Telekom Baskets Bonn 72:85-Heimpleite gegen Würzburg

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben in der Basketball-Bundesliga am frühen Abend mit 72:85 (35:47) gegen die Würzburg Baskets verloren. Wieder stimmte es nicht in der Verteidigung. 5500 Zuschauer sahen die Partie im Telekom Dome.

Bitterer Abend für die Telekom Baskets Bonn. Als gestern im Spiel gegen s.Oliver Würzburg die Schlusssirene ertönte, gellten Pfiffe durch den Telekom Dome. Einige der 5500 Zuschauer hatten die Halle schon zweieinhalb Minuten vor Schluss enttäuscht verlassen. Angesichts eines 16-Punkte-Rückstandes war die Partie gelaufen.

Nur wenig später wechselte Michael Koch resigniert die beiden Youngster Florian Koch und Fabian Thülig ein, die bis dahin noch keine Minute gespielt hatten. Es wirkte so, als werfe der Bonner Trainer damit das weiße Handtuch. Unter dem Strich stand eine deprimierende 72:85 (20:23, 15:24, 17:17, 20:21)-Niederlage. Ein schwerer Rückschlag im Rennen um die Play-offs.

Es war die vierte Niederlage im siebten Heimspiel. Das Wort Heimkomplex machte die Runde. "Bei uns hat sich, als wir zunehmend ins Hintertreffen geraten sind, eine Blockade eingestellt, mit der wir schon öfter bei Heimspielen zu kämpfen hatten", sagte Koch. Und Spieler David McCray: "Auswärts spielen wir besser." Der 26-Jährige machte deutlich, warum die Würzburger als Sieger das Feld verließen. "Wir haben heute wieder 85 Punkte kassiert. Das sind einfach zu viele. Wir müssen besser verteidigen. Sonst wird es in dieser Liga ganz schwer."

[kein Linktext vorhanden]Nach dem ersten Viertel sah es gar nicht mal so schlecht aus. Obwohl die Würzburger einen Dreier nach dem anderen durch die Bonner Reuse rauschen ließen und damit die Zonendeckung des Gegners aushebelten, blieben die Baskets dran. Robert Vaden verkürzte eingangs des zweiten Viertels auf 23:24.

Telekom Baskets - Würzburg Baskets
44 Bilder

Telekom Baskets - Würzburg Baskets

44 Bilder

Doch in der Verteidigung spielten die Hausherren mit zu wenig Leidenschaft. Der letzte Biss fehlte. Würzburg erspielte sich Wurfchancen und nutzte sie. Hatten die Bonner das in der Offensive zunächst noch kompensiert, verloren sie auch da den Faden. Die Fehlwürfe von außen häuften sich, und unter dem Korb konnten sich die Baskets kaum durchsetzen. Als sich Würzburg begann abzusetzen, war Bonn nicht in der Lage zu antworten. Koch: "Wir haben nicht mehr Basketball gespielt. Nicht im Angriff und auch nicht in der Verteidigung. Jeder hat sich um sich selbst gekümmert."

Zwar schien es so, als sollten die Gastgeber das Blatt im dritten Viertel wenden können, weil sie aggressiver auftraten und nach Chris Ensmingers Korbleger auf 44:50 verkürzten, doch dann blieben im Angriff zu viele Möglichkeiten ungenutzt. Ob Vaden, Ensminger oder Benas Veikalas, der Ball ging daneben.

Baskets InTeam (14.12.)Stattdessen zogen die Franken wieder davon. Bis zum 56:71 leisteten sich die Baskets ein paar grobe Schnitzer in der Abwehr und wurden von einigen Spielzügen ihres Gegners regelrecht vorgeführt. Dabei hatte McCray sein Team vor der zweiten Halbzeit noch einmal lautstark eingeschworen.

"Es ging darum, an den eigenen Stolz zu appellieren und zu sagen, jetzt spiele ich Defense, jetzt reiße ich mir den Arsch auf", erzählte er. Doch was Wirkung zu zeigen schien, verpuffte dann wieder. McCrays Fazit: "Wir sprechen viel über die Verteidigung und arbeiten daran, aber heute sind wir in alte Muster zurückgefallen. Dabei haben wir in einigen Spielen gezeigt, dass wir es können."

Mike Koch gibt sich kämpferisch. "Wenn wir jetzt schon sagen, die Play-offs sind außer Reichweite, können wir gleich aufhören zu spielen", sagte er. Am Samstag muss er mit seiner Mannschaft zum deutschen Meister nach Bamberg. Dann geht es gegen Tübingen, nach Hagen, gegen Trier, nach Bayreuth und gegen Braunschweig. "Keine Frage, da müssen wir eine Serie hinlegen. In der Bundesliga geht es sehr eng zu. Wenn wir zwei drei Spiele gewinnen, sind wir wieder im Rennen."

Punkte Telekom Baskets Bonn: Vaden 16, Jordan 15, Ewing Junior 11, Weems 8, McCray 7, Wohlfarth-Bottermann 7, Veikalas 4, Ensminger 4.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort