Telekom Baskets Bonn 76:87 in Oldenburg: Unerklärlicher Einbruch

OLDENBURG · Die Telekom Baskets Bonn haben das letzte Spiel der Hinrunde bei den EWE Baskets aus Oldenburg mit 76:87 verloren. Die Entscheidung fiel erst in der Verlängerung.

 Enttäuschung bei Benas Veikalas und Ryan Brooks, der den Kopf hängen lässt. Sie waren dem Sieg nahe.

Enttäuschung bei Benas Veikalas und Ryan Brooks, der den Kopf hängen lässt. Sie waren dem Sieg nahe.

Foto: nordphoto

Nach vier Siegen in Folge hat es die Telekom Baskets Bonn in der Basketball-Bundesliga erwischt. Bei den EWE Baskets Oldenburg verloren sie gestern mit 76:87 (20:14, 21:21, 17:22, 17:18, 1:12) nach Verlängerung und haben damit den Sprung auf Platz fünf der Tabelle verpasst. Vor 6000 Zuschauern in der EWE-Arena hatten die Bonner das Spiel in der ersten Halbzeit dominiert, spielten nach der Pause auf Augenhöhe, um dann in den fünf Extraminuten einzubrechen.

Rund 100 mitgereiste Fans der Rheinländer waren voller Hoffnung, als Tadas Klimavicius gut vier Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit mit einem Halbdistanzwurf zum 75:75 ausglich und damit die Verlängerung erzwang. Denn im Gegenzug verteidigten die Gäste aufmerksam. Eugene Lawrence ließ Chris Kramer nicht zum Wurf kommen, nahm ihm den Ball ab, konnte aber keinen kontrollierten Wurf mehr in Richtung Oldenburger Korb abgeben.

Fast schon unerklärlich war dann, wie kopflos die Mannschaft von Bonns Trainer Mathias Fischer die Begegnung zu Ende spielte. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive lief so gut wie nichts mehr zusammen. "Wir haben in dieser Phase den Ball nicht mehr gut bewegt und die Entscheidung zu sehr über Einzelaktionen gesucht", erklärte Fischer. Mann des Spiels war am Ende Adam Chubb. Der Oldenburger Center und Topscorer, den die Bonner in Halbzeit eins gut kontrolliert hatten, der dann aber zunehmend stärker wurde, erzielte acht Punkte in Folge zur 83:75-Führung für sein Team.

Auf der Gegenseite scheiterte Mickey McConnell zunächst mit einem Dreier, kam Ryan Brooks nur zu einem Notwurf, verlor Klimavicius den Ball, vergab Steve Wachalski einen Dreier und Dirk Mädrich einen Wurf aus der Nahdistanz - eine Kette von Fehlleistungen. Erst McConnell brachte mit einem Freiwurf wieder Zählbares auf die Anzeigentafel. Dass er den zweiten danebensetzte und Benas Veikalas kurz darauf beim Wurf geblockt wurde, war bezeichnend. Oldenburg hatte im Schlussspurt leichtes Spiel gegen einen nun auch in der Verteidigung indisponierten Gegner.

"Wir müssen noch lernen, solche Spiele gegen so starke Mannschaften besser zu Ende zu bringen. Da gibt es einige Stellschrauben, an denen wir drehen müssen", sagte Coach Fischer. Mit der Leistung seines Teams vor der Verlängerung war er einverstanden. Fischer: "Da war ich sehr zufrieden. In Oldenburg zu spielen, ist immer schwer."

Die Bonner fanden nach einem 4:8-Rückstand ins Spiel und gingen ausgehend von einem Dreier Andrej Mangolds durch einen 16:2-Lauf mit 20:10 in Führung (8.). Oldenburg verkürzte durch seinen Spielmacher Casper Ware auf drei Punkte (29:32), doch die Bonner blieben ruhig und bauten ihren Vorsprung bis zur Pause wieder auf 41:35 aus. Während vor allem Eugene Lawrence im Spielaufbau mit einigen Assists glänzte, sorgten Steve Wachalski mit zwei Dreiern und Dirk Mädrich mit Entschlossenheit unter dem Korb für die Höhepunkte im Abschluss.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit kippten die nun aggressiveren Gastgeber das Spiel und lagen nach einem 8:1-Lauf selbst mit 43:42 vorn. "Über die Verteidigung haben wir an Stabilität gewonnen", analysierte EWE-Trainer Sebastian Machowski. Aber der Gast behielt noch die Ruhe, konterte zum 52:47 und spielte zum Ende der regulären Spielzeit auf Augenhöhe.

Was den Magenta-Baskets in der Folge wehtat, waren eine schwache Trefferquote und einige vergebene Freiwürfe. So hätte Brooks auf sieben Punkte Vorsprung erhöhen können, scheiterte aber gleich zweimal. Am Ende hatte seine Mannschaft zehn Fehlwürfe von der Linie auf dem Statistikbogen. "Da haben wir den Sieg letztendlich liegen lassen. Zudem haben zu wenige unserer Distanzwürfe das Ziel gefunden", stellte Fischer fest. Auf ihn und seine Spieler wartet wegen des Allstar-Wochenendes eine zweiwöchige Spielpause.

Die Statistik

Baskets Oldenburg: Kramer 8 Punkte, Ware 20/3 Dreier, Zwiener 9/1, Stuckey 8/2, Chubb 24, Jenkins 8/2, Paulding 2, Aleksandrov 2, Neumann 6.

Telekom Baskets: McConnell 9/1, Mädrich 6, Veikalas 7, Brooks 11, Mangold 3/1, Caloiaro 7, Lawrence 5/1, Klimavicius 15, Wachalski 11/3, Koch 2.

Trefferquote: Oldenburg 47 Prozent (33/71), Bonn 35 Prozent (23/65). Dreierquote: Oldenburg 30 Prozent (8/27), Bonn 23 Prozent (6/26). Freiwurfquote: Oldenburg 93 Prozent (13/14), Bonn 71 Prozent (24/34). Rebounds: Bonn 39 - Beste: Mädrich, Klimavicius je 7, Oldenburg 42 - Bester: Stuckey 8. Assists: Oldenburg 20 - Beste: Kramer, Paulding je 4, Bonn 18 - Bester: Lawrence 9. Ballverluste: Oldenburg 14, Bonn 14. Steals: Oldenburg 6, Bonn 6. Fouls: Oldenburg 23, Bonn 19.

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