Telekom Baskets gegen Skyliners Frankfurt „Keine Ausreden, kein Gejammer“

BONN · Die Telekom Baskets treten am Sonntag bei den Skyliners Frankfurt an. Es ist das dritte Spiel unter dem neuen Trainer Silvano Poropat für die Bonner.

 Wieder dabei: Baskets-Spielmacher Eugene Lawrence. FOTO: WOLTER

Wieder dabei: Baskets-Spielmacher Eugene Lawrence. FOTO: WOLTER

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Zwei Spiele, zwei Siege. Die kleine Bilanz von Silvano Poropat ist ohne Makel. Der Spielplan steigert das Anforderungsprofil für den neuen Trainer der Telekom Baskets und sein Team kontinuierlich: Nach dem Kellerkind Tübingen kamen die unorthodoxen Hagener „Streetballer“ in den Telekom Dome und für Sonntag steht nun ein Gegner der nächsthöheren Kategorie auf dem Terminplan: die Fraport Skyliners (17 Uhr, bei telekom-basketball.de und Radio Bonn/Rein-Sieg).

„Es ist eine große Herausforderung“, sagt Poropat vor der Partie beim Tabellensechsten, „mal sehen, ob wir gegen eine solche Mannschaft bestehen können.“ Die Frankfurter spielen eine beeindruckende Saison. Die Kontinuität im Kader und auf der Trainerposition trägt Früchte. Coach Gordon Herbert hat Danilo Barthel und Johannes Voigtmann zu vielseitigen Nationalspielern gemacht, das Frankfurter Urgestein Quantez Robertson hat nichts von seiner Treffsicherheit eingebüßt, Universalwaffe Aaron Doornekamp spielt die vermutlich beste Saison seiner Karriere und mit dem neuen Spielmacher Jordan Theodore taten die Skyliners vor der Saison einen Glücksgriff.

Das Team startete gut in die Spielzeit und eilt auf einer Euphoriewelle von Erfolg zu Erfolg. Zuletzt siegte die Herbert-Truppe im Europe-Cup gegen Rishon Le Zion aus Israel mir 35 Punkten Differenz. „Das ist schon beeindruckend“, sagt Poropat. „Wir treffen vom Level her auf einen Playoff-Halbfinalisten. Es wird spannend sein, zu sehen, wo wir mit 15 Tagen Arbeit und neuer Energie stehen.“

Bei den Telekom Baskets hat auch in dieser Woche Murphy wieder zugeschlagen. Die auf Edward A. Murphy zurückgehende Lebensweisheit „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“ – ohnehin so etwas wie das Bonner Saisonmotto – findet ihre Fortsetzung: Hinter dem Einsatz von Rotnei Clarke steht ein Fragezeichen. Dem Bonner Scharfschützen musste eine Gewebewucherung am Fuß entfernt werden, nun muss man sehen, wie gut die Wunde verheilt. „Nach meinen Erfahrungen in Bonn entscheide ich frühestens am Samstagabend, wer im Kader steht. Frühestens“, sagt Poropat und lacht. Trotzdem. „Wir haben letzte Woche die Herausforderung, ohne zwei Starter spielen zu müssen, angenommen. Es gibt keine Ausreden und kein Gejammer.“

Die beiden Starter sind immerhin wieder dabei. Spielmacher Geno Lawrence trainierte die ganze Woche mit, Dirk Mädrich, der wegen eines Magen-Darm-Bakteriums vier Tage in Quarantäne im Marienhospital verbringen musste, ist seit Donnerstag wieder dabei, aber weit davon entfernt, Bäume auszureißen.

Nach seiner Taktik gefragt, sagt Poropat: „Hinten hart, vorne direkt oder mit Brett. Nein, Spaß beiseite: Wir müssen das physische Spiel annehmen. Wir haben einiges vorbereitet, ich hoffe, dass wir das umsetzen können – verraten kann ich das natürlich nicht.“ Ein bisschen von seinem taktischen Ansatz gibt er dennoch preis: „Wenn wir unser schnelles Spiel etablieren können, ist es möglich, die Frankfurter in ihrem strukturierten Spiel zu überraschen. Da sprechen wir aber von einer perfekten Ausgangslage.“ Er glaubt zudem, dass die Außenseiterrolle seinem Team liegen könnte. Was Poropat immer wieder betont, ist die Tatsache, dass sein Team die Ruhe bewahren müsse – und hart verteidigen. Klingt einfach, ist für diese Mannschaft aber eine echte Herausforderung. Poropat hat schnell sondiert, wie er viel aus den verteidigungsschwachen Baskets herausholen kann: „Nach drei oder vier Tagen habe ich für mich und meine Mannschaft eine Losung gefunden: Wir sind ein offensives Team, das im Angriff immer gut vorbereitet sein muss. Rausgehen und einfach spielen reicht nicht. Wir fokussieren uns auf unsere Stärke und wir wollen in der Verteidigung jede Woche einen Schritt nach vorn machen. Die Spieler ziehen mit, wir haben eine gute Atmosphäre und arbeiten hart. Jetzt schauen wir von Spiel zu Spiel.“

Das nächste Level soll in der Ballsporthalle erreicht werden.

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