Saporta-Cup 63:70 - Baskets hatten in Thessaloniki zu lange zu viel Respekt

Thessaloniki · Hektische erste 30 Minuten haben den Telekom Baskets Bonn den Weg zu einem vielleicht möglichen Sieg im Saporta-Cup-Spiel bei Iraklis Thessaloniki verbaut. Bei der 63:70 (26:32)-Niederlage lagen die Schützlinge von Trainer Bruno Soce phasenweise mit 16 Punkten in Rückstand, ehe sie in der Schlussphase noch einmal zulegten, für eine erfolgreiche Aufholjagd aber letztlich zu wenig Zeit war.

Vor nur 250 Zuschauern und 100 mit Schutzschildern ausgestatteten Polizisten, die die fanatischen griechischen Fans im Ernstfall in Schach halten sollten, legte Thessaloniki los wie die Feuerwehr. Immer wieder überrollten sie die Baskets mit ihren Fast Breaks und führten schnell mit 10:0 (4. Min.).

Bis dahin waren drei Dreier-Versuche der Bonner nicht im Korb gelandet. Auch in der Abwehr wirkten die Baskets zunächst wenig abgeklärt. Immerhin sicherte Derrick Phelps - der beste Bonner an diesem Abend - mit zwei Dreiern in Folge den 6:11-Anschluß.

Soces Team ließ sich das "Run-and-Gun-Spiel" (Rennen und schießen) von den Griechen aufzwingen. Statt im eigenen Angriff ruhig aufzubauen, wurde immer wieder überhastet abgeschlossen.

Im weiteren Spielverlauf festigten sich die Bonner allerdings in der Abwehr, die die Griechen durchaus beeindruckte. Kurzzeitig mussten sie die Gäste auf 10:14 (9./Punkte durch Phelps und Musch) herankommen lassen, zogen dann aber wieder davon (15. Min: 26:15/ 16.Min: 28:17). Kurz vor der Halbzeit bäumten sich die Baskets noch einmal auf und verkürzten durch Rodrigo Pastore und Hurl Beechum (jeweils per Dreier) auf 23:30 und lagen zur Pause gar nur 26:32 zurück. Nach der Pause fühlten sich die Gäste dann mehr und mehr von den Schiedsrichtern benachteiligt.

Bis zur 31. Minute hatten sie in der zweiten Hälfte acht Fouls gegen Bonn, aber kein einziges Foul gegen die Griechen gepfiffen. Daraus resultierte die 52:36-Führung, die höchste für die Gastgeber in diesem Spiel.

Doch die Punkte von Phelps und der Dreier von Beechum waren für die Bonner das Signal zur Aufholjagd. Auch ein Technisches Foul gegen Beechum sowie die Ausfälle von Gunther Behnke und Ivo Josipovic (beide mit 5. Foul belastet) sorgten nicht für einen Bruch im Spiel. Nach einem Hakenwurf von Detlef Musch, einem Dreier von Beechum und einem Korb von Phelps stand es in der 37. Minute plötzlich nur noch 58:68. Als gut eine Minute vor Schluss Hurl Beechum durch drei erfolgreiche Freiwürfe auf 63:70 verkürzte, drohte die Stimmung unter den griechischen Fans zu eskalieren.

Doch die Zeit lief den Baskets davon. Schnell mit einem Dreier punkten, war die Devise, doch als der daneben ging, war die Entscheidung gefallen. "Die ersten 30 Minuten haben wir mit zu viel Respekt gegenüber dem großen Namen Saloniki gespielt", erklärte Bonns Manager Arvid Kramer. Bruno Soce, der ständig an der Seitenlinie entlang gelaufen war, meinte: "Als die Spieler merkten, dass sie hier nicht chancenlos sind, war auf der Spieluhr schon zu viel Zeit verstrichen."

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