Telekom Baskets Bonn 67:93 - Ein bitterer Abend in Berlin

BONN · Das war ein ganz bitterer Abend für die Telekom Baskets Bonn. Nicht nur, dass sie am Freitag in der Basketball-Bundesliga bei Alba Berlin mit 67:93 (19:22, 17:19, 18:27, 13:25) verloren, am Ende wurden sie von den "Albatrossen" auch phasenweise vorgeführt, nachdem sie lange gut mitgehalten hatten.

Knackpunkt des Spiels war die Disqualifikation von Jamel McLean, der in einem immer hitziger geführten Spiel mit vielen Nickligkeiten gegen den Berliner Jan-Hendrik Jagla tätlich geworden war. Der hatte den Bonner zuvor provoziert. Vor dem Spiel sollen schon Fans beider Lager aneinandergeraten deswegen Polizei im Einsatz gewesen sein.

Die Bonner hatten sich eine ähnliche Leistung erhofft wie bei der knappen 87:88-Pokalniederlage im Februar. Den nötigen Willen und Einsatz zeigten sie von Beginn an. Sie mussten zwar hart für ihre Würfe arbeiten und trafen auch nicht so wie gewünscht, doch sie waren im Rebound sehr aufmerksam und erspielten sich immer wieder zweite Wurfgelegenheiten. Sieben Offensiv-Rebounds bis zum Ende des ersten Viertels konnten sich sehen lassen.

So profitierten die Berliner zwar davon, dass sie nicht viele Versuche brauchten, um zu ihren Punkten zu kommen und gingen von Beginn an in Führung, doch die Bonner ließen sich nicht abschütteln. 4:9 lagen sie zurück, glichen aber zum 9:9 aus, als Eugene Lawrence einen Korb plus Bonuswurf verwandelte. Und auch als es anfangs des zweiten Viertels 19:26 hieß, waren es Jamel McLean mit vier Punkten in Folge und wieder Lawrence, die auf 25:26 verkürzten.

Das waren echte Nehmerqualitäten, die die Gäste da an den Tag legten. Auch in der Defensive setzten sie Akzente. Als sie wieder sieben Punkte zurücklagen (25:32), konnten sie den Lauf ihres Gegners stoppen und auf drei Punkte herankommen (31:34). Die Frage war, wie lange sie diesen Kraftakt würden durchhalten können.

Die fünf Punkte Rückstand zur Pause (36:41) nach 31:39-Zwischenstand ließen ihnen noch alle Möglichkeiten für die zweite Halbzeit, doch sie mussten sich steigern. McLean und Brooks waren mit bis dahin jeweils zehn Punkten ihre Stützen, doch von den Teamkollegen kam zu wenig, wobei Spielmacher Lawrence schon früh drei Fouls hatte. Neben einer konstant starken Verteidigung, war im Angriff eine bessere Trefferquote gefragt. So fand in der ersten Halbzeit kein Dreier der Baskets den Weg in den Korb.

Besserung schien in Sicht, als Benas Veikalas kurz nach Wiederanpfiff per Dreier zum 39:43 traf, einen weiteren Dreier zum 42:46 folgen ließ und Tony Gaffney sein Team aus der Nahdistanz auf Tuchfühlung hielt: 44:48 (24. Minute). Aber immer wieder setzte sich Berlin ab. Beim 45:52 musste dann McLean vom Feld. "Da sind wir auseinandergefallen", sagte Bonns Sportdirektor Michael Wichterich. Jagla habe McLean "etwas Nettes ins Ohr" gesagt. Berlin führte mit 59:51, als ihr Star David Logan drei Dreier in Folge verwandelte und damit gegen einen dezimierten Gegner die Vorentscheidung erzwang.

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