Telekom Baskets Bonn 68:70 in Trier - Veikalas und McLean verletzt

TRIER · Es war eine bittere Niederlage für die Telekom Baskets Bonn. Nicht nur dass der Basketball-Bundesligist das Spiel bei TBB Trier nach dramatischem Spielverlauf mit 68:70 (14:17, 15:19, 17:21, 22:13) verlor, er musste während des Spielverlaufs auch zwei Verletzte beklagen.

Benas Veikalas knickte mit dem Fuß um und zog sich im dritten Viertel nach erster Diagnose einen Bänderanriss zu. Es droht eine mehrwöchige Pause. Jamel McLean erwischte es im vierten Viertel am Knie. Wie schwer die Innenbandverletzung ist, soll heute genauer untersucht werden. Beide Profis werden heute nicht mit nach Samara fliegen, wo die Bonner morgen das Viertelfinal-Hinspiel in der EuroChallenge bestreiten.

In Trier mussten es sich die Baskets aber selbst ankreiden, dass sie die Halle mit leeren Händen verließen. Denn die Mannschaft von TBB-Coach Henrik Rödl war über weite Strecken die bestimmende Kraft auf dem Parkett, während sein Gegenüber Michael Koch bemängeln musste, "dass meine Mannschaft 35 Minuten lang nur reagiert und nicht agiert hat." Dennoch hätten die Baskets das Spiel fast noch gewonnen, glichen zum 68:68 aus, ehe der überragende Nate Linhart mit dem letzten Angriff den Sieg für Trier perfekt machte.

Den Rhythmus des Gegners zerstören war von Beginn an das Ziel der Moselaner - und sie hatten damit durchschlagenden Erfolg. Die Baskets liefen gleich einem Rückstand hinterher und waren kaum in der Lage, ihre Systeme durchzulaufen, weil die aggressiv und klug verteidigenden Gäste wenig zuließen. Vor allem nahmen sie den Bonnern in Korbnähe so gut wie alles weg, wobei sie sich auch nicht besonders klug anstellten und viel zu hektisch agierten. Insbesondere Center Chris Ensminger machte eine sehr unglückliche Figur.

So mussten die Baskets es oft mit schlecht vorbereiteten Würfen aus Distanz oder Halbdistanz versuchen und hatten auch damit keinen nachhaltigen Erfolg. Der Dreier zum 14:17 von Jared Jordan am Ende des ersten Viertels war da eine Ausnahme.

Trier wirkte selbstbewusster, leidenschaftlicher und gedankenschneller. Zwar verteidigte Bonn nicht schlecht und brachte den Gegner mehrmals in Zeitnot, doch immer dann, wenn im Angriff der Ball verloren ging und die Abwehr sich nicht schnell genug ordnen konnte, hatte TBB mit Fastbreaks Erfolg.

"Wir haben das Spiel heute im Angriff verloren. Trier kam immer wieder zu einfachen Punkten", sagte Koch. Dazu kam noch eine schwache Freiwurfquote. Bis zur Pause hatte eigentlich kein Akteur im Magenta-Dress auch nur annähernd an seine Form aus den letzten Wochen angeknüpft. Folgerichtig zog Trier bis auf 31:22 (18. Minute) davon, wobei sich Brian Harper unter dem Korb und Leitwolf Nate Linhart bis zur Pause mit jeweils 13 Punkten besonders auszeichneten.

Wäre nicht die Schlussphase gewesen - der weitere Spielverlauf wäre schnell erzählt. Bonn agierte im Angriff immer fahriger, wobei insbesondere Spielmacher Jared Jordan, "der", wie Koch ausführte, "uns schon so viele Spiele gewonnen hat", diesmal einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Einige Male flogen seine Pässe weit am Mitspieler vorbei - und das auch aus relativ unbedrängten Situationen. So zog Trier auf 49:37 (27.) davon, und wenig schien darauf hinzudeuten, dass die Baskets noch einmal ins Spiel zurückfinden würden.

Doch dann trumpfte McLean unter dem Korb auf und führte seine Mannschaft bis zum Zeitpunkt der Verletzung heran: nur noch 57:61 gut drei Minuten vor Schluss. TBB zog aber wieder auf 68:62 davon, ehe die Bonner mit der letzten Verzweiflung das Spiel fast noch gedreht hätten. Mit Pressdeckung eroberten David McCray und Andrej Mangold drei Bälle in Folge. Zunächst nutzte das McCray zum 64:68, dann Mangold mit zwei Körben zum Ausgleich. Zumindest die Verlängerung war möglich. Rund 150 mitgereiste Baskets-Fans waren schier aus dem Häuschen, doch Linhart zerstörte alle Hoffnungen.

TBB Trier - Telekom Baskets 70:68 (17:14, 19:15, 21:17, 13:22)

Telekom Baskets: McCray (2), Ensminger (6), Veikalas (7), Mangold (5), Thülig (2), Jordan (11/2 Dreier), Weems (11/1), McLean (16, 10 Rebounds), Vaden (8/1), Wohlfarth-Bottermann (0)
TBB Trier: Linhart (27/2, 9 Rebounds), Saibou (0), Doreth (0), Howell (0), Seiferth (7), Mönninghoff (6/2), Harper (18), Stewart (4), Chikoko (2), Lopes (dnp), Bucknor (6/1)

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