich eines verwandelten Dreiers im gesamten Spiel zu keiner Phase mehr in Gefahr geraten. Einziger Aufreger im Schlussabschnitt war das rüde Einsteigen von Rui Da Mota gegen Janicenoks, was Benficas Spielmacher kurz vor Spielende ein disqualifizierendes Foul einbrachte.

Statistik

Telekom Baskets: Simon 6 Punkte (20:15 Minuten Einsatzzeit), Nnamaka 8 (23:45), Janicenoks 19/1 Dreier (22:00), Jackson 11 (34:15), Milisavljevic 8 (19:45), Djuric 8 (35:45), Klepac 8 (19:45), Mihajlovic 12 (24:30).
Benfica Lissabon: Tavares 13/ 1 Dreier, Silva, Nurse 9/1, Pearson 21, Da Mota 6/1, Moussa 2, Ndoye 5/1, Stephens 12, Sousa.

Trefferquote: Bonn: 51 Prozent, Lissabon 44 Prozent. Dreierquote: Bonn 11 Prozent, Lissabon 20 Prozent. Freiwurfquote: Bonn 76 Prozent, Lissabon 56 Prozent. Rebounds: Bonn 35 - Beste: Jackson, Djuric beide 11; Lissabon: 23 - Bester: Stephens 6. Assists: Bonn 8 - Bester: Simon 4. Lissabon 8 - Bester: Nurse 4. Ballverluste: Bonn 18, Lissabon 10.Fouls: Bonn: 22, Lissabon 26.

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