Saporta-Cup 68:84 in Valencia - Der Baskets-Traum hat sich nicht erfüllt

BONN · Es hat nicht sollen sein, das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs bleibt für die Telekom Baskets Bonn ein unerfüllter Traum. Wie schon vor einer Woche im Hinspiel (88:92) zog das Team von Trainer Predrag Krunic auch am Dienstagabend im Saporta-Cup-Viertelfinale bei Pamesa Valencia den Kürzeren.

84:68 (43:36) hieß es am Ende der 40 Minuten für den spanischen Finalteilnehmer von 1999, der den Bonnern in allen Belangen überlegen war und dem Bundesliga-Spitzenreiter keine Chance ließ.

"Wir müssen aus den Fehlern vom Hinspiel lernen und diese abstellen. Vor allem in der Reboundarbeit müssen wir uns verbessern", hatte Co-Trainer Carsten Schul noch kurz vor der Begegnung gesagt.

Dass es bei der Absichtserklärung blieb, lag sicher nicht am verletzungsbedingten Fehlen von Tilo Klette oder der Schwächung von Branko Klepac (Mandelentzündung) und Aleksandar Zecevic (Schulterprobleme).

Vielmehr reicht ein Blick auf die Statistik, um die Geschichte des Spiels im Pabellon de la Fuente de San Luis zu erzählen: Während die Spanier mit einer Trefferquote von 55 Prozent glänzten, kamen die Gäste gerade einmal auf 37 Prozent, eine Quote, die auch gegen einen Abstiegskandidaten in der BBL kaum zum Sieg reichen würde. Der zweite große Unterschied: Valencia griff sich 38 vom Korb abspringende Bälle, die Baskets konnten sich gerade einmal 25 Rebounds sichern.

Die Fans des spanischen Tabellen-Fünften hatten wohl das richtige Näschen. Nur 3 500 Zuschauer hatten sich in die 9000 Besucher fassende Halle begeben, um ihr Team gegen die Baskets anzufeuern. Zu klar schien ihnen wohl die Ausgangslage nach dem Auswärtssieg ihrer Mannschaft.

Und Pamesa zeigte von Beginn an, dass es die Baskets nicht noch einmal auf die leichte Schulter nehmen würde, wie vor einer Woche auf dem Hardtberg, als Bonn zur Pause noch mit 19 Punkten in Front lag. 16:6 führten die Mannen um Topscorer Derrick Alston nach vier Minuten - die Fronten waren schnell geklärt. Zumal sich Krunics "erste Fünf" auch noch vier der insgesamt zwölf Ballverluste im ersten Viertel leistete.

Zwar kam bei den Bonnern in der 13. Minute beim 20:20-Zwischenstand durch Terrence Rencher noch einmal Hoffnung auf, doch Francisco Elson, Jose Antonio Paraiso und der überragende Bernard Hopkins rücken das Kräfteverhältnis ab der 15. Minute innerhalb von drei Minuten wieder gerade - 38:28.

Hochmotiviert kamen die Gäste noch einmal aus der Pause und verkürzten durch Hurl Beechums Dreier auf 39:43, doch spätestens nach dem vierten Foul des "Gunman" und seiner folgenden Auswechslung (25. Minute) machte sich Ratlosigkeit breit auf den Gesichtern der Baskets-Spieler. Immer wieder bot sich auch den mitgereisten rund 100 Bonner Fans das gleiche Bild: Schwarz (Baskets) trifft nicht, Gelb (Valencia) holt sich die Rebounds und baut seinen Vorsprung kontinuierlich aus.

Enttäuscht ja, so richtig böse aber war niemand im Lager der Baskets. "Irgendwo muss sich ja der Unterschied im Jahresetat auch sportlich niederschlagen", hatte Präsident Wolfgang Wiedlich eine Niederlage mit weniger als 20 Punkten Differenz schon im Vorfeld als Achtungserfolg deklariert. Er sei froh, "wenn alle gesund wieder nach Hause kommen. Auf uns warten in der Meisterschaft schwere Aufgaben." Die erste am Ostersonntag, wenn die Bonner in Würzburg antreten müssen.

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