Fiba EuroCup 67:58 - Telekom Baskets feiern Erfolg gegen Riga

BONN · Sie hatten sich einen Sieg vorgenommen, spielten 20 Minuten so, als wollten sie ihn eigentlich gar nicht, um schließlich doch ihr Ziel zu erreichen. Die Telekom Baskets Bonn treten nach dem 67:58 (13:14, 9:11, 27:15, 18:18) gegen den BC Barons Riga mit dem erhofften ersten Erfolg von der europäischen Bühne ab.

Den letzten Platz in der Gruppe G des Fiba EuroCup zu verlassen, haben die Bonner aber nicht geschafft. Nach dem 70:87 im Hinspiel entschieden die Letten den direkten Vergleich für sich. Am Ende interessierte das keinen mehr, denn die Blicke waren schon auf den kommenden Samstag (18.30 Uhr, Hardtberghalle, live in Premiere) gerichtet. Dann erwarten die Baskets im Heimspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer der Basketball-Bundesliga, Alba Berlin, ein volles Haus.

Am Dienstag waren immerhin 2700 Fans auf den Hardtberg gekommen, um sich die bedeutungslose Partie anzuschauen. Die meisten unter ihnen werden es nach der ersten Halbzeit bereut haben - Basketball zum Weggucken. Da standen zwei uninspirierte Teams auf dem Feld, die sich mit ihrer katastrophalen Trefferquote die Hände geben konnten (jeweils 28 Prozent). Was Spielkultur angeht, blieben sie fast alles schuldig, in puncto Einsatz und Laufbereitschaft wurde nicht viel mehr geboten.

Das verwunderte vor allem auf Seiten der Baskets, hatten sie doch im Vorfeld gelobt, den EuroCup unbedingt mit einem Sieg abschließen zu wollen. Nach dem grausigen 22:25 zur Pause sah es aber eher nach einem sportlichen Offenbarungseid aus.

Das wird Bonns Coach Michael Koch seinen Schützlingen wohl auch in der Pause gesagt haben. Ausgerechnet im dritten Viertel, das im bisherigen Saisonverlauf eine Art Achillesferse der Gastgeber war, wischten sie mit zehn tollen Minuten den schlechten Eindruck der ersten Hälfte weg. Endlich war Feuer im Spiel und Entschlossenheit in den Aktionen. Bestes Beispiel: Milos Paravinja.

In der ersten Halbzeit noch eine der vielen unglücklichen Figuren auf dem Feld, führte der Center sein Team innerhalb von einer Minute mit sechs Punkten in Folge von einem 22:28-Rückstand zum 28:28-Ausgleich. Am Ende war der Slowene mit 14 Punkten erstmals bester Schütze der Baskets.

Die verteidigten jetzt endlich aggressiv und konnten sich nach zwei Dreiern von Jason Conley und Andrew Wisniewski in der 26. Minute erstmals etwas absetzen: 43:35. Nach einem Dreipunktespiel (Korb plus Bonuswurf) von Ivan Tomeljak zum 61:45 (36.) war dann sogar der dritte Platz in Aussicht.

Der Vorsprung resultierte auch aus einer couragierten Vorstellung von Branko Klepac, dem im Angriff endlich einmal all das gelingen wollte, was ihm sonst so oft verwehrt bleibt. Acht seiner insgesamt elf Punkte markierte der 26-Jährige in dieser Phase.

Und siehe da, plötzlich ging es richtig rund auf dem Feld, denn die lettischen Gäste packte angesichts der Gefahr, den dritten Platz zu verlieren, nun auch der Ehrgeiz. Sie mobilisierten noch einmal alle Kräfte - am Ende mit Erfolg. Koch ließ aber auch in der Schlussphase mit Wisniewski seine stärkste Waffe auf der Bank.

Der Baskets-Coach durfte am Ende zufrieden sein, weil seine Truppe nach der Pause einiges von dem umsetzte, war er für die Zukunft fordert. Zu nennen wäre vor allem die Ausgeglichenheit im Rebound. Gleich sechs Spieler griffen sich zwischen vier und sieben von Brett oder Ring abspringende Bälle.

Statistik

Telekom Baskets: Wisniewski 13 Punkte/3 Dreier, Janza, Tomeljak 6/1, Perincic, Paravinja 14, Conley 10, Kolodziejski 2, Meeks 11/2, Kelecevic, Klepac 11, Mihajlovic.
BC Barons Riga: Kravcenko 6/2, Anisimov 14, Owens 2, Bagatskis 16/4, Gustas 4/1, Andzejevskis, Rich 10, Metra, Kosuskins 6.

Trefferquote: Bonn 41 Prozent (26/62), Riga 28 Prozent (16/56). Dreierquote: Bonn 29 Prozent (8/27), Riga 29 Prozent (9/31). Freiwürfe: Bonn 77 Prozent (7/9), Riga 70 Prozent (17/24). Rebounds: Bonn 44 - Beste: Klepac, Conley je 7, Riga 35. Assists: Bonn 12, Riga 9. Ballgewinne: Bonn 4, Riga 1. Ballverluste: Bonn 12, Riga 9. Fouls: Bonn 22, Riga 15.

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