Telekom Baskets 75:109 in Quakenbrück - Bonner gehen saft- und kraftlos unter

BONN · "Es ist eingetreten, was zu befürchten war. Nach vier Spielen in acht Tagen hatten wir mit unserem dezimierten Kader keinen Saft mehr." Michael Koch, Trainer der Telekom Baskets Bonn, blickte recht nüchtern auf die 75:109 (15:31, 19:24, 20:29, 21:25)-Niederlage in der Basketball-Bundesliga bei den Artland Quakenbrück.

"Natürlich hatten wir gehofft, dass es besser für uns laufen würde, doch Artland hat von Beginn an hochprozentig getroffen", führte Koch weiter aus. Seine Mannschaft hatte dann nicht die Kraft und die personellen Mittel dagegenzuhalten.

Nach Zwischenständen von 8:21, 10:23 und 12:31 lief das Spiel schon sehr früh gegen die Bonner, beim 34:55 zur Halbzeit war eigentlich klar, dass für die Baskets in der Artland-Arena nichts mehr zu holen war. Am Donnerstag hatten sie im Viertelfinal-Rückspiel der EuroChallenge Samara noch in die Verlängerung gezwungen und erst dann mit 85:95 verloren, dem mussten die Bonner in Quakenbrück Tribut zollen. Ohne die verletzten Benas Veikalas und Jamel McLean sowie ohne den erkrankten Fabian Thülig und Florian Koch, der für die Dragons Rhöndorf im Einsatz war, waren die Baskets nur mit sieben Spielern ihres Bundesligakaders angereist.

"Ich habe wirklich Mitleid mit meinem Bruder angesichts der Situation, in der er sich im Moment befindet. Wir haben die Telekom Baskets in einer für sie sehr ungünstigen Situation erwischt. Dennoch bin ich froh über den Sieg, der uns wichtige Punkte für die Play-offs bringt", erklärte Dragons-Coach Stefan Koch. Sein Bruder Michael hatte mit Josh Mueller, Jonathan Apasu und Max Dohmen drei Akteure aus der Regionalligamannschaft mitgebracht, die dann auch auf dem Parkett jeweils für rund zehn Minuten Bundesligaluft schnuppern durften.

Koch machte keinen Hehl daraus, dass er seine Leistungsträger bewusst schonte. "Die Höhe der Niederlage war letztlich egal. Wir hätten auch in Bestbesetzung in Quakenbrück verlieren können. Dann wäre es zwar knapper geworden, doch Punkte hätte es auch dann nicht für uns gegeben", erklärte der 47-Jährige.

Sein Blick ging schon zwei Wochen weiter. Koch: "Dann kommt es für uns zum finalen Countdown. Dann kommen die Spiele, die darüber entscheiden werden, ob wir die Play-offs erreichen oder nicht." Es fängt an mit der Begegnung beim Mitteldeutschen BC (30. März) - eines von insgesamt vier Schlüsselspielen.

Dazu gehören noch die Aufgaben vor eigenem Publikum gegen Hagen (3. April) und Frankfurt (14. April) sowie die Partie in Tübingen (10. April). Das restliche Programm hält noch schwierige Spiele gegen die Topteams der Liga bereit: die Heimspiele gegen Bamberg (7. April) und München (27. April) sowie die Auswärtspartien in Berlin (17. April) und Oldenburg (20. April).

Schon gegen den MBC hoffen die Baskets, zumindest wieder auf Jamel McLean zurückgreifen zu können. "Ich bin froh, dass wir nun zwei Wochen Pause haben. Die Spieler können ihre Akkus aufladen, und vielleicht kommt ja auch Benas Veikalas früher zurück als wir denken", sagte Koch. Man werde allerdings kein Risiko eingehen. Koch: "Die Ärzte müssen für einen Einsatz grünes Licht geben. Die Gesundheit der Spieler steht an erster Stelle."

Die Statistik

  • Artland: King 17 Punkte, Njei 13/3 Dreier, Mallet 9/2, Buckman 1, Ratkovica, Haynes 15/3, Strasser 13/3, Spöler 4, Grünheid 15/1, Kerusch 8, Popovic 7.
  • Telekom Baskets: Ensminger 11, Mangold 4, Jordan 8, Weems 11, Vaden 6/2, McCray 14/2, Wohlfarth-Bottermann 11, Dohmen 8/2, Apasu 2, Mueller.
  • Trefferquote: Artland 55 Prozent (36/66), Baskets 45 Prozent (29/64).
  • Dreierquote: Artland 57 Prozent (13/23), Bonn 29 Prozent (7/24).
  • Freiwurfquote: Artland 86 Prozent (24/28), Bonn 77 Prozent (10/13).
  • Rebounds: Artland 36 - Beste: King, Spöler, Grünheid je 5, Bonn 33 - Bester: Ensminger 7.
  • Assists: Artland 27 - Bester: Ratkovica 8, Bonn 19 - Bester: Jordan 9.
  • Ballverluste: Artland 7, Bonn 13.
  • Ballgewinne: Artland 4, Bonn 1. Fouls: Artland 19, Bonn 20.
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