Saporta-Cup 102:89 in Vilnius - Klasseleistung mit Sieg belohnt

BONN · Die Telekom Baskets Bonn kommen bei Sakalai Vilnius im dritten Spiel des Saporta-Cups zu ihrem zweiten Sieg - Paul Burke und Hurl Beechum überragend.

Diese Europapokalreise nach Litauen werden die Telekom Baskets Bonn nicht so schnell vergessen. Nicht nur, weil der Basketball-Bundesligst gestern Abend im dritten Spiel des diesjährigen Saporta-Cups beim BC Sakalai Vilnius eine Klasseleistung zeigte und beim 102:89 (48:45) seinen zweiten Sieg in der Gruppe C einfuhr, sondern auch wegen der nicht alltäglichen Umstände.

Denn in Vilnius herrschten an Bundesliga-Maßstäben gemessen vorsintflutliche Verhältnisse. In einer kleinen Sportarena, die nach deutschen Maßstäben eher als Schulturnhalle durchgehen würde, verloren sich etwa 500 Fans. Mit den Sportstätten-Regeln des internationalen Basketball-Verbandes (FIBA) nahm man es bei den Gastgebern zudem nicht ganz so genau, was die Schützlinge von Trainer Bruno Soce allerdings wenig störte.

Denn die Baskets waren offenbar zu allem entschlossen, ließen sich auch in Schwächephasen durch Zwischenspurts ihres Gegners nicht nervös machen und konterten jedes Mal. Gleich der erste Ball wurde von einem Spieler per Dreier ins Netz gesetzt, der der Partie seinen Stempel aufdrücken sollte: Hurl Beechum. Mit 24 Punkten, davon sechs Dreier, war er maßgeblich am Sieg beteiligt. Vor allem in der ersten Halbzeit drehte der Deutsch-Amerikaner auf, in der er insgesamt 19 Punkte sammelte.

Aber Sakalai wurde seinem Ruf als, wenn auch kleine, so doch schnelle Mannschaft gerecht und suchte oft aus der Distanz den Korberfolg. Allen voran Salenga und Skaysgirys. Selbst von einem 14-Punkte-Vorsprung ließ sich Vilnius, angetrieben von den eigenen Fans und einer Musikkappelle, zunächst nicht verrückt machen, blieb seiner Linie treu und verkürzte zur Halbzeit wieder auf drei Punkte (45:48).

Während Beechum nach der Pause etwas zurücksteckte, aber hervorragend verteidigte, spielten sich jetzt seine Mitspieler in den Vordergrund. Allen voran Paul Burke, der unermüdlicher Antreiber, Kämpfer und Korbschütze in einem war. Durch den Ausfall von Mark Miller (Erkältung), der nur kurz spielte, hatte der Kapitän die alleinige Verantwortung als Spielmacher und zeigte eine überragende Leistung. Zuerst ein schöner Pass, danach ein Korberfolg, dann ein entschlossener Ballgewinn in der Abwehr - Burke war überall zu finden.

Eng wurde es für die Bonner nur noch einmal beim 54:54 (25.) und 58:57 (26.), ehe Burkes Dreier zum 61:57 die stärkste Bonner Phase einläutete. Soce vertraute jetzt auf seine an diesem Tage beste Fünf: Burke, Beechum, MC Mazique, Sinisa Kelecevic und Maurizio Pratesi. "Ich wollte nicht mehr wechseln, um den Spielfluss nicht zu stören", so Soce.

Eine richtige Entscheidung. Jetzt konnten sich die Bonner mit Kelecevic und Mazique auch unter dem Korb besser durchsetzen, wo sie bis dahin trotz ihrer Länge gegen die pfeilschnellen und robusten Litauer nicht so zum Zuge gekommen waren. Maziques krachender Dunking fünf Minuten vor dem Ende bedeutete bereits das 86:75.

Trainer Soce zufrieden

Vilnius schoss nun aus allen Lagen, doch die Bonner Abwehr zeigte richtig Biss und ließ nicht mehr zu, dass ihr Gegner noch einmal in den Rhythmus kam. Und in der Offensive nutzten die Baskets ihre Chancen eiskalt aus.

"In der Abwehr haben wir mittelprächtig, im Angriff stark gespielt", meinte ein zufriedener Soce und spendete seinem Kapitän Paul Burke ein Sonderlob: "Er entwickelt sich sehr gut."

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