ULEB-Cup bei Joventut Badalona 72:88 - Baskets geraten am Ende aus den Fugen

BONN · Jetzt wird es für die Telekom Baskets Bonn ganz schwer. Im siebten Spiel des europäischen ULEB-Cups verloren sie bei Joventut Badalona mit 72:88 (18:15, 21:24, 18:19, 17:30). Damit rutschen sie auf Platz fünf der Tabelle ab. Die Chancen, das Achtelfinale noch zu erreichen, sind drastisch gesunken.

Vor nur knapp 3000 Zuschauern merkte man beiden Teams an, wie wichtig diese Partie war. Viele Ballverluste und vergebene Chancen prägten das Geschehen. Zunächst schienen sich die Baskets am besten auf die Situation eingestellt zu haben. Denn nach einem Dreier von Brian Brown und einem weiteren Distanzwurf von Spielmacher Terrence Rencher stand es 16:4 für die Gäste in der 7. Minute.

Badalonas reagierte: Es kamen Nationalmannschaftsspielmacher Marco und der kroatische Nationalcenter Zan Tabak aufs Feld. Diese Maßnahmen zeigten bis zum Anfang des zweiten Viertels Wirkung, als Marco sein Team beim 19:18 erstmals in Führung warf. Doch dann hatten sich auch die Bonner wieder gefangen.

Beide Mannschaften legten jetzt vor allem Wert auf ihre Verteidigung. "Auf beiden Seiten lässt man im Angriff nicht viel zu", stellte Baskets-Sportmanager Arvid Kramer fest.

Kein Kraut gewachsen war allerdings in der Schlussphase des zweiten Viertels gegen Tabak, als er die Gastgeber mit fünf Punkten in Folge auf 34:32 in Front brachte. Kurze Zeit später erhöhte Jofresa per Dreier sogar auf 37:32 (19.).

Dass dieser Rückstand nicht anwuchs, hatten die Bonner vor allem dem zwischenzeitlich eingewechselten Oluoma Nnamaka zu verdanken. Der Schwede ist für seine Abwehrstärke bekannt, glänzte aber in dieser Phase auch im Angriff. Seine fünf Punkte, darunter ein Dreier, sorgten dafür, dass die Baskets zum Seitenwechsel nur zwei Punkte zurücklagen.

Kramer haderte ein wenig mit den vergebenen Chancen: "Badalona ist nicht besser als wir. Wir hatten am Ende fünf dumme Ballverluste. Da hätte mehr rausspringen müssen." Wie immer die Ansprache von Krunic an seine Mannschaft in der Pause ausgefallen sein mag, sie bekam nach Wiederbeginn einige Schwierigkeiten. Die Spielkontrolle ging verloren, und die Spanier zogen auf 50:42 und 52:44 (27.) davon.

Zudem häuften sich die Fouls. Zunächst waren es bei Nadjfeji vier, dann bei Klepac, dann bei Nnamaka, später auch bei Brown und sogar Radojevic. Eine Hypothek, die, wie sich zeigen sollte, zu hoch war.

Dennoch schlugen die Baskets zunächst zurück. Vor allem über Brown. Der Amerikaner machte vier Punkte zum 48:52 und verkürzte später per Dreier auf 53:57.

Und endlich zeigte sich auch der bis dahin blass gebliebene Traina. Die Punkte des Amerikaners brachten die Baskets vor dem letzten Viertel auf 55:58 heran.

Und auch als Tabak sechs Punkte in Folge zum 64:58 (33.) für Badalona erzielte, zeigten die Bonner große Moral, gingen durch Nadjfeji sogar mit 66:64 in Führung (36.). Aber diese Fouls. Das fünfte für Nadjfeji beraubte die Bonner einer ganz wichtigen Waffe, denn nach wie vor wollte es bei Traina überhaupt nicht laufen.

Als dann noch Nnamaka mit dem fünften Foul vom Feld musste, zeigten sich im Krunic-Team Besorgnis erregende Auflösungserscheinungen, die nicht mehr aufzuhalten waren. Browns Dreier zum 69:73 (38.) war das letzte Aufbäumen.

Der vorentscheidende Dreier von Marco zum 77:69 leitete eine ganz bittere Schlussphase ein, in der bei den Baskets nichts mehr zusammenlief und sie sich von den Spaniern noch vorführen ließen. Klepac umschrieb es so: "Unser spiel ist aus den Fugen geraten." "Am Ende hatten wir zuviele Ballverluste, eine schlechte Wurfauswahl und eine katastrophale Verteidigung. Die Niederlage geht in Ordnung, wenn sie auch zu hoch ausfiel", meinte Schul.

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