Telekom Baskets Bonn 74:80 - Baskets verlieren in Tübingen

BONN · Der kleinen Sensation mit dem Sieg gegen Meister Bamberg folgte für die Telekom Baskets Bonn am Donnerstagabend die Ernüchterung bei den Walter Tigers Tübingen. Beim 74:80 (10:29, 23:11, 22:16, 19:24) konnten die Bonner nur phasenweise an die Leistung vom Sonntag anknüpfen.

Von vorentscheidender Bedeutung für den Einzug in die Play-offs ist am Samstag (19.30 Uhr, Telekom Dome) das Heimspiel gegen die Fraport Skyliners Frankfurt.

Die Baskets scheinen es sich zur Gewohnheit machen zu wollen, dem Gegner erst einmal ins offene Messer zu laufen. Sie führten zwar schnell mit 6:2, waren beim 8:10 noch auf Augenhöhe, doch dann machten sie bis zum Viertelende nur noch vier Punkte.

Unter dem Korb kam Chris Ensminger gegen den 129-Kilogramm-Center der Gastgeber, Kenneth Frease, nicht zurecht, auch die Distanzwürfe fanden nicht ihr Ziel, während die Tigers ihrerseits mit der Defensive ihres Gegners nicht allzu viele Probleme hatten. Vor allem Johannes Lischka war kaum zu stoppen und erzielte in den ersten zehn Minuten 13 seiner insgesamt 24 Punkte.

Es wurden Erinnerungen an das Spiel gegen Hagen wach, als die Bonner zur Pause mit 20 Punkten zurücklagen. "Meine Spieler haben verkrampft und schlechte Entscheidungen getroffen", sagte Trainer Mike Koch.

Doch sie kämpften sich zurück. Von außen ging zwar immer noch kein Wurf rein, dafür drehte unter dem Korb Jamel McLean mächtig auf, und auch Jonas Wohlfahrt-Bottermann, für Ensminger ins Spiel gekommen, brachte seinen Namen regelmäßig auf die Scorerliste.

Da sich die Baskets in der Abwehr ebenfalls verbesserten und deutlich aggressiver agierten, holten sie Punkt für Punkt auf und waren zur Pause bis auf sieben Punkte Differenz herangekommen: 33:40. Auf dieser Leistung aufbauen und endlich auch aus der Distanz treffen, das musste das Ziel für die zweite Halbzeit sein.

Und gleich der erste Distanzwurf nach Wiederanpfiff saß dann auch: Benas Veikalas vollstreckte zum 38:42. Die Bonner waren nun wacher als zu Beginn des ersten Viertels und hätte schon im Verlauf des dritten Durchgangs in Führung gehen können, wären da nicht ein paar Unkonzentriertheiten gewesen, wie zum Beispiel ein völlig frei vergebener Korbleger von Jared Jordan. Und auch für die Distanzwürfe blieb der Korb wie vernagelt.

Das musste insbesondere Kyle Weems erkennen, dem lange Zeit so gut wie nichts gelang. Zudem bekamen die Baskets Foulprobleme. Bei Wohlfahrt-Bottermann und David McCray waren es schon vier. Dennoch gingen die Gäste zu Beginn des letzten Viertels erstmals in Führung. Wer anders als McLean traf zum 57:56, und McCray baute diese mit einem verwandelten Freiwurf auf 58:56 aus.

Aber die Baskets mussten wohl den beiden Energieleistungen gegen Hagen und Bamberg Tribut zollen. Koch: "Die Mannschaft war physisch und psychisch am Ende. Wir waren dann nicht mehr clever genug und haben uns zu sehr in Einzelaktionen verloren." Zumal dann auch Wohlfahrt-Bottermann mit dem fünften Foul raus musste.

Mit einem 13:0-Lauf zum 69:58 riss Tübingen das Ruder herum. Auch wenn die Baskets noch einmal dagegenhielten und Veikalas 51 Sekunden vor dem Ende per Dreier auf vier Punkte verkürzte (67:71, ließ sich Tübingen nicht mehr in Gefahr bringen.

Statistik

Tigers Tübingen: Wells 10 Punkte, Lischka 24/1 Dreier, Redding 14/2, Frease 17, Duggins 12/1, Young 3/1, Spoden, Oehle.
Telekom Baskets: Ensminger 4, Veikalas 8/2, Mangold 3/1, Jordan 3/1, Weems 15/1, McCray 9, Thühlig, McLean 21, Wohlfahrt-Bottermann 11.

Trefferquote: Tübingen 53% (31/59), Bonn 39% (27/69).
Dreierquote: Tübingen 42% (5/12), Bonn 23% (5/22).
Freiwurfquote: Tübingen 59% (13/22), Bonn 75% (15/20.
Rebounds: Tübingen 38 (Bester: Lischka 12), Bonn 36 (Bester: McLean 13).
Assists: Tübingen 12 (Bester: Duggins 5), Bonn 12 (Bester: Jordan 6).
Ballverluste: Bonn 6, Tübingen 11. Ballgewinne: Tübingen 2, Bonn 9.
Fouls: Tübingen 14, Bonn 21.

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