Telekom Baskets 77:82 - Bonn verliert bei Phoenix Hagen

HAGEN · Die Sieges-Serie der Telekom Baskets Bonn ist in Hagen zu Ende gegangen. Nach vier Erfolgen in der Basketball-Bundesliga musste sich das Team von Cheftrainer Mathias Fischer nach einer traditionell spannenden Partie bei Phoenix mit 77:82 (23:20, 22:14, 14:26, 18:22) geschlagen geben und ist auf den siebten Tabellenplatz hinter die punktgleichen Quakenbrücker abgerutscht.

Die Niederlage war so unnötig wie ärgerlich. Unnötig, weil die Baskets bis zur Halbzeit alles richtig gemacht und sich erfolgreich an ihren Spielplan gehalten hatten, im zweiten Durchgang aber ohne Not die Kontrolle hergaben, ein Schleifchen ums Spiel machten und es den Hagenern schenkten.

Ärgerlich deshalb, weil die Bonner ihre Play-off-Position bei Patzern der Konkurrenz aus Ludwigsburg (8. Platz), Quakenbrück (6.) und Oldenburg (4.) mit einem Sieg in Hagen erheblich hätten verbessern können. Andererseits wiegt der Baskets-Ausrutscher durch die Niederlagen der Konkurrenz auch nicht allzu schwer.

Neben einem schlecht ausgespielten letzten Angriff bei drei Punkten Rückstand und noch 20 Sekunden auf der Uhr, war die Tatsache, dass die Bonner sich nach der Halbzeit doch noch das Hagener Spiel aufzwingen ließen mitverantwortlich für die Niederlage. Allerdings soll eine lausige Schiedsrichterleistung nicht unerwähnt bleiben, die die Baskets unter anderem sehr früh in erhebliche Foulprobleme brachte.

"Keine Frage, die Hagener haben verdient gewonnen, weil sie an den Sieg geglaubt haben", sagte Fischer. "Wir haben nicht gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. Wir wollten Ruhe ins Spiel und den Ball nach innen bringen. Die Quote von draußen sagt alles: 14 Prozent. Aber wir wollten mit dem Kopf durch die Wand", fasste der Bonner Trainer zusammen. "Stellvertretend für die zweite Halbzeit war der letzte Angriff. Wir brauchen einen Dreier, aber dribbeln und werfen einen wilden Zweier", sparte der Coach nicht an Kritik.

Dabei waren die Baskets vor 3145 Zuschauern strukturiert in die Partie gestartet und hatten sich vom unorthodoxen Phoenix-Stil nicht beeindrucken lassen. Die Gastgeber mussten dem Bonner Spiel nachlaufen. Hochkonzentriert in der Defense und mit ansehnlichem Team-Basketball spielten die Gäste sich zu einer 45:34-Führung zur Pause.

Während die Hagener gerade einmal zwei Assists auf dem Konto hatten, glänzte alleine Baskets-Spielmacher Geno Lawrence nach 20 Minuten mit sieben Vorlagen, das Team hatte bereits zwölf. Unter dem Korb bekam Hagen Jamel McLean und Tony Gaffney nicht in den Griff. Was zur Sorge Anlass gab, war die Foulbelastung. David McCray und Lawrence hatten zu Beginn des dritten Durchgangs bereits eine Drei in der Statistik stehen.

Umso unverständlicher, dass nach dem Seitenwechsel der Faden verloren ging. Statt sich auf die Stärke zu besinnen, die ihnen eine souveräne Spielkontrolle ermöglicht hatten, ließen die Baskets die wieselflinken Gäste ins Rollen kommen, warfen selbst von außen statt das erfolgreiche Konzept einfacher Punkte am Brett konsequent weiter zu verfolgen.

Larry Gordon, David Bell und Mark Dorris zerstückelten den Bonner Vorsprung bis nichts mehr davon übrig war. Kurz vor Ende des dritten Viertels kassierte McCray sein viertes Foul, die Freiwürfe nutzte Bell zur Hagener 60:59-Führung. Es folgten das vierte Foul des glücklosen Benas Veikalas sowie das von Lawrence - bewusst oder unbewusst, danach fehlten ein paar Prozent Intensität in der Defense.

Gaffney, der genauso wie McLean ein Double-Double verzeichnete, hielt die Baskets mit seinen Punkten in der Partie, aber die Wende wollte nicht mehr gelingen, die Feuervögel waren nicht mehr einzufangen.

Phoenix Hagen - Telekom Baskets 82:77 (20:23, 14:22, 26:14, 22:18)

Hagen: Bell (19/1 Dreier), Dugat (7/1), Bleck, Khartchenkow, Kruel, Wendt, Gordon (16/1), Gregory (12), Dorris (22/2), Ramsey (6).
Bonn: McCray (2), Looby (4), Veikalas (8), Brooks (11/1), Mangold (2), Lawrence (6), Koch (2), Gaffney (24/1), Wachalski (5/1) , McLean (13).
Trefferquote: Hagen 44% (25/57), Bonn 43% (32/74); Dreierquote: Hagen 38% (5/13), Bonn 14% (3/22); Freiwurfquote: Hagen 87% (27/31), Bonn 77% (10/13); Rebounds: Hagen 34 (Bester: Gregory 10), Bonn 43 (Bester: McLean 13); Assists: Hagen 10 (Beste: Bell und Dugat je 3), Bonn 18 (Bester: Lawrence 10); Ballgewinne: Hagen 10, Bonn 7; Ballverluste: Hagen 16 , Bonn 15; Fouls: Hagen 19, Bonn 27.

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