Saporta-Cup 72:57 - Baskets in Amsterdam ohne große Mühe zum Sieg

AMSTERDAM · Telekom Baskets Bonn kommen in Amsterdam ohne große Mühe zu einem 72:57-Erfolg - Trainer Krunic über die Leistung im letzten Viertel "ein wenig verärgert" - Schwacher Gegner

 Spektakuläre Aktion: Aleksandar Nadjfeji war mit 21 Punkten bester Werfer der Baskets beim ungefährdeten Sieg in Amsterdam.

Spektakuläre Aktion: Aleksandar Nadjfeji war mit 21 Punkten bester Werfer der Baskets beim ungefährdeten Sieg in Amsterdam.

Foto: Friese/Archiv

Holland war für die Telekom Baskets Bonn eine Reise wert. Am Dienstagabend kam der Basketball-Bundesligist im vierten Spiel der Gruppe C des europäischen Saporta-Cups zu seinem dritten Sieg. Beim niederländischen Meister Ricoh Astronauts Amsterdam siegten die Schützlinge von Trainer Predrag Krunic mit 72:57 (22:10, 22:10, 14:13, 14:24) und haben damit ihren zweiten Tabellenplatz gefestigt.

Mit nunmehr zwei Siegen mehr auf dem Konto als die Holländer sind die Chancen auf das Erreichen des Mindestziels deutlich gestiegen. Denn Amsterdam gilt als der härteste Konkurrent im Kampf um den vierten Platz, den man erreichen muss, wenn man in die nächste Runde einziehen will.

Die Baskets profitierten gestern von zwei für sie glücklichen Umständen. Zum einen musste Amsterdams Trainer Ton Boot auf seinen überragenden Spielmacher Chris McGuthrie wegen Verletzung verzichten. Zum anderen ist der kurzfristig als Ersatz verpflichtete Tony Miller international nicht spielberechtigt. So konnten die Astronauts nicht nach den Sternen greifen. Wollten sie auch nicht. "Unser Abschneiden in Europa ist ohnehin zweitrangig. Für uns ist es wichtiger, unseren nationalen Titel zu verteidigen", sagte Boot. International nehme man mit, was möglich sei.

Gegen die Baskets war nicht viel möglich. Der Gast aus Bonn machte genau das Richtige. Er setzte den Gegner mit einer aggressiven Verteidigung unter Druck und schlug vorne eiskalt zu. Es waren kaum sieben Minuten gespielt, da hatten bereits vier Dreier den Weg ins Netz der Astronauts gefunden - zwei Mal Hurl Beechum, zwei Mal Kapitän Paul Burke.

Unter dem Korb machte Mike Mardesich einen starken Eindruck, blockte gerade in der Anfangsphase einige Bälle und gab im Angriff schöne Assists - meist auf Aleksandar Nadjfeji - oder schloss selbst ab. Wie zum 32:12 in der 15. Minute. Kurz vor der Pause setzte Aleksandar Zecevic den Dreierreigen der Bonner fort. Zwei Mal traf er - 44:20 für die Baskets zur Halbzeit.

Der Blick auf das Scouting für die Holländer - niederschmetternd: 16 Prozent Trefferquote gegenüber 58 Prozent bei den Bonnern. Krunic konnte es sich leisten, auch den Bankspielern vermehrt Spielzeiten zu geben. Das führte dazu, dass es nach der Pause nicht mehr rund lief. Als aber gleich nach Wiederbeginn Nadjfeji eine Kostprobe des herausragenden Bonner Fastbreak-Spiels gab und Beechum seinen vierten Dreier zum 49:20 verwandelte, war auch den gut 100 lautstarken Bonnern unter den nur etwa 500 Zuschauern klar, dass hier nichts mehr anbrennen konnte.

Unschön war nur, dass sich die Baskets im Gefühl des sicheren Sieges mächtig hängen und die Niederländer noch einmal aufkommen ließen. Am Samstag wird es der Krunic-Truppe im Bundesliga-Heimspiel gegen Würzburg (15 Uhr, Hardtberghalle, ab 17.30 Uhr, Ausschnitte in Sat.1) sicherlich schwerer gemacht werden, das Feld als Sieger zu verlassen. Krunic sieht das ähnlich: "Über die Leistung im letzten Viertel bin ich ein wenig verärgert. Gegen stärkere Mannschaften verliert man so ein Spiel."

Telekom Baskets: Buchmiller 3, Rencher 9, Nadjfeji 21, Beechum 14/4, Suhr 2, Klette, Burke 6/2, Huber-Saffer, Mardesich 6, Zecevic 11/2.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort