Telekom Baskets 66:86 - Bonn geht gegen gut vorbereitete Trierer unter
BONN · Wer auf einen schönen Abschluss des Weihnachtsfestes im Telekom Dome gehofft hatte, erlebte Donnerstagabend eine "schöne Bescherung". Nach einer der schlechtesten Leistungen, die das Team in Magenta seit Langem geboten hat, unterlag Bonn der TBB Trier vor 5700 Zuschauern verdient mit 66:86 (20:25, 15:22, 15:23, 16:16).
Es ist beinahe ein Muster, dass die Baskets Probleme mit Teams haben, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. So auch gegen Trier. Henrik Rödl hatte seine Spieler gut auf die Bonner vorbereitet, und diese fanden kein Mittel, sich aus der Dominanz der Moselaner zu befreien. Hinzu kam, dass die Bonner Offensive einen lausigen Tag erwischt hatte: der erste Dreier von Andrej Mangold fiel in der 24. Minute - bezeichnend.
"Trier hat die Partie kontrolliert und verdient gewonnen", redete Baskets-Cheftrainer Mathias Fischer nicht lange drum herum. "Wir sind an unserer Einstellung gescheitert. Wir waren gut vorbereitet, aber vielleicht muss ich mir ankreiden, dass ich nicht deutlich genug war", sagte Fischer bei der Pressekonferenz und ihm war deutlich anzusehen, dass es in ihm brodelte. "Es ist ein altes Muster: Wenn es in unsrer Offensive nicht läuft, schalten wir defensiv einen Gang zurück statt hoch. Dieses Muster will ich brechen", sagte er, und aus der Halle schallten noch immer die Freudengesänge der Gäste-Fans herüber.
[kein Linktext vorhanden]Die Busladung grüner Weihnachtsmänner war im Gästeblock von Beginn an bester Stimmung gewesen. Das Spiel lief zählerisch auf Augenhöhe, aber die Bonner Probleme zeigten sich früh: Zunächst punktete - wie schon letzte Woche in Ludwigsburg - nur Jamel McLean, die Dreier fielen überhaupt nicht, mit einfachen Ballverlusten machten sich die Baskets selbst das Leben schwer.
Dennoch blieb die Partie ausgeglichen bis zum Viertelende: Jermaine Bucknor traf mit der Sirene zum 25:20, auf der Tribüne wurden die grünen Weihnachtsmänner allmählich lauter und das Momentum hatte sich für die Gäste-Seite entschieden. Da richtete es sich dann für den Rest der Partie gemütlich ein - es wurde allerdings auch hofiert, während die Gegenseite zu wenig zeigte, dass sie es zurückerobern wollte.
Als der Trierer Allstar Andi Seiferth beim 38:27 (17.) seinen 15. Punkt auf die Anzeigetafel brachte, boten die Baskets-Fans den grünen Weihnachtsmännern noch einmal Paroli, aber es deutete sich an, dass das Momentum keine Anstalten für einen Seitenwechsel mehr machen würde. Es ging mit den Trierern in die Kabine - und es kam auch wieder mit ihnen hinaus.
Baskets InTeam (27.12.)Die Baskets hatten offensiv ihre schlechteste Saisonleistung gezeigt (0 von 8 Dreiern), kein Mittel gegen Seiferth gefunden - und auch keines gesucht. Beispielhaft: Die lange Bonner Garde hatte insgesamt ein Foul (McLean) auf dem Konto. Es sollten bis zum Spielende nur noch zwei weitere hinzukommen - ebenfalls bei McLean.
Die Partie nahm nach dem Seitenwechsel nach altem Muster ihren Lauf. Ein kleines Lebenszeichen in der 24. Minute: Mangold versenkte den ersten Dreier, McLean blockte Bucknor und Mangold warf sich in einen Trierer Spielzug. Aber es waren immer noch 20 Punkte Rückstand, und das Momentum zog nur eine Augenbraue hoch - das war's.
Die Pressekonferenz im Video
Die Stimmen zum Spiel
Mathias Fischer: „Gratulation an Henrik Rödl und seine Mannschaft, die uns heute mit ihrer Verteidigung unheimlich viel weggenommen haben. Wir sind an der eigenen Einstellung in der Defense gescheitert und haben uns damit selbst in ein Loch gespielt. Bei den Rotationen waren wir fast immer und überall einen Schritt zu spät. Es ist schlichtweg so, dass die Tabelle der Beko Basketball Bundesliga überhaupt nichts darüber aussagt, wie gefährlich ein Team ist - das hat Trier heute eindrucksvoll bewiesen."
Henrik Rödl (Trainer TBB Trier): „Glückwunsch an Mathias Fischer zu einer - trotz der heutigen Niederlage - bislang tollen Saison, in der seine Mannschaft einen schönen Basketball spielt. Mit Bezug auf die Partie haben wir defensiv sicherlich eine ganze Menge richtig gemacht. Deswegen bin ich überaus stolz auf mein Team, das sehr fokussiert und engagiert aufgetreten ist. Andreas Seiferth musste heute aufgrund der Fußverletzung von Stefan Schmidt viele Minuten aufs Feld, was er aber sehr gut gelöst hat. Trevon Hughes hat sich heute sehr in den Dienst der Mannschaft gestellt und insgesamt eines seiner besten Spiele für uns gemacht."
Telekom Baskets - Trier 66:86 (20:25, 15:22, 15:23, 16:16)
Telekom Baskets: McCray (2), Looby (1), Veikalas (2), Brooks (8), Mangold (5/1 Dreier), Jordan (10, 7 Assists), Wolf (5), Koch (3/1), Wachalski (14/1), McLean(16, 7 Rebounds)
TBB Trier: Petric (0), Ward (9/1), Hughes (11/1, 7 Assists), Seiferth (27, 13 Rebounds), Schmidt (0), Mönninghoff (6/2), Samenas (5/1), Chikoko (4), Bucknor (9/1), Anderson (15/2)