Telekom Baskets Bonn 70:74 - Vermeidbare Niederlage in Minsk

MINSK/BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben in der Runde der „Last16“ in der EuroChallenge ihre zweite Niederlage hinnehmen müssen. Nach einem tollen Comeback im letzten Viertel besiegelten zwei Ballverluste die unnötige 70:74 (18:17, 13:18, 16:20, 23:19)-Pleite. Am Mittwoch (6.2.) im Heimspiel gegen Okapi Aalstar stehen die Rheinländer nun gehörig unter Erfolgsdruck.

"Sie wollten uns hier nicht gewinnen lassen." Dieser vieldeutige Satz war das Fazit von Michael Koch aus dem Spiel der Telekom Baskets Bonn bei Tsmoki-Minsk. Der Bonner Trainer verkniff sich konkretere Angaben, doch konnte man zwischen den Zeilen heraushören, dass nicht nur der Gegner seinen Teil zur Niederlage beitrug, sondern auch andere handelnde Personen auf dem Feld.

Zu denen gehörten neben den Gästen, die sich zu viele Ballverluste leisteten, naturgemäß auch die Schiedsrichter. Gerade in den Schlusssekunden sollen sie den Bonnern, die sich nach einem 52:63-Rückstand (35. Minute) bis auf 68:71 herangekämpft hatten, zwei Foulpfiffe verwehrt haben, die die Baskets zu entscheidenden Freiwürfen hätten nutzen können.

[kein Linktext vorhanden]Zur tragischen Figur wurde dabei Jared Jordan. Zunächst entschieden die Unparteiischen auf Schrittfehler des Spielmachers. Das nutzte Aleksei Lashkevic, um mit einem verwandelten Freiwurf den Abstand auf vier Punkte zu erhöhen. Jordan schaffte es zwar noch, einen Fastbreak 16 Sekunden vor dem Ende zum 70:72 zu nutzen, hatte in der Folge aber wieder kein Glück. Nach zwei verworfenen Freiwürfen Aleksandar Kudrautsaus und der großen Chance für die Bonner, zumindest auszugleichen, verlor Jordan im Gegenzug den Ball. Damit war die Niederlage besiegelt.

"Die vielen Ballverluste waren sicherlich mit entscheidend", analysierte Coach Mike Koch und ergänzte: "In der Bundesliga gehören wir zu den ballsichersten Mannschaften, aber hier in Minsk haben wir im Angriff nicht auf unserem Niveau gespielt." Die Verteidigung des Gegners sei vor allem darauf aus gewesen, seine Spieler auf die linke Angriffsseite abzudrängen. Koch: "Da haben wir uns einige Male nicht clever genug angestellt."

Nach ausgeglichenem Beginn zogen die Gastgeber bis zur Halbzeit auf 35:31 davon, setzten auch im dritten Viertel die Akzente und nahmen den Schwung mit in den Schlussdurchgang, wo sie beim besagten 63:52 die höchste Führung verzeichneten. In der kalten Minsk-Arena, wo vor allem Eishockey gespielt wird und das Basketball-Parkett auf die Eisfläche gelegt wurde, liefen die Gäste vor 4150 Zuschauern aber noch einmal heiß. "Wir haben den Gegner mit einer Zonendeckung aus dem Rhythmus gebracht", berichtete Koch.

Mit fünf Punkten in Folge verkürzte zunächst Jamel McLean auf 57:63, ehe Benas Veikalas, mit 21 Punkten Bonns bester Schütze an diesem Abend, per Dreier das 60:63 besorgte. Vier verwandelte Freiwürfe des Litauers in der Folge sowie ein erfolgreich abgeschlossener Fastbreak Jordans brachten Bonn auf zwei Punkte heran: 66:68. McLean beantwortete die verwandelten Freiwürfe Lashkevichs noch mit einem Dunking, ehe die für Bonn unglückliche Schlussphase ihren Lauf nahm.

"Positiv ist, dass wir in der Verteidigung gut gearbeitet und die Niederlage in Grenzen gehalten haben. Vier Punkte Differenz können wir im Heimspiel im Telekom Dome wieder wettmachen", sagte Koch.

Am Samstag (19 Uhr) geht es für sein Team in der Bundesliga bei s.Oliver Würzburg weiter.

Telekom Baskets Bonn: McCray (0), Ensminger (3), Veikalas (21/3 Dreier), Mangold (3), Thülig (0), Jordan (14/1), Weems (2), McLean (9), Vaden (16/4), Wohlfarth-Bottermann (2)
Tsmoki-Minsk: Ulyanko (8/1), Krysevich (dnp), Ginevicius (3/1), Fomin (2), Korshuk (1), Lashkevish (14, 9 Rebounds), Pustahvar (16/2), Tratsinetski (8/1), Majok (8), Semianiuk (dnp), Kudrautsau (14/1)

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